Looking for Schiller: David Hasselhoff im Stuttgarter Hugendubel

Das mit der Akkreditierung hat geklappt, ich packte den Brunski ein, und wir machten uns um 14:30 Uhr auf den Weg zum Haus der katholischen Kirche auf der Königstraße, das direkt neben dem Hugendubel liegt, wo David Hasselhoff um 15:00 Uhr eine kleine Pressekonferenz gab.

Die Nonnen im unteren Restaurant guckten etwas schräg als wir eintrafen, der zuständige wie freundliche PR-Mann ebenfalls. Lag vielleicht daran, dass wir keine Mega-Cams dabei hatten wie die Kollegen von allen möglichen lokalen und überregionalen Tageszeitungen, Radiostationen und natürlich Regio TV oder Pro7.

Horscht of the Day war übrigens der Fuzzi, der hier in der Mitte kniet:

„Ich bin da, wir können jetzt anfangen!“, stürmte er in den Saal hinein. Journalistenhumor muss man nicht immer verstehen. Vor allem nicht von Journalisten in Multifunktionstrekkinglatschen.

Die Kollegen jedenfalls baten die PR-Beauftragten doch ein Zeichen zu geben, wenn der Hoff kommt. Und mit kaum Verspätung von 5 Minuten kam er dann auch samt Tochter und einem weiteren Mann (Management?) im Schlepptau. Schwenk.

Und da isser!

Ganz schön großer Kerl. Tochter Taylor Ann schlappt vorne weg. Das ist übrigens die, die das berühmte Burger Video gedreht hat. Hasselhoff begrüsste die Reporter mit einem deutsch-englischen Kauderwelsch.

Nach einer kurzen Einführung seines Managers, man wäre eben gerade auf Tour, durch Deutschland, Österreich, Schweiz, um die Bio „Wellengang meines Lebens“ zu promoten (die angeblich weggeht wie warme Semmeln), legte Mitch Buchannon auch schon locker fluffig los. Nein, er war nicht hacke, nein er hat keinen Kurzen gezischt. Er war ehrlich gesagt ziemlich smart und cool.

Wir bewunderten eher seine Schuhe…

…während zuvor eine andere Journalistin, die schon die ganze Zeit halbwuschig auf ihrem Stuhl hin- und herrutschte, auf einmal, warum auch immer (ADS?), ihr Handy klingeln liess und, soweit ich das geblickt habe, die Knight Rider Titelmelodie lief. Habs nicht genau gehört, war leise und ging schnell. Er hat sich jedenfalls ziemlich gefreut, auch wenn die Dame gestand, das gute Stück wohl illegal geladen zu haben.

Der Hüne redete jedenfalls locker und leicht über aktuelle Projekte, wie es sich eben für einen Ami gehört, der schon im Vorgarten der Hölle war und scheinbar wieder die Kurve bekommen hat, und nun halt eben gerne über aktuelle Projekte redet.

Jedenfalls planen seine Töchter gerade eine Band namens Bella Vida, auf seiner Seite kann man reinhören, er unterstützt sie dabei heftig, in Amerika läuft eine Reality Soap über die Hoffs an, er mache auch wieder Musik und das Leben ist wunderbar.

Außerdem habe er nie ernsthaft behauptet, dass er für den Mauerfall verantwortlich gewesen sei, wäre ein großes Missverständnis und er denke natürlich nicht, dass er daran irgendwas dafür könne. Das ZDF wollte ihn damals für einen Gig in Berlin haben, erzählte er, und er meinte im Spass, aber nur wenn er auf der Mauer auftreten dürfte. Das ZDF hat es möglich gemacht.

Außerdem wissen wir nun, dass der Spruch „Don´t Hassel The Hoff“ von Ice-T kommt, ein „guter Freund“ von ihm. Wir hingen jedenfalls an seinen Lippen, wie auch Thorsten von Edelight mit seiner Boje.

Im Anschluss gab es eine mehr oder weniger spannende Fragerunde, bei der Hasselhoff unter anderem gefragt wurde, ob er denn Friedrich Schiller kennen würde, schließlich wäre er ja in Deutschland, im Land der Dichter und Denker, und in Stuttgart mehr oder weniger in der Heimat von Friedrich Schiller (Marbach gehört zu Stuttgart…).

Daraufhin verdrehte David die Augen (Brunski und ich übrigens auch), schaute irritierte seinen Manager an, und meinte: Ähm, nee und versicherte: „I´m looking for Schiller, sure“. Und außerdem kennen den Hoff sicherlich mehr Menschen als den Friedrich, meinte der kleine Schelm. Gut gekontert.

