Komische Überschrift. Aber aus dem wahren Leben gegriffen. Hab sie gerade in meiner Google Such-Historie gefunden. Das heißt ja, dass ich irgendwann nach dem „Erfinder der Spiegelkugel“ gegooglet habe. Das mache ich gleich nochmal…Moment…Hoppla: man kommt zur Website discokugel.org und zur Erkenntnis „Wer genau die hübsche Spiegelkugel erfunden hat, ist nicht überliefert“. Überliefert! In search of Höhlenmalerei aus den 70igern.
Andere Erfindungen lassen sich da leichter zurückdatieren und verorten. Just jetzt hat nämlich jemand die Bier-App erfunden. Ich schätz mal…bei einem Bier? Und sich gleich die URL wunschbier.de sichern lassen. Mit der App kann man sich sein eigenes Etikett gestalten. Dann folgt der digitale Triathlon: Posten – Voten – Gewinnen. Und so weiter. Bisherige Vorschläge sind Biergags namens „Apfelschorle“, „Schädel extra“, „Konterbier“. Ja, hmmm…puh. Ich sag mal „Hammer“, damit nicht wieder alle sagen „findet Ihr eigentlich überhaupt was gut?“ Doch. Bier-App finden wir gut. Fast so gut wie Bier-Bike.
Geilo. Tobsen hat jetzt seine eigene FYTT Getränke-Linie
Gut finde ich auch die Schokolade des Jahres. Welcher Ort hat schon seine eigene Schoki? Außer jetzt Waldenbuch, wo man früher immer von Möhringen aus hingeradelt ist, um Bruchschokolade zu kaufen. Gibt’s eigentlich noch Bruchschokolade? So vom Band runtergefallen und zerbrochen und deshalb kiloweise in der Papiertüte verkauft? Gibt’s eigentlich überhaupt noch Bruch? Und das dann billig. Bruch-Porsche in Zuffenhausen z.B.
Möhringen jedenfalls hat seine eigene Schokoladen-Edition und noch viel wichtiger: Möhringen ist jetzt Weltkulturerbe Fair Trade Town. Geilon würde DJ Elbe sagen. Mach ma halblang, Möhringen, sage dagegen ich, der dort aufgewachsen ist. Und zwar in Zeiten, in denen der einzige Handel noch der A&O Supermarkt Knobloch und die beiden legendären Sportgeschäfte Sport Mühleisen (adidas Allround ab 59,- Mark) und Sport Neeff waren (Puma Rainer Bonhoff – Schraubstollen oder Nocken?)
Rechts im Bild: Product Placement für die guten und nicht ganz günstigen aber sauleckeren und zum Teil „kalt geknackten“ Spezialitäten der Stuttgarter Flores Farm. Wie es der Zufall oder der gute Designer, einer von beiden, will – vom ktv Leser VanDamme gestaltet.
Wie wird man eigentlich so eine Fair Trade Town? Muss man sich da bewerben oder schlägt einen da jemand vor.
Auch neu in der Stadt – und zwar weiter unten, gleich beim Standesamt – ist Internet. Da wