Flashmops: Das Loriot Denkmal am Eugensplatz bekommt offiziell einen Mops

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Zwei Jägermeister bitte. Ist ja schon halb eins. Geige lacht, Barfrau schüttelt den Kopf und lacht auch. Gschafft. Zugegeben, wir mussten ja nix mehr tun. Waren ja nur Auslöser, Ideengeber, kleine Jungs und ich lag sowieso Schmiere im Bett. Wir fanden ja nur die nackte Säule nicht lustig. Nicht Loriot-würdig! Mops hingestellt, Mops wieder weg, Eigendynamik, outta control wie Mobb Deep. Jetzt ist der Knopf dran, damit die Maus keinen Faden mehr abbeißen kann. Für immer und ewig Deutschlands größter Mopsblog. Danke an alle. Mama hat jeden Zeitungsartikel ausgeschnitten. Anlass genug für zwei Kurze.

Mops ist auf der Säule, Loriot hat seinen Mops, aus Frankfurt kamen Busse, aus Berlin Grüße und OB Kuhn mit der U15, eine später als ich, großer Auflauf, alle da, die halt um 11 Uhr Zeit haben (Copyright Thorsten) und die Presse, manche brachten Stühle mit, andere Möpse, der Gaedt auch (durfte nix sagen), manche angehende Stadträte heften sich Bepper in Parteifarben an die Brust und was hat Thorsten eigentlich für eine eigenartige Sonnenbrillenkonstruktion? Na ja, Hauptsache er ist in keiner Partei.

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Egal, die Stuttgarter Nachrichten, die den Mops extrem lieb gewonnen hat (wahrscheinlich lieber als wir selbst), hat eingeladen zu diesem „Flashmops“, Weltpremiere, zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit wird wohl ein Denkmal zum zweiten Mal eingeweiht, danke an Kessel.TV, erwähnt uns der Moderator von der STN zur Einstimmung, „hier simmer!“, schrei ich im Gegenzug, kleiner Applaus in unsere Richtung, mehr war nicht rauszuholen, um 11:00 Uhr spiel ich noch nicht die ganz großen Hits und die Zielgruppe liegt sowieso weit überhalb der Schräglage.

Warme Worte fallen, der große Meister, der einst im Haus gegenüber ein paar Jahre seine Kindheit verbracht hat, hätte seine Freude an der Geschichte, heißt es immer wieder, Geige taucht voll ein und holt das große Poesiealbum raus: „Es kommt einem so vor, als würde er oben am Fenster stehen und runter schauen.“ Ja, meine Damen und Herren, das sind Sätze, für die zahlt man sonst 55 Euro die Stunde.

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Ob Christoph Sonntag („der ist eigentlich voll nett“) 55 Euro die Stunde verdient oder mehr, weiß ich nicht, seine Witze sind wie gewohnt flacher als meine Titten. Während Thorsten und Geiger dem SWR ein Interview geben dürfen (kommt heute Abend in der Landesschau / Aktuell, 18:45 Uhr), muss ich mir seinen Vortrag von der imaginären Mopspartei inklusive einiger Seitenhiebe auf die (Lokal)Politik geben.

Der Abbinder seiner Einlage geht ungefähr so: Die Mopspartei würde sowieso 50 Prozent bekommen, weil ja alle Männer auf Möpse stehen. Da lacht Stuttgart. Humor wie Edelpralinen ausm Netto. Oder wie meint mein Walter: „Loriot würde sich im Grab um drehen, wenn er wüsste, dass Christoph Sonntag ihm zu Ehren eine Rede hält.“

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OB Fritz Kuhn wiederum erklärt, warum er eigentlich da ist (scheinbar großer Loriot-Fan), Hauptargument „ein bisschen Spass muss auch sein“ (offizielles Statement: „Loriot’sche Ironie tut den Menschen gut und fördert die Gesundheit“), zwischendurch wird mir ein bisschen zu arg die Politik gefördert, immerhin geht es um einen Mops (ehemals 35 Euro bei Amazon) auf einer Säule und der nun laut Künstler Uli Gsell dauerhaft „oben bleiben“ soll. Und da tobt ein Teil auf dem Eugensplatz. Wo ist mein Flachmann, wenn ich ihn brauche? Diese Stadt macht einen fertig. Manchmal.

