Skateboard Fashion und mehr: Die legendäre Firma Bonn

Erst die Tage hatten wir es vom Dub Dirk und seiner Firma Bonn und dann seh ich gestern diesen Roller und denk mir: Neben den 0711- und vereinzelten Skatebox-Stickern hat sich der Firma Bonn-Kleber über die letzten Jahre und Jahrzehnte doch ganz gut konserviert. Sieht man immer mal wieder. Oder die Bonn-Bretzel. Klebt auch ab und zu mal hier und da noch rum. Sah so aus. Eine einfach schwäbische, ungleichförmige Bretzel. Ganz ohne Stängele, die sich selbst die Hand geben.

Für die Generation Cro: Die Firma Bonn war ein (Skater)Klamottenladen, zuerst im Radio Barth Gebäude, heute Häussler Pissi Plaza, dort wurden allein (jeden Samstag) Unmengen an Kolchose-Pullis vercheckt, später dann in der heutigen Muttermilch, wo nach Millennium weniger Kolchose-Pullis und nach und nach mehr „Fashion“ über den Tresen gingen. Davor wurde auch nicht mehr so viel geskatet wie vor dem Barth-Eingang.

Klassiker, werd ich nie vergessen: Ich war zu der Zeit relativ großer Zoo York Fan und Dirk hatte das Zeug auch ganz gut im Laden, aber gegen Ende eher weniger bis fast gar nicht mehr und sein Sortiment ging schon mitunter fast schon in Richtung Abseits. Da hab ich mich mal getraut zu fragen, ob es mal wieder was neues von Zoo York rein kommt, da meint er: „Oh nee du, lass ma, wir waren ja noch nie so der Skater-Laden.“ Aight Dirk!

Trotz dieser Wahrnehmungsverschiebung und Ignoranz seiner Wurzeln ganz cooler Typ, hat auch ne ne Weile aufgelegt, Mitte, Ende 90, weniger als Dub Dirk sondern mehr Disco Dirk, erinnere mich an einen ziemlich witzigen Abend im Universum. Da hat er die Übergänge hat mit massiven Mikrophon-Einsatz und freundlichen Ansagen übertönt (ungefähr: „so ihr Ficker, jetzt kommt das nächste Brett, dann zieht mal den Stock aus dem Arsch!“).

2003, 2004 hat er den Laden dann dicht gemacht und ist nach Berlin abgedampft. Angeblich lebt er dort ziemlich glücklich und zufrieden.

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18 Comments

  1. says: Thorsten W.

    Kleine Korrektur: Die erste Firma Bonn war in der Immenhofer Straße, im Laden neben dem jetzigen Gagamu. Bin (sogar) ich damals ab und zu abgehangen, hab sogar mal ein paar alte Platten gekauft die er dort in ner Kiste rumstehen hatte. Irgendwann kam Michi Beck vorbei und hat stolz einen Four Music-Sweater gezeigt, und ich dachte noch: WTF?!

    Dirk hat damals relativ viel aufgelegt, und entsprechend seinem Namen Dub Dirk natürlich auch Dub… ich erinner mich an eine schöne Party von uns im Jugendhaus Heslach, wo er Gast-DJ war, dann aber so wenig los war dass wir lieber „Psycho“ gespielt haben.

    Those were the days und ich werd alt.

  2. says: martin

    okay stimmt, den laden in er immenhofer hab ich vergessen. als dj hab ich ihn eben nur als disco-sau kennengelernt, sonst nie gehört, das war wohl ne ausnahme – im letzten laden lagen dann überwiegend neue elektronik maxis rum.

  3. says: Marcus K.

    Bei deiner Prägung „Generation Cro“ schüttelts mich. Also nicht wegen der Prägung, sondern weil es so treffend ist. Ich werde wohl doch ein „die von heute wissen gar nix“-motzer – mist 😉

  4. says: Paul

    ich hab letzens erst noch eine von diesen gelben riesentueten die man wie ein rucksack anziehen konnte vom space gefunden beim umzug. musste irgwie ganz schoen grinsen 🙂 war n cooler laden damals in der koenigstr. 1 😛

  5. says: ChrissChross

    Ich hab sogar noch n paar Originale Firma Bonn Sticker irgendwo rumfahren.
    Quasi jungfräulich.
    Goldene Brezel müsste auch am Start sein. So fürs Stickeralbum…

    Bin übrigens aus der Generation, mit 12 in der Firma abhängen den großen Jungs beim Scheißbauen zuschauen und Pamala-Anderson-Skandal-Sextape im Laden, mittags, auf dem Fernseher in der ultra fetten Schrankwand (Verkaufstresen) glotzen.

    Prägende Erinnerungen 😉

  6. says: Kev

    Mein alter Fernseher ist noch geschmückt mit 3 von den Klebern, geil! aber da fühlt man sich schon alt, wenn man das so liest… Generation „Theodor Heuss Straße“ verbindet den letzten Standort nur noch mit „Mumi“ *grusel*

  7. says: peter

    Den Laden in der Immenhofer hat ihm damals mein Vater vermietet. Er fand ihn wohl cool. 🙂 Hab damals natürlich nicht gecheckt was da so abging.

  8. says: Jochen

    Wünsch mir gerade oft, früher geboren zu sein (bin aber ’90 :/) …
    Bessere Turnschuhe kamen damals in den 90ern auch raus.
    Hach, das war sicher alles verdammt cool!

  9. says: afro-dieter

    Stand vor der Firma Bonn nicht auch so ein geil verratzter alter (roter?) Passat, auf dem man Boardslides üben konnte?
    Ausflüge in die Firma Bonn waren als junger Skater aufregender als Mädels…

  10. says: dirk bonn

    hallo martin
    danke für deinen netten artikel über mich und meinen laden, ich habe 95 aufgemacht und 2004 zu, doch schon eine ganze weile her.
    passat war meiner und der stand für eine session vor dem laden am rotebühlplatz.
    ich leg immer noch ab und an schallplatten auf.
    cro gefällt mir.
    skatestuff hatte ich bis 2003 voll im laden.
    und
    ich lebe glücklich und zufrieden in berlin mit frau und kind

    liebe grüsse aus berlin
    dub dirk bonn

  11. says: Jo

    Lustig! Mir ist grad wieder eingefallen was Dirk eigentlich so treibt und so kam ich auf den Komment (der mir trotz regelmäßigem Lesen von KTV durchgegangen ist). Wir waren zusammen auf dem Abendgymmi (ca. 1993/1994), leider ist Dirk recht bald wieder abgegangen. Er war (glaub ich) der Meinung, er braucht das Abi doch nicht. Schade, da er einer der wenigen Typen war mit dem man reden konnte und die nicht nur die windschnittige Karriere im Sinn hatten.
    Ich wünsch ihm alles Gute in Berlin!

  12. says: robzn

    Stark, dass der liebe Dub-Dirk hier einen Kommentar schreibt, so als Testimonial meiner Skater-Zeit, wie man heute sagen würde. Aus dem Suttgarter Umland war es für mich (geb. 1983) immer das Größte, mein hart verdientes Teenie-Geld in zu große, zu tief hängende Hosen, Skateboards, Schuhe und Pullis zu stecken – um dann mit den ganz cooles Jungs von der Schule mithalten zu können. Fast so stolz war ich auf die Firma Bonn-Aufkleber als Trophäen. Und den roten Passat kenne ich noch von einem schlecht aufgenommenen Skate-Video, dass damals die Runde machte. Leider war ich noch zu jung, um zu verstehen, was in der Radio Bar abging. Dachte nur immer „was soll das sein?“

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