Liegt’s an mir oder an der Sache? Ab und an muss man sich diese Frage gefallen lassen. Auch wenn man sie sich selbst stellt. Aber Musicals, Bollywood, Polka oder Franzosen-House zum Beispiel – geht bei mir nicht. Körperlicher und seelischer Schmerz, alleine schon beim flüchtigen Gedanken daran.
Ich werde jetzt aber einen Teufel tun und versuchen, mich an die Materie Musical ranzutasten. Zu gefährlich. Denn das Apollo- und Palladium Dingens da oben erwartet in Kürze seinen 15 Millionsten Gast seit der Premiere bei „Miss Saigon“ am 2. Dezember 1994.
Horrorszenario: Ich geh da hin, um’s dann halt doch mal zu versuchen, plötzlich gehen die Scheinwerfer an, jemand drückt mir einen Strauß Blumen in die Hand und ein anderer schreit mir ins Gesicht: “Glücckkkkwuuunnnscchhh. Hier ist ein Saunagutschein und jetzt viel Spaß bei ‚Ich war noch niemals in New York‘ oder ‚Rebecca‘.“
Nee, ohne mich. Ich kenne keine Rebecca, mit der ich rumhängen möchte und nach New York gehe ich deswegen auch lieber ohne sie. Ich schenk jetzt dem Kollegen Geiger anonym zwei Karten und hoffe, dass er in die Jubelfeier-Falle tappt. Hat ja schon sein Interview in der neuen Bibliothek voll verbockt.
In Wahrheit winkt dem 15 Millionen Mann (der Frau natürlich auch) aber Folgendes: die kommenden fünf Jahre darf der/sie plus Begleitung so oft es beliebt ins Musical da oben. Ich hoffe Geiger mag das. Musical-Flatrate.
Bei der Premiere von Miss Saigon gab’s einen super Tipp-Kollateralschaden einer Prakti-Kollegin von mir: „OB Erwin Rommel war auch bei der Premiere“. Huch! Während ich grübelte, wieso die da oben hunderte von Sofas aufgestellen: „800 Canapées“ stand auf der Catering-Liste. Ich für meinen Teil möchte nichts essen auf dem andere Leute rumgesessen sind, auch wenn eine Freundin von mir immer sagt: „Voll lecker. Da könnte ich mich reinsetzen“.
super vertipper 🙂
Ich nehm dich beim Wort, Kollege: Schwabenquellenvoucher trete ich dir dann aber ab.
Ach und noch was: ich bin da oben ja aufgewachsen. Immer (und das ist sehr selten) wenn ich in diesem Schwaben-Euro-Disney stehe und Damen aus Albstadt-Ebingen haben fliederfarbene Abendkleider von Mode Adler an, denke ich wehmütig: früher war das hier alles Feld.
Bei so Musical-Darstellern wie auf dem Bild und Profi-Tänzern frag ich mich ja immer, ob die ne Schaufel brauchen, um sich abends das Grinsen aus dem Gesicht zu kloppen…
Ich glaube, das sind die Masken, die auch bei der Paar-Tanz-WM benutzt werden. Kann man einfach absetzen.
Southpark Season 15 Episode 11