Stuttgart gemeindet die Metropolregion ein und hat ab sofort 5,2 Millionen Einwohner

Endlich Stuttgart: Marktplatz Stuttgart-Schorndorf.

Breaking News: Die Stadt Stuttgart wird größer. Kurz vor der Kommunalwahl hat OB Kuhn gemeinsam mit seinen Bürgermeisterkollegen von Calw bis Göppingen, von Heilbronn bis Reutlingen entschieden, dass die gesamte Metropolregion Stuttgart eingemeindet wird und ab sofort zum Stadtgebiet Stuttgart gehört. Stuttgart hat also ab sofort 5,2 Millionen Einwohner und ist mit Abstand die größte deutsche Stadt.

Ob Fahrverbote, Mobilität, Mieten, Nachtleben oder Kita-Plätze, fast jeder Mensch in der Metropolregion hat eine Meinung zum Stuttgarter Stadtleben und fühlt sich zur Landeshauptstadt emotional hingezogen, so als sei es seine.

Menschen in Nürtingen reden von „ihrem Kessel“, in Renningen schwärmt man von „Stuggiboogieboogie“ und die Reutlinger fühlen sich als „Benztowner“. Was lag da näher, so OB Kuhn, als die ganzen umliegenden Städte der Region einzugemeinden und den Kessel um einen Radius von 50 bis 60 Kilometern von der Stuttgarter Stadtmitte aus weiter auszudehnen?

„Mit der Eingemeindung der Metropolregion ins Stadtgebiet wollen wir die Identifikation mit der Marke Stuttgart weiter stärken,“ so OB Kuhn. Michael Setzer von der StN und Kessel.TV kommentiert euphorisch: „Voll gut, dann muss niemand mehr „in die Stadt“ fahren, weil ja alle schon in der Stadt sind. Genial!“ Er sieht die täglichen Staus wie wegzaubert. „Wäre man auf diese einfache Lösung nur früher gekommen!“

Der neue Stadtteil Stuttgart-Calw trumpft mit schöner Altstadt und Hesse-Feelings.

OB-Kuhn verspricht: „Es bekommen wirklich alle Autoinhaber ein S-Kennzeichen, LEO ist ab sofort Geschichte.“ Der Claim „Ditzingen – mehr als nur ein Stadt“ übrigens auch, was den Neu-Stuttgart-Ditzingern herzlich egal ist. „Großartig, endlich offiziell dazu zu gehören“, so die ersten Statements aus der süßen Stuttgart-Ditzinger Fußgängerszene, in der spontan Fahnen mit dem Stuttgarter Pferdlewappen gehisst werden.

Auch im Büro von Stuttgart Tourismus rollt man ein Fass Wasen-Altbier rein: „Endlich Metropole, endlich richtige Großstadt, damit können wir arbeiten!“, jubeln die Marketing-Mitarbeiter*innen. Auf einen Schlag sei mit 5,2 Millionen Einwohnern das langweilige „Stuttgart-ist-halt-doch-ein-Dorf-Image“ wie abgeschüttelt, so die Experten*innen von Stuttgart Tourismus. „Jetzt noch ein Berghain in Stuttgart-Bietigheim und wir stehen endlich in jedem Reiseführer dieser Erde.“

In den nächsten zwei Wochen bis zur Kommunalwahl sollen noch schnell die Stadtbahnlinien bis nach Calw, Reutlingen, Esslingen-Zollberg oder Bad Urach ausgebaut werden (U18 bis U76). „Wir holen uns da das Knowhow von den flinken Chinesen, zwinkerzwinker“, so Kuhn und schwärmt weiter: „Die wissen einfach, wie man flott baut.“

Euphorie auch in der Immobilienmakler-Szene. Aufgrund des überraschend vergrößerten Stadtgebiets steigen mit einem Schlag die Mietpreise. Die ersten Angebote sind bereits auf Immoscout zu finden: „Business-Loft in pulsierender Citylage, 60 qm, 2600 Euro, Stuttgart-Brackenheim.“

Nachgefragt in Stuttgart-Heimerdingen, ob man Angst habe, aufgrund der gestiegenen Mietpreise aus der Stadt verdrängt zu werden: „Bislang nicht, aber das ist halt die Marktwirtschaft. Wer sich das nicht leisten kann, soll bitte schön raus aufs Land ziehen.“

Stuttgart-Renningen.
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