Die Damen sind verzückt, als der Raumfahrer Ulf Merbold auf das Podest steigt („Ui, der isch doa?“) und Gedichte vorliest, ich hör nur Otto mit Koks und erzähle Geiger derweil ne Geschichte. Ulf Merbold kommt aus Botnang. Wer kommt noch aus Botnang? DJ 5ter Ton, klar, weiß jeder. Beide stehen beim Botnang Wiki-Eintrag unter „Persönlichkeiten“. Fuffi meinte dazu: „Logo, der eine war im All, der andere im Transit.“ DAS ist ein guter Witz, Christoph Sonntag!

Und jetzt, Herr Kuhn bitte an die Schleife, 10, 9, 8, 7, mach hinne und da isser dann endlich. Laut Gsell jetzt grün (?) und nicht im guten alten Baumarkt-Gold. Oh, ah, hurra, Applaus, erstaunlich viel Handyfotografie in der Kunst- und Denkmalszene. Könnten wir dann jetzt noch bitte unsere DJ-Termine fürs Wochenende durchgeben? Alternativ hätte ich auch gerne Promo für Panierschalen gemacht, eine aussterbende Kultur.

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(Der freundliche StN-Moderator und Bildhauer Uli Gsell) 

Jetzt aber noch schnell zum Kuhn vor, Truppenfoto, Sturmfoto, hallo, wir sind die Würste von dem Wurstblog Mopsblog, würden sie kurz mit uns, äh, ja, klar, ist etwas überfordert mit unserer Sonnenbrillenconvention, egal, Bild ist im Kasten und wird ausgedruckt. Und ne Verlinkung auf Spiegel (mit Korrektur) ist auch rausgesprungen heute. Ice Cube würde sagen: it was a good mops.

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Sometimes we even play Techno, Herr Kuhn. Gibt´s auf Poprocky.com.

Und jetzt was neues: Das KTV-Denkmalenthüllungsdaumenkino.

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Das gibt einen Preis oder?

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Beweisfoto: Der OB fährt U-Bahn.

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23 Comments

  1. All Mops Are Bastards. Ganz große Enthüllung, ganz großer Bericht. …“zum ersten mal in der Geschichte der Menschheit wird wohl ein Denkmal zum zweiten Mal eingeweiht“ ;- ) ;- )

  2. says: jaytext

    schöne schlussworte. könnten sich stn und co jetzt bitte neue säue suchen, die sie durch die innenstadt treiben? danke

  3. says: Jana

    Männer, ganz große Kultur.
    Fitz schaut ein bißchen ängstlich zwischen Euch, aber so ne Freundschaft muss sich auch entwickeln. Man sieht sich auf dem Weindorf…

  4. says: Micha

    Ich frag mich, wie lange es dauert, bis wieder jemand den Köter runter klaut? 🙂

    … oder wurde er diesmal „diebstahlsicher“ befestigt!? 😉

  5. says: Setzer

    Ich bleib dabei: ein Amazon-Mops hätte die Säule genügend aufgewertet – über die restlichen 5260 Euro hätten sich die echten Hunde im Tierheim gefreut.

  6. says: Ben J.

    wenn wir mal ehrlich sind, ist die ganze Geschichte ein trauriges Beispiel für unsere Gesellschaft. So ein Blödsinn bringt die Menschen auf die Straße – bei wichtigeren Themen begrenzen sich die meisten damit, Onlinepetitionen zu zeichnen.

  7. says: Micha

    Traurig ist die Arbeit der Presse.
    Keine einzige Redaktion hat die Story selbst recherchiert sondern lediglich die (unvollständige) Pressemitteilung der DPA (oder woher auch immer die kam) kopiert und veröffentlicht.

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