Die Mannschaftskollegen vom Vertikalpass hatten ihn zuerst: Den TV-/Interweb-Tipp der Woche. Eine sehr offenherzige und authentische Begegnung mit Ex-VfB Torhüter Timo Hildebrand. Knapp 30 Minuten lang und die wenigsten davon zum Thema Fußball. Und das, was er über den Profi-Fußball und das Auf-der-Bank-Sitzen erzählt, ist berührend, und das Gegenteil von einem tumben Spieler, der atemlos Phrasen in ein RAN-Mikrofon spricht.
Hildebrand redet über das Aufwachsen in einer dysfunktionalen Familie, über das „Eierschaukeln“ als Ersatztorhüter in Lissabon, über sein neues Herzensprojekt – das vegane Restaurant VHY – über dicke Autos und wie er selber mal einen Maserati geleast (!) hat. Hab mal nachgeschaut: die monatliche Leasingrate für einen Maserati Levante liegt bei 1.290€.
Das alles ist tatsächlich sehr herzerfrischend, auch wenn man sich nicht für Fußball aus Cannstatt interessiert und selbst wenn man findet, Przemyslaw Tyton war der beste VfB-Torwart aller Zeiten. Ich bin #teamroleder, aber ich bin auch Team „VfB war geil als man zur zweiten Halbzeit noch umsonst ins Neckarstadion durfte und zuhause 5:1 gegen den Wuppertaler SV gespielt hat, bei denen Lothar Dupke in der Startelf stand.
Die Hildebrand Doku „Der Klischeebrecher“ hat auf jeden Fall glaub mehr Unterhaltungswert und Zuhörenswertes als der kommende Kracher Mainz 05 gegen Hertha BSC Berlin – wobei man bei 3 aktuellen Coronafällen beim Big City Club Berlin erstmal schauen muss, ob die überhaupt kicken dürfen, oder lieber im Bett bleiben. Gruss in die Runde und ins Sohohaus!
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Hier noch die etwas detaillierte Inhaltsangabe von unserem Medienpartner TV Todaypass:
Keine übliche Fußballer-Doku: In der „Nachspielzeit“ von Timo Hildebrand gibt der ehemalige deutsche Nationalkeeper Einblicke ins Seelenleben eines Fußballprofis: Timo war als deutscher Meister sportlich schon ganz oben, aber musste auch die Schattenseiten des Profi-Geschäfts kennenlernen und stand zeitweise sogar arbeitslos ohne Verein da. Was wirklich wichtig im Leben ist, hat er erst nach der Karriere gelernt: Mit Yoga und veganer Ernährung fühlt sich Timo wieder wohl in seinem Körper. Vor allem sein Sohn hat ihm viel Halt in sein Leben zurückgebracht, welchen er auch durch eine nicht ganz leichte Kindheit verloren hatte. Heute engagiert er sich ehrenamtlich bei Stelp und eröffnet demnächst mit dem Vhy! sein erstes eigenes Restaurant.