KTV-Jahrzehnt-Rückblick: 2019 Jahr des Ehrenmanns.

Ich dachte, 2019 war geiler. Ein Jahr, das mit einem Hundespaziergang im total verschneiten Kleinwalsertal beginnt, kann doch eigentlich nicht schlecht werden. 11 Monate später muss ich allerdings trotz E-Scooter Einführung, Endlich mal im Leben ‚Tears for Fears‘ live sehen und Dietrich raus! sagen: 2019 war jetzt nicht so mein Jahr. 

Und das, obwohl ich eher dazu tendiere, im Rückspiegel die Jahre schöner zu sehen als sie waren. Objects in the rear view mirror und so.

Ich hatte das eigentlich so in Erinnerung, dass ich auf besseren Gigs und Fußballspielen war. Aber revuepassierend muss ich sagen: die besten Spiele kamen auf DAZN. Und der bewegendste Gig war, als die alte Dixie-Band meines Vaters auf seiner Beerdigung noch einmal ‚Saint James Infirmary‘ gespielt hat – und wir alle mit diesem das-hätte-ihm-gefallen-Gefühl zum Grab marschiert sind. 

Vielleicht oder ganz bestimmt war 2019 wegen diesem Tag und den Wochen davor und den vielen Monaten danach so unglaublich kräftezehrend und energiefressend. Und deshalb nicht mein Lieblingsjahr. Im Lieblingsjahr gehen keine Lieblingsmenschen. 

Es gab aber zum Glück auch viel Gutes. Und viel Love. Und viele schöne Projekte, die ich machen durfte. Mit den besten Choreographen der Welt arbeiten. Oder mit Nena. Für den DFB, die FAZ und Porsche arbeiten. Oder an einer Schule vor super-motivierten Schülern einen Vortrag halten. Und mir die höchste aller Auszeichnungen – den Ehrendoktor ‚Ehrenmann‘ -verdienen. 

Eines meiner Lieblings-Projekte war der Film fürs StadtPalais. Bei dem ich erst während wir ihn gedreht haben, gemerkt habe, dass das ja ein Liebesfilm wird. Und dass diese Liebe einer Stadt gilt, in der ich so gerne bin. Und über die ich genauso gerne herziehe. Weil sie ein paar Sachen so richtig gut macht. (Das StadtPalais ist eines dieser Sachen). Und ganz viele andere so richtig unbeholfen doof.

Und diesen Tonfall höre ich eher selten von der Stimme in meinem Kopf – aber jetzt sagt sie gerade ein bisschen sentimental : Nächstes Jahr kann irgendwie nur besser werden. Schon allein, weil Iron Maiden 2020 nach Stuttgart kommen.

P.S. Nachtrag: und gerade als ich das dachte, kamen die Rival Sons aus Long Beach ins LKA und haben den beseeltesten und handgemachtesten Gig des Jahres gespielt, mit einer magischen Mischung aus Präzision und Schlamperei – und es war das beste Konzert des Jahres. Und eine Riesen-Versöhnungsgeste mit 2019. Thank you for the music.

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2 Comments

  1. says: michael müller

    es isst echt nicht verwunderlich das die meisten leute die deutsche rechtsschreibung nicht mehr beherschen dem handy sei dank

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