Leute, ich war im Kino. Allein das ist schon einen Blogbeitrag wert – weil man das heute wohl nicht mehr macht. Erste Erkenntnis: Kino ist plötzlich billiger geworden. Ich dachte, Top-Film in einem fetten Kino kostet bestimmt 15€ plus Nachos plus XXL-Sprite plus Premium-Parken plus Sanifair-Schiffen – kommst du um und bei auf 30-40 Euro pro Person. Also wie eine Stunde Tatti.
Falsch getippt. Kino kostet plötzlich nur noch 5.99 Euro. Fünfneunundneunzig. Wie so’n Fanta4 Ticket beim Discounter. (Zu dem gestern der fantastische Vertikalpass-Buzze das fantastische Fanta4 Bonmot „Aldi Ypsilon“ rausgebumst hat. Bitte aufgleisen und trenden lassen).
Film war top. Meisterwerk in the making, Oscars bitte auch. Ging um einen Clown, der nübergschnappt isch – wie meine Oma das genannt hat. Hieß: Joker.
Und ich bin da viel mehr bei Sibylle Berg, die den Film in den Himmel lobt als bei Lars Weisbrod, der findet, ein Blockbuster müsse vor allen Dingen einen ZEIT-Redakteur abholen.
Ich finde ja, Kino muss vor allem mal Leute raus aus dem Onesie, runter von der Couch und weg von Netflix holen. Und der Joker schafft das – das Kinoerlebnis selber tut sich da schwer: ich musste tatsächlich – vor allem bei der unsäglichen Werbung (WER BITTESCHÖN IST DIE WERBEAGENTUR VON ANTENNE 1, HAB ICH GEFRAGT???) feststellen:
Mir ist das alles zu laut. Zu groß. Und zu doof. Was ein bisschen ironisch ist, weil das ja genau die Attribute sind, mit denen das Kino seit Jahren versucht, Leute weg vom Fernseher und vor die Leinwand zu bekommen. Aber mehr Bass macht halt noch keinen besseren Abend.
Lag aber vielleicht auch daran, dass Roland Emmerichs neuer Trailer akustisch aus einem einzigen Fliegerangriff besteht. Und dass der Trailer für das neue lustige Kammerspiel von den Fack Juh Goethe Machern ein doofes Sexwitzchen an das nächste reiht. Nochmal zum mitlesen:
Sieben Freunde – drei Frauen und vier Männer – treffen sich zum Abendessen. Jeder soll sein Handy auf den Tisch legen. Egal, welche Nachricht reinkommt – jeder darf sie lesen und die Telefonate mit anhören. Das führ allerdings zu einer Menge Chaos. Save the Date. Save the Loveseat in Reihe G.
Beim Joker selber war dann aber zum Glück alles wieder gut: Bild, Sound, Schriftgröße und vor allem die Tatsache, dass statt Karoline Herfurth Joaquin Phoenix mitspielt. Der – wie ich nach dem Film noch gelesen habe – die Szene im öffentlichen Klo improvisiert hat. Laut Drehbuch sollte er kotzen. Laut Joaquin wollte er aber tanzen.
Bitte entnehmen Sie die entsprechende Filmkritik aus der Zeit oder der Fachzeitschrift Cinema. Hier noch einige apokalyptische Impressionen. Sieht aus wie das Set von Joker. Ist aber das SI-Centrum an einem Mittwochabend. Garniert mit den Texten ihrer Website. Have fun.
In den Bars stiehlt sich der Alltag leise davon. Relaxen Sie bei Live-Musik und einem Wodka-Martini (geschüttelt, nicht gerührt!). Stoßen Sie an auf einen unvergesslichen Tag. Genießen Sie einen wunderbaren Abend. Erleben Sie sensationelles Live-Entertainment von chilliger Barmusik bis hin zu rockigem Irish Folk.
Das CinemaxX im SI-Centrum bietet Ihnen „Mehr als Kino!“ Erleben Sie fantastische Blockbuster auf der großen Leinwand und tauchen Sie dank MAXXIMUM 3D mitten ins Filmgeschehen ein.
Erleben Sie die Vielfalt der Restaurants im SI-Centrum. Aufgeteilt auf zwei Gebäudekomplexe erwartet Sie eine kulinarische Reise durch die ganze Welt.
Ein sehr interessanter Blogbeitrag mit vielen guten Infos, danke dir lieber Kollege Geiger
Anmerkung der Schlussredaktion: Der erwähnte Kammerspiel-Trailer ist ein Remake, das französische Original (auch recht neu) ist tatsächlich ganz sehenswert:
https://www.film-rezensionen.de/2018/11/le-jeu-nichts-zu-verbergen/
Ich dachte das ist das erste mal, dass das wunderschöne Wort „Bonmot“ auf diesem Blog erscheint. Die Suche hat aber ergeben, dass es das sechste Mal ist. DFDI. Ansonsten Danke für diesen sehr informativen Blogbeitrag, gerne wieder.
Impressionen wie es sie nur im SI-Centrum geben kann!
Anmerkung zum Remake-Original von verlinkter Website „Die Idee hinter Le Jeu – Nichts zu verbergen ist dabei nicht ganz neu. Nicht nur, dass es sich um ein Remake der italienischen Komödie Perfetti sconosciuti aus dem Jahr 2016 handelt, die seither auch von den Spaniern, Türken und Südkoreanern adaptiert wurde.“ Die Besetzung der deutschen Version strotzt ja auch nur so vor Kreativität…
Italienische Komödien immer im Original gucken – Lars Weisbrod gefällt das.
Geil, eine europäische Remake-Rundreise! AfD like that!
Großartig Geiger Ginemaxx, alles an einem Tag.
Lars Weißbrot.