Immer herrlich: Die Bar Kottan am Hans im Glück-Brunnen

Kennt jemand die österreichische Serie Kottan ermittelt? Nicht wirklich? Ich auch nicht so wirklich. Kann mich an keine Folge erinnern. Ist schon viele Jahre her und lief lange bevor Österreicher aus Raumkapseln springen von zwischen 76 bis 83. 1983 bin ich eingeschult worden, direkt nachm Kindi mit sechs, ohne Vorschule. Gibt´s Vorschule noch?

Als im Frühjahr 2008 das Kottan am Eingang der Geiss-Zone eröffnete, war zum einen die Area noch gar nicht so Zone wie heute – unter der Woche Lil´ Mailand und am Wochenende die sympathischste Open-Air-Mehrfloor-Großraumdisco der Welt – und zm anderen wollte man zunächst  in Tradition der Serie eher nur ein entspanntes (Tages)Café im Wiener Stil sein. Wie hieß es nochmals davor? Zotti! Hab ich immer Hefte hingebracht.

Konzepte können sich bekanntlich schlagartig ändern. Nicht dass man hier tagsüber nicht mehr in aller Ruhe Kaffee trinken kann, aber die kleine Bar erlebte auch schnell abends einen Run. Kein Wunder, sympathischer Laden, gute Leute hinter und vor dem Tresen, meist elektronische Musik in angenehmer Zimmerlautstärke – da kann man schon mal etwas einsiffen und sich nicht mehr losreißen.

Nach vier Jahren Vollbelastung musste jetzt durch gekehrt werden. Bis letzten Donnerstag war eine Woche zu und ein paar Sachen repariert, durchgestrichen oder ganz neu gemacht.

Highlight ist die zweite Bar. Dafür hat man ein Guckloch in die Wand reingeschlagen.

Mir ist bist gestern noch nie diese Zeitungswandtapete aufgefallen. War bissschen peinlich. Durch dieses Fenster werden nicht nur österreichischer Sekt und Wein und Longdrinks gereicht, sondern die kleine Bar fungiert auch als Kiosk.

Neben Knapperzeug sind wohl auch so Nightlife-Essentiells wie Tempos, Kackpapier oder Kondome am Start. Selber mal nachfragen. Allerdings gibt es jetzt keinerlei Speisen mehr im Kottan, die Küche musste dafür weichen.

Das Treppenhaus wurde ebenfalls neu gestrichen. Und weil ganz groß auf Instagram, gleich nach Aufzug-(&)Spiegel-Bilder und Nahrung, jetzt hier reingegramt, Treppenhaus:

In der gleichen Farbe strahlen auch die  komplett renovierten Toiletten. Wichtiger Ort, deswegen muss man das erwähnen.

Schick, hä? Süddeutschlands größter Pissoir-Blog wünscht einen angenehmen Tag.

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13 Comments

  1. „Kottan ermittelt“ nicht zu kennen, ist schon fast eine Bildungslücke, Martin… 😉
    „Herr Ober, kennan’s mi no?“
    „Naaa, wieso?“
    „I hob voa ana hoibn Stund a Schnitzl bei eana bstoid…“

  2. says: Frau Doktor

    kasperlecurtis hat recht! „Kottan ermittelt“ ist ein Muss! Dass eine dermaßen anarcho-surreal-dadaistische Serie möglich war, zeigt: deutschsprachiges Fernsehen muss garnicht verblödet sein. Belegt aber auch: Früher war einfach alles besser!

  3. says: Tsu

    psssst, nicht so laut mit den guten sachen von früher. sonst kommen sie alle, die jungen und machen so ein vintage retro ding draus und schwups isses ausgelutscht.

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