Anfang März hat sich das StadtPalais in das FemPalais – Festival der Frauen* verwandelt. Bedeutet: Ein halbes Jahr lang widmen sich alle Ausstellungen, Events, Workshops, Panels und vieles mehr den Stuttgarter Frauen auf verschiedenen Ebenen. Im 2. OG sind zwei Sonderausstellungen zu sehen: Ein Teil widmet sich dem Leben der in Stuttgart geborenen jüdischen Goldschmiedin Paula Straus, überaus erfolgreich in den 1920er Jahren und ermordet 1943 in Ausschwitz.
Nebenan zeigt die Sonderausstellung „Stadt voller Frauen“ die Pionierleistung von neun Stuttgarterinnen wie Clara Zetkin oder Elly Heuss-Knapp, die dank ihres Engagements in verschiedenen Bereichen ein gesellschaftlichen Wandel einläuteten. „Dabei entsteht ein Bild, das fast zwei Jahrhunderte Emanzipations- und Frauengeschichte umfasst.“
In der Zwischenetage Gallery wurde eine kleine Bibliothek aka Interaktionsraum mit Literatur von Stuttgarter Schriftstellerinnen eingerichtet, darunter auch aktuelle Erscheinungen. Hier kann man sich in den Sitznischen zurückziehen und mit Blick auf Stuttgart selbst literarisch aktiv werden. Stifte und Papier sind da.
Im Salon Sophie (EG, neben dem Empfang) zeigen in der FemPalais-Zeit drei verschiedene Ausstellungen die aktuelle Perspektive von Stuttgarter Frauen. Zum Auftakt setzt sich die multimediale Schau „Wenn wir die Masken fallen lassen“ mit afrodiasporischen Lebensrealitäten und Biografien auseinander.
Weiterhin finden im FemPalais wöchentlich Führungen, Konzerte oder Diskussionsrunden statt. Jeden Freitag hat das Haus bis 21 Uhr geöffnet und der Eintritt ist ab 18 Uhr in alle Ausstellungen kostenlos.
FemPalais – Festival der Frauen*
bis 10. September im StadtPalais
Ausstellungen, Events, Bibliothek & vieles mehr
Infos & Programm (oder unten)
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FemPalais – Festival der Frauen* 04.03.2023. bis 10.09.2023
StadtPalais – Museum für Stuttgart, Eintritt 6 Euro
Das gesamte StadtPalais – Museum für Stuttgart verwandelt sich im Frühjahr 2023 für sechs Monate in das „FemPalais – Festival der Frauen*“. Inhaltlich sind alle Ausstellungen, Veranstaltungen und Formate ausschließlich Stuttgarter Frauen* gewidmet und werden von Frauen* geleitet, geplant und umgesetzt.
Mit einem multiperspektivischen und intersektionalen Ansatz macht das Festival Frauen* sichtbar, welche die Geschichte der Stadt Stuttgart und über den Kessel hinaus in der Vergangenheit geprägt haben und die Stadt Stuttgart in Gegenwart und Zukunft mitgestalten. Es entsteht ein Festival, das möglichst viele Mädchen* und Frauen* mit ihren Söhnen*, Brüdern* und Vätern* zu einem Besuch anregen und begeistern soll.
Die große Sonderausstellung „Stadt voller Frauen“ stellt die Geschichte historischer Stuttgarterinnen* wie Clara Zetkin und Else Kienle vor, die beispiellos neue Wege in Politik, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft beschritten haben, deren Engagement über die Grenzen Stuttgarter hinaus für gesellschaftlichen Wandel sorgte und deren Wirken bis in die heutige Zeit reicht. Dabei entsteht ein Bild, das fast zwei Jahrhunderte Emanzipations- und Frauengeschichte umfasst.
Im zweiten Ausstellungsbereich befindet sich eine Ausstellung zu Paula Straus, einer in Stuttgart geborenen jüdischen Goldschmiedin, die 1943 im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. In der Gallery wird ein Interaktionsraum inspiriert von Virgina Woolfs „A Room Of One’s Own“ eingerichtet. Besucher*innen können hier Literatur von weiblichen Stuttgarter Schriftstellerinnen lesen und selbst schreiben.
Im Salon Sophie wird es über den Ausstellungszeitraum hinweg drei sich abwechselnde Ausstellungen geben, welche die Perspektive von Stuttgarter Frauen heute zeigen. In der multimedialen Ausstellung „Wenn wir die Masken fallen lassen“ wird ab März mithilfe von alltäglichen Artefakten und dem Einfangen von individuellen Geschichten den Besucher*innen ein direkter Zugang zu afrodiasporischen Lebensrealitäten und Biografien eröffnet.
Ab Mai findet das künstlerisch-aktivistische Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm „Mothers*, Warriors, and Poets: Fürsorge als Widerstand“ im Salon Sophie statt. Dieses Programm setzt sich mit un(ter)bezahlte Sorgearbeit, die meistens von Frauen* – insbesondere Müttern* – geleistet wird, auseinander.
Die letzte Ausstellung im Salon Sophie versucht ab Juli die Fragen zu beantworten: Warum Queerfeminismus? Was geht in Stuttgart aktuell zu queeren und feministischen Themen? Und In welcher Stadt wollen wir leben? Im Museumsgarten wird initiiert vom Fachbereich „Kunst im öffentlichen Raum“ ein künstlerischer Beitrag zum Thema „Öffentliche Orte im Kontext von Stuttgarter Frauen“ zu sehen sein.