Dokumentation: Stuttgart, ich hänge an dir

Im Sommer 2020 erschienen und hier damals angekündigt, kann man die SWR-Dokumentation „Stuttgart, ich hänge an dir“ von Filmemacher Goggo Gensch auch komplett auf Youtube anschauen.

Die Britta hat damals testgeguckt und geschrieben: „Film über unsere Stadt gemacht, in dem alles vorkommt, was wir bei kessel.tv auch lieben: Ganz viel “HSV”, zu wenig Parkplätze (Frau Weible is not amused), zu viele Autos, Breuni und Breuni-Parkhaus (aber nur ganz kurz).“

Unten Infotext SWR

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„Stuttgart ist anders, Stuttgart ist eigen, Stuttgart ist zum Lieben und zum Hassen bestens geeignet“, sagt Filmemacher Goggo Gensch und entwirft sein ganz persönliches Stuttgart-Porträt. Seit 40 Jahren lebt er in der Metropole. Er zeigt radikal subjektiv sein Stuttgart, führt das Publikum zu seinen Lieblingsplätzen, seinen Stammkneipen, er trifft auf Menschen, die auf ihre Art mit dieser Stadt hadern. Im Mittelpunkt des Films stehen Gespräche, die der Autor mit langjährigen Weggefährt*innen führt.

Das Heusteigviertel und urbanes Potenzial

Im Heusteigviertel lebt der Autor seit bald vierzig Jahren. Dieses Quartier, fußläufig vom Zentrum entfernt und im Zweiten Weltkrieg nur wenig zerstört, ist ein Beispiel für die Gentrifizierung der Innenstadt. Andere Städte feiern den Fluss, an dem sie liegen. Stuttgart hat seinen Neckar der Industrie überlassen und dessen urbanes Potential vergessen.

Vor fast einhundert Jahren entstand in Stuttgart mit der Weissenhofsiedlung eines der wichtigsten Zeugnisse des Neuen Bauens. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Tradition weitgehend vergessen. Vielleicht strahlen deswegen die wenigen gelungenen Neubauten, wie etwa die Stadtbücherei im Europaviertel umso heller. Die Kultur in Stuttgart hat auch abseits des Mainstreams ihre Nischen.

Die Künstlergruppe „fumes and perfumes“ etwa benutzt ein Parkhaus in der Altstadt für ihre großformatigen Fotoaktionen.

Die Montage der Erzählungen ergänzen sich zu einem Konzert, das im besten Fall mehr ist als eine Momentaufnahme der Stadtbefindlichkeit. Genschs Interviewpartner sprechen dabei über die Besonderheiten der Stadt, ihre Nischen und ihre Wunden.

Stück für Stück entsteht dabei so etwas wie ein Psychogramm von Stuttgart. Seine beiden Lieblingswirtinnen, die Claudia und Klaudia heißen, kommen vor. Die eine bewirtet Konzernchefs, Schriftsteller und Hausbesetzer an einem Tisch, die andere betreibt eine Bar mit Türsteher im Rotlichtmilieu. So entsteht ein subjektives Mosaik von Stuttgart. Eine Stadt, die ständig im Umbruch scheint. An irgendeinem Punkt verändert sie sich immer. Baustellen, Um- und Neubauten …

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