
Keine Ahnung, ob’s an der Welt liegt, aber drauf geschissen. In den vergangenen Jahren hat sich meine Liebe zu Noiserock wieder stark erneuert. Und manchmal ist das derart schön, man könnte fast Herzchen in die Luft rotzen. Trifft sich insofern spitze, weil das Stuttgarter Trio Trigger Cut nun seine vierte Platte „A History of Junk“ fertig hat. Vor zwei Jahren hatten Trigger Cut leider etwas schräge 15 Minutes of Fame, auf die sie eventuell hätten verzichten können. Also, das nehme ich zumindest an.
“A history Of Junk” ist natürlich besser. Trigger Cut bürsten ihren Krawall in unmittelbarer Nähe zur abgefuckten Seite der 90er-Jahre: Drive Like Jehu, The Jesus Lizard, versehentlich auf einer Kotzlache ausrutschen und gelegentlich, na klar, auch Shellac und Big Black, beziehungsweise diese Steve-Albini-Ästhetik. Möge er in Frieden ruhen. Oder im Krach, wie’s ihm besser gefällt.
Und falls jemand fragt: Gute Noiserock-Platten erkennt man immer daran, dass sie (zum Beispiel) dienstags wahnsinnig nerven und donnerstags die beste Musik der Welt sind. Oder samstags, vielleicht auch montags. Das ist Musik mit Eigenleben. Ah, mittwochs ist schwierig, da bin ich manchmal auf Facebook und muss mir danach mehrere Stunden die Hände waschen.
Aber selbst da hilft guter Noiserock – theoretisch. Die Kollegen drüben bei VISIONS nannten Trigger Cut kürzlich die flachwitzfreiste Band Stuttgarts. Stimmt wahrscheinlich sogar.

Hier gibt’s “A History of Junk” in verschiedenen Varianten auf Bandcamp