November Rain von Guns´n´Roses: Das schlimmste Lied

November Rain wohin man schaut. Die gleichnamige Ballade (seitdem mag ich das Wort „Ballade“ nicht) von Guns´n´Roses ging bzw. geht auch heute noch geschlagene 9 Minuten, genauer gesagt 8:57 Minuten auf dem Album „Use Your Illusion I“ (die Rote, ge) – ein Meilenstein auf allen Schulhöfen der frühen 90er Jahre, denke ich nur an meine ehemaligen Klassenkameradinnen („Welche findsch besser, die Rote oder die Blaue?“) – und in der Piano-Version auf der Single / Maxi 9:45 Minuten.

MTV hat den opulenten Clip rotiert und ich hab gekotzt, 9 Minuten lang, die haben das immer voll durchgezogen. Eine Anekdote zu dem sündhaft teuren Video gibt es auch: Axl Rose hat in dem Video das Model, Schauspielerin und seine damalige Flamme Stephanie Seymour geheiratet. Also so wirklich. Im RL, wie wir heute sagen. Weil angeblich der Priester im Video echt war, war die Hochzeit gültig blablabla.

Im Detail weiß ich es nicht mehr, war jedenfalls ne Riesenstory damals, Futter für ein paar Wochen, nicht nur für MTV. Hat sich dann in Luft aufgelöst bzw. die Hochzeit wurde annulliert oder was auch immer. Auf Wiki steht: Der „Priester“ war laut Wiki lediglich ein Kumpel von Axl Rose.

Richtig gut dagegen kann ich mich an eine Situation im Müsli erinnern, es muss im Jahre 1993 gewesen sein, vorher bin ich sowieso nicht reingekommen (unter 16), „November Rain“ war immer noch hot, aber kam halt nur zwischen Eurodance, Trance, HipHop, Alarm und Party Hardy (Alter Falter) und was weiß der Teufel überhaupt nicht gut an: DJ Hille an der … (und jetzt ihr!) haute völlig unerwartet (da ist) das Ding – und zwar in der kompletten Länge – rein und die Tanzfläche lichtete sich in Sekundenschnelle wie ein einst Moses das Meer gespalten hat.

Keine Sau mehr da, beziehungsweise standen alle Teeniesäue außen herum und ließen über sich die 9 Minuten „November Rain“ gehen. Stehblues wollte auch keiner tanzen, macht man ja auch nicht, nur sie und du, er und du, ganz allein daheim im Müsli, in der Reinsburgstraße. Hille hatte garantiert einen Megaspass und Riesenfun bei der Aktion.

Blöd heutzutage: Ich überleg mir total oft, naja ab und zu, mitten im Peak z.B. James Blakes „Limit for your Love“ zu droppen und muss dann immer Hilles „November Rain“ Move denken. Heute rennen ja gleich alle weg in den nächsten Laden und kommen nicht zurück auf die Tanzfläche, wie damals, da gab es ja sonst nix (für uns). Außer das Maxim Lichtjahre entfernt am Olgaeck und das war eh doof.

Weniger doof ist genau 20 Jahre später der Passion. Jetzt gerade in Cairo, vorgestern in London, in Istanbul und Griechenland oder auch in Bielefeld, womit der Beweis erbracht wäre, dass es Bielefeld wirklich gibt. Neun Zehen und ein Finder machen es möglich. Hat vor ein paar Tagen einen neuen Mix auf Soundcloud gejagt, heißt nicht November Rain sondern Rainy November bringt etwas Dynamik in diesen tristen Tag. Ziemlich dampfig und inklusive der Pinkel-und-bei-der-könnte-man-sogar-kacken-gehen-Platte der Saison: „Nightlflow“ von La Fleur im Kenny Larkin Mix. Geht alles in allem 15 Minuten und ist definitiv besser als 9 Minuten „November Rain“.

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4 Comments

  1. says: ralle

    Hahaha, geil der Hille … was macht der eigentlich heute? Und die Seymour fand ich so mit 12 gar nicht mal verkehrt. Hab das Video gerne bis zum Ende angeschaut 🙂

    Komisch nur, was die von Axl Rose wollte … ist der nicht so groß wie Peter Maffay?

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