HipHop Open verkündet Abschied: 2015 zum letzten Mal

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(Ferdie Drohnen Shot)

Nach mehreren Jahren Pause 2012 erfolgreich in Stuttgart zurückgekehrt, gingen 2013 und 2014 die Besucherzahlen wieder zurück. Soeben verkünden 0711 Entertainment und Four Artists Booking, dass die 2015er Ausgabe das letzte HipHop Open sein wird.

Wir, die Veranstalter – 0711 Entertainment aus Stuttgart und die Four Artists Booking Agentur aus Berlin – sehen uns derzeit nicht mehr im Stande, das Ein-Tages-Festival weiterhin durchzuführen.

Wichtig war ihnen dabei, den Ticketpreis zu halten, betonen sie, aber „ein Ein-Tages-Festival ist leider aufgrund der stetig steigenden Kosten (Produktion, GEMA, Personal, etc.) wirtschaftlich nicht mehr darstellbar und auch nicht mehr zeitgemäß.“

Die Festivalsaison ist bekanntlich längst ziemlich knackig, der Kalender prallevoll, die Konkurrenz abartig, die Schnittmengen werden immer größer, und ich sags immer so: Die Leut wollen drei, vier Tage lang das Hirn abschalten, dabei die fettesten Acts erleben, Ravioli-Dose auf, Vodka rein, im Zelt ausdünsten und morgens ersma in Busch kacken. (Okay, letzteres weiß ich nicht, aber kacken musch halt so oder so.)

Auf der anderen Seite sollte ein Stadt wie Stuttgart trotzdem ein HipHop Festival haben, wenn auch vielleicht in einer anderen Form und anderen Gestaltung. Die ersten Versuche gab es ja auch schon in jüngerer Vergangenheit.

www.hiphopopen.de

Die ganze Mitteilung im Wortlaut:

Das MiXery HipHop Open verabschiedet sich – Eine Ära geht zu Ende.

Wir, die Veranstalter – 0711 Entertainment aus Stuttgart und die Four Artists Booking Agentur aus Berlin – sehen uns derzeit nicht mehr im Stande, das Ein-Tages-Festival weiterhin durchzuführen.

Aus Liebe zur HipHop-Kultur, dem Standort Stuttgart und zur Tradition haben wir das MiXery HipHop Open 15 Jahre lang
aufgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt. Dabei war es uns immer wichtig, den Ticketpreis zu halten.

Ein Ein-Tages-Festival ist leider aufgrund der stetig steigenden Kosten (Produktion, GEMA, Personal, etc.) wirtschaftlich nicht mehr darstellbar und auch nicht mehr zeitgemäß.

So schwer dieser Schritt auch fällt, müssen wir aus diesen Entwicklungen unsere Konsequenzen ziehen. Das sind wir unseren Mitarbeitern und den zahlreichen anderen Projekten von Four Artists und 0711 schuldig.

Doch bei all der Traurigkeit u?ber die Entwicklung des MiXery HipHop Open, steigt gleichzeitig auch die Vorfreude auf ein unvergessliches Abschiedsfestival. Mit nationalen und internationalen Topstars der HipHop Branche wie Marsimoto, KOLLEGAH, ASAP Rocky oder Joey Badass, sowie den OPEN CLUBS – NIGHTSHOWS, der vielleicht größten Aftershow Party des Landes, darf sich Stuttgart ein letztes Mal auf ein außergewöhnliches Line-Up freuen.

Mehr Rap an einem Tag geht nicht!

Jetzt liegt es an den Fans, die MiXery HipHop Open gebührend
und mit der größten Party der Stadt angemessen zu verabschieden!

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20 Comments

  1. says: Phil

    Ich bin ja ein Fan von 1-Tages-Festivals weil ich keinen Bock auf Zelten hab. Und das ist sicherlich nicht darstellbar, wenn man in den einen Tag 50 Top Acts pressen will. Lieber ein paar wenige Headliner und die dafür länger spielen lassen.

  2. says: jaytext

    da tut sich ja eine prima lücke im veranstaltungskalender auf! geiger könnte ja jetzt jedes jahr einen kirchentag auf dem wasen abhalten. oder alternativ ein segway-rennen

  3. says: martin

    du kannst dir eben bei so einem ein-tages-festival eben nur zwei, drei „Echte“ kracher leisten. und der kostenpunkt „artists“ ist halt eben nur einer von vielen.

  4. says: Bastei

    Mit großer Begeisterung war ich auf den ersten vier-fünf Opens. Inzwischen erkenne ich mich in dem Line-Up überhaupt nicht wieder. Wegen mir hätten gerne eine paar abgehalfterte und inzwischen billigere Oldschool-Acts spielen dürfen… Dann fahre ich halt zu Jurassic 5 nach Köln!

    Außerdem verstehe ich es immer noch nicht, wieso man das Stuttgarter Zugpferd No. 1 – Cro – nicht auftreten läßt? Gebietsschutz hin oder her, wenn nicht mal der populärste Stuttgarter Rapper 2015 bei dem Stuttgarter Hip Hop Festival auftritt, wird für mich das Event irgendwie zur Farce. Kommerz hin oder her…

  5. says: Bastei

    Auch wenn das 2015er Open nicht mein Open wird, bin ich den Machern super dankbar für die legendären Festivals zu Beginn.

    Dass so ein Festival super risikoreich ist, sieht man ja auch am Splash, die ja auch schon mal Pleite waren…

    Sehr schade, dass die Region Stuttgart nicht alles menschenmögliche unternimmt, um dieses Festival zu halten, bzw. eine alternative Location zu finden!

  6. says: Bastei

    Das hatte ich auch gelesen. Ich finde es einfach nur schade, dass die Stadt nicht auch auf den ersten Blick vielleicht unmögliche Dinge, dennoch irgendwie möglich macht! Wie viel Schrott wird doch von öffentlicher Hand gefördert, wieso nicht so ein Festival?

  7. says: ChrisK

    Schwierige Frage. Vmtl. kommt es auf die Perspektive an. Bei einem „Kümmern“ der Stadt heisst es auch schnell Mainstream!! Siehe auch Wagenhallen. Kümmert sie sich nicht (immerhin sind die Veranstalter auch ein gewerbliches Unternehmen mit Gewinninteresse und kein eingetragener Verein), heisst es meist von denen, die sich benachteiligt fühlen, scheiss Stadt. Aber wenn uns eines gezeigt wird in unserer Stadt, wo das eine zu macht, macht was anderes auf. Vielleicht ist auch einfach die Zeit vorbei für Hip-Hop Grossveranstaltungen. So weh das auch tut.

  8. says: martin

    ja, seh ich alles auch so @chrisk

    immer nur nach der stadt zu rufen, finde ich zu einfach.

    und die gründe, warum es kein hho mehr geben wird, sind ja sehr vielfältig und hängen wie schon im post gesagt meiner meinung nach damit zusammen, dass das festival business sich halt gerade in den letzten fünf, sechs jahren nochmals krass verändert hat.

  9. says: Le Mischi

    hmm, finde das Line-up dieses Jahr ehrlich gesagt alles in allem ziemlich gut (außer die Eulen von Dat Adam, da komm ich echt nicht drauf klar) und habe die Hoffnung, dass sich da zwischen den Zeilen noch was versteckt …

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