Thema Spielsucht, Sportwetten-Szene, Fußballbranche: Der ehemalige Bankkaufmann Thomas Melchior (44) verzockte über 13 Jahre hinweg (laut eigenen Angaben) ingesamt 800.000 Euro, spielte weiter, als schon ein Haftbefehl gegen ihn vorlag, und landete schließlich im Jahr 2019 im Knast. Seine rasante Abwärtsspirale (Job weg, Freunde weg, alles weg etc.) kann man z.B. in der Sächsischen Zeitung nachlesen.
Im Knast der Wandel und die Besinnung: Nach dreieinhalb Jahren wieder draußen, engagiert der Münchner sich gegen die Spielsucht und setzt sich mit Plakat-Aktionen gegen die Werbung für das Wetten auf Sportereignisse ein. In München sind aktuell diese Plakate zu sehen, die hingen scheinbar auch direkt bei der Bayern-Zentrale:
Auf den Plakaten ist Melchior immer selbst zu sehen. Nun hat er den VfB ins Visier genommen. Der Sportwetten-Anbieter Winamax ist seit dieser Saison der neue Hauptsponsor des reinen Weltvereins. Die Kritik an diesem Move schallt sogenannt ohrenbetäubend bis weit ins Remstal hinein und bricht nicht ab.
Ab Freitag, 1. September ist Melchior auf zwei Litfasssäulen rund um das Neckarstadion zu sehen, pünktlich zum Heimspiel gegen Freiburg. Dabei trägt er das neue Trikot, der Hauptsponsor ist abgeklebt. Zum einen ist das Motiv am MB-Museum zu sehen, das andere befindet sich an der Parkhausbrücke. Am Samstag, 2. September ist Melchior vor dem Stadion anwesend, wirbt für die Aktion und versucht Spenden zu sammeln, das geht auch online auf gofundme.
Thomas Melchior war mit seiner Story auch schon beim SWR Nachtcafé-Podcast eingeladen.