Die Clubs struggeln (bekanntlich) weiterhin durch ungewisse Zeiten. Wann und wie man wieder öffnen kann mit Dance und Co. steht immer noch in den Pandemie-Sternen.
Deswegen haben Sebastian Simon (Lehmann), Sascha Mijailovic (Kowalski) und Johannes „Strachi“ Strachwitz (0711) die Initiative ergriffen und beim Sozialministerium und dem Landesgesundheitsamt von Baden-Württemberg ein neues Konzeptpapier „zur vorsichtigen Öffnung von Clubs und Diskotheken unter Sars-Cov-2-Pandemiebedingungen“ eingereicht. Das Paper geht schon rum und die Musikwoche weiß z.B auch schon Bescheid. Man möchte zeitnah in den konstruktiven Dialog mit den Behörden treten.
Das (in Grundzügen) vorliegende Konzept beschreibt, wie in eingeschränkter „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ für Kulturstätten, Clubs und Discos möglich sein könnte. Grundlegende Voraussetzungen dafür sind: regionale Infektionszahlen auf einem stabilen niedrigen Niveau, die Behörden legen eine Höchstbesucherzahl für die Locations fest und die zuständigen Gesundheitsämter haben genügend Kapa für die evt. Nachverfolgung.
Denn das Konzept baut auf einem Ticketing-System, das die schnelle Nachverfolgung sowie Warnung im Falle einer Infektion garantiert. Die Detail unten aus der PM.
Umsetzung (aus der PM)
Gäste können Clubs und Diskotheken besuchen, wenn sie vorher ein Ticket online über den mit den Lokalitäten kooperierenden Ticketanbietern erworben haben
Für die Ticketanbieter gäbe es eine technische Lösung, welche die Gästezahlen reguliert und Sperrfunktionen aktiviert: Gäste können zunächst nur ein Ticket für einen Clubbesuch pro Wochenende erwerben. So wird ein Club-Hopping sowie eine Durchmischung der Clubgänger in der jeweiligen Stadt oder Region verhindert (das Abstandsgebot kann in Clubs und Diskotheken nicht eingehalten werden, deswegen wird auf das Bilden von festen Gästegruppen gesetzt)
Die Eintrittskarten sind personalisiert und werden vor Einlass in den jeweiligen Club mit den mitgeführten Ausweisdokumenten abgeglichen
Die Kontaktdaten der Gäste werden von den Clubs und Diskotheken über ihre jeweiligen Ticketanbieter für einen gewissen Zeitraum gespeichert (keine Datenkrake!), für den Fall, dass sich ein Infektionsfall auf den Besuch eines Clubs oder einer Diskothek zurückführen lässt, kann das zuständige Gesundheitsamt auf die gespeicherten Daten im System zurückgreifen und die Kontaktnachverfolgung einleiten
Mithilfe der implementierten Sperrfunktionen können die Gäste, die ein Event mit Infektionsfall besucht haben, von den Ticketsystemen für die darauffolgenden zwei Wochenenden für sämtliche Club-Events „gesperrt“ werden
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Statements von den Sascha, Sebastian & Strachi
„So wie andere Branchen eine langfristige Perspektive brauchen, ist es höchste Zeit, die Club-und Diskothekenbranche in den Blick zu nehmen. Große Sorgen machen mir allerdings auch die zunehmenden illegalen Partys. Unser Konzept kann dieser besorgniserregenden Entwicklung entgegentreten.“ (Sascha Mijailovic)
„Mit diesem Konzept kann eine Win-Win-Win-Situation entstehen: Clubs und Diskotheken machen wieder Umsätze, diese generieren wiederum Steuereinnahmen für den Staat, Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergelder könnten in dieser Branche deutlich heruntergefahren werden.“ (Sebastian Simon)
„Deutschland hat sich international einen hervorragenden Ruf hinsichtlich seines Umgangs mit der Pandemie erarbeitet und vielleicht ist es uns möglich, gemeinsam in dieser Tradition mit dieser Strategie eine innovative Vorreiterrolle einzunehmen. Zudem lässt sich das Konzept auch auf Einrichtungen der Hochkultur anwenden.“ (Johannes Strachwitz)