
Seit der Einführung von E-Scooter in Stuttgart im öffentlichen Straßenverkehr im Jahr 2019 hat sich Stuttgart zu einer Stadt mit einem breiten Angebot an Mikromobilitätslösungen entwickelt. Aktuell sind vier Anbieter mit ihren E-Scootern in der Landeshauptstadt aktiv: Lime, Voi, TIER/Dott und Bolt. Sie betreiben ein sogenanntes Free-Floating-System, bei dem die Roller ohne feste Stationen per App ausgeliehen und abgestellt werden können.
Anbieter im Vergleich
Lime
- Startgebühr: 1,00 €
- Minutenpreis: 0,25 €
- Besonderheiten: Großes Geschäftsgebiet, das auch Stadtrandlagen wie Bad Cannstatt abdeckt. Die Roller sind robust gebaut, verfügen über Heckantrieb und bieten dadurch ein stabiles Fahrverhalten.
Voi
- Startgebühr: 0,99 €
- Minutenpreis: 0,19 €
- Besonderheiten: Modernes Rollermodell mit Frontantrieb. Voi bietet eine digitale Fahrschule an, bei der Nutzer nach dem Absolvieren von Sicherheitstrainings Rabatte erhalten. Das Einsatzgebiet liegt vor allem in der Innenstadt und angrenzenden Bezirken.
TIER/Dott
- Startgebühr: 1,00 €
- Minutenpreis: 0,20 €
- Besonderheiten: Die beiden Anbieter treten in Stuttgart gemeinsam auf. Die E-Scooter sind mit austauschbaren Akkus ausgestattet, was die Wartung erleichtert und nachhaltiger macht.
Bolt
- Startgebühr: 0,79 €
- Minutenpreis: 0,15 €
- Besonderheiten: Bolt positioniert sich als günstiger Anbieter mit Fokus auf einfache Bedienbarkeit. Das Geschäftsgebiet ist kleiner als bei der Konkurrenz, was ihn eher für zentrale Wege attraktiv macht.
Vorteile der E-Scooter-Nutzung
- Flexibilität: Spontane Fahrten sind jederzeit möglich, ohne an Fahrpläne gebunden zu sein.
- Umweltaspekt: Die elektrisch betriebenen Roller stoßen lokal keine Emissionen aus.
- Stauvermeidung: Gerade in verkehrsreichen Zonen wie der Innenstadt können E-Scooter Zeit sparen.
- Integration in den ÖPNV: Ideal für die sogenannte “letzte Meile” zwischen Haltestelle und Zielort.
Nachteile und Herausforderungen
- Begrenzte Reichweite: Für längere Distanzen ist der Akku oft nicht ausreichend.
- Abstellproblematik: Falsch abgestellte E-Scooter blockieren Gehwege und sorgen für Unmut.
- Kostenfaktor: Regelmäßige Nutzung kann schnell teurer werden als Bus oder Bahn.
- Wetterabhängigkeit: Bei Regen oder Schnee sinkt die Nutzungsbereitschaft drastisch.
Was Nutzer beachten müssen
- Mindestalter: 18 Jahre
- Verkehrsregeln: Es gilt die Straßenverkehrsordnung. Gefahren werden darf nur auf Radwegen oder der Straße, nicht auf Gehwegen.
- Promillegrenze: 0,5 Promille für Erwachsene, 0,0 für unter 21-Jährige und Fahranfänger.
- Helmpflicht: Gesetzlich nicht vorgeschrieben, aber empfohlen.
- Parkvorgaben: Abstellen nur dort erlaubt, wo mindestens zwei Meter Gehwegbreite übrig bleiben. Keine Abstellung in Parks, Grünanlagen oder Fußgängerzonen.
Regulierungen durch die Stadt Stuttgart
Die Stadt hat verschiedene Maßnahmen eingeführt, um die Nutzung geordnet zu halten:
- Die Anzahl der E-Scooter ist auf 6.000 begrenzt. Jeder Anbieter darf maximal 1.500 Fahrzeuge im Stadtgebiet bereitstellen.
- Es gibt definierte Verbotszonen für das Abstellen, um Passanten und mobilitätseingeschränkte Menschen zu schützen.
- Beschwerden über falsch abgestellte Roller können direkt bei den Anbietern gemeldet werden.
Fazit
E-Scooter sind in Stuttgart eine nützliche Ergänzung zum Mobilitätsmix – besonders auf kurzen Strecken. Die Unterschiede zwischen den Anbietern liegen vor allem im Preis, in der Reichweite des Geschäftsgebiets und in der Ausstattung der Roller. Wer regelmäßig fährt, sollte die Konditionen genau vergleichen. Durch die Regulierungen der Stadt sollen die Vorteile für die Nutzer erhalten und gleichzeitig die negativen Begleiterscheinungen reduziert werden.
Übersicht: E-Scooter-Anbieter in Stuttgart mit Links
- Lime
Website: https://www.li.me - Voi
Website: https://www.voi.com - TIER
Website: https://www.tier.app - Dott
Website: https://ridedott.com - Bolt
Website: https://bolt.eu