Brunski hat dann noch nen Foto abgestaubt.

Bei der Autogrammstunde waren überraschend wenige Mütter Mitte 30 da, sondern mehr Teens Anfang 20…

…und einige sehr kreativ.

„Thank you for the Mauerfall.“ Auch hier erklärte Hasselhoff den Leuten nochmals, dass er dafür nicht „responsible“ war und kam dabei ins Schwitzen.

Und natürlich gab es auch noch eine kleine Gesangseinlage.

Tighter Nachmittag!

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27 Comments

  1. says: Annette

    Ich hatte die dumpfe Vermutung, dass die Anfang-20-Fraktion in erster Linie wegen des Kessel.tv-Ankündigungs-Blogposts da war und natürlich um Mütter Ende 30 zu gucken.

    Die man dann aber vor lauter twensens nicht gesehen hat.

  2. says: Jana

    ich mag die Schuhe auch. Jetzt hat er mal orgentlich bei mir gepunktet.
    Der Raum der Pressekonferenz erinnert mich zwar eher an mein mündliches Abi als an großen Bahnhof, aber gut, der David sit ja jetzt auch nicht mehr Baywatch sondern Realty-Star.

  3. says: Sabine

    war ziemlich heiß dort… aber auf jeden fall das ereignis des diesjährigen sommers!

    selbst meiner kamera wurde es zu heiß, die wollte irgendwann nur noch mit 5 min verzögerung auslösen, aber ein paar bilder sind trotzdem was geworden, zu bewundern auf meinem blog 😉

  4. says: Daniel

    Ja, war lustig den Held meiner Kindheit mal live zu sehen und ein Bild mit ihm abzustauben. Dennoch habe ich da ein wenig ein gemischtes Gefühl, gerade wenn man seinen Zuhäl.. Manager, der Ösi da halt, erlebt hat: „Nur Leute mit Buch etc…“. Da wundert es kaum dass der Schinken weggeht wie warme Semmeln wenn man den Schmöker kaufen soll/muss um ein Bild/Autogramm mit Mitch Buchannon zu bekommen.

  5. says: Maith

    Stimme smile etwas zu… Über den Mann kann man sagen, was man will, aber über einige Leute dort kann man echt nur den Kopf schütteln..

    Smart und cool war er dann auch nicht mehr, so wie er auf den Metalfan abgegangen ist… aber naja, was soll er auch machen, wenn die Leute eher da sind, um sich über ihn lustig zu machen, als ihm echte Anerkennung zu schenken..

  6. says: julia

    yep, da kann ich auch nur zustimmen. mich hats auch etwas genervt, dass alle um mich rum immer nur von hamburger, alkfahne und sonstwas gelabert haben, anstatt sich normal zu verhalten.
    einer hat seinen kumpel gefragt, ob er denke dass hier auch nur ein mensch sei, der nicht aus spaß hier sei.

  7. says: julia

    naja, da in dem autogramm-eck hatte es gefühlte 50° und der platz um ihn rum war sehr knapp, nix zu trinken, keine geordnete schlange… da wir man dann vor lauter hitze auch mal bissle weniger smart 😉
    aber er war jetzt nicht aggro oder sonstwas….

  8. says: Nino

    @ julia: Da sieht man mal was die Medien alles anrichten können. Klar hat er den ein oder anderen Bock geschossen, aber nobody is perfekt. Und man kann sagen was man will, er ist einfach KULT! 😀

  9. says: julia

    auf jeden fall. und hey, wer von uns hat nicht schonmal vesucht, besoffen nen burger zu essen 😉
    gibt glaub dramatischeres (ok, alkoholsucht ist nicht fein)…

  10. says: Nino

    Ich kenn da einen Trick: Man darf ihn einfach nicht mehr absetzen. Wenn man ihn ein mal los lässt und wieder greifen will is der ganze Burger fürn Arsch 😀

  11. says: Sun

    Schöner Bericht, schöne Fotos.

    @ Jana: Naja, Pressekonferenzen werden aber im Allgemeinen nicht in besonderen Räumlichkeiten abgehalten. Hat, glaube ich, nichts mit seinem Status zu tun. 😉

    @ Maith und Leute, die´s gesehen haben: Was war denn da los? Was für´n Metal-Fan (wie ist er auf den abgegangen?) und wieso war er dann nicht mehr smart beim Autogrammeschreiben? Genervt wg. Stressmachern?

    Wäre sehr gerne dort gewesen. Ihr Glücklichen 🙂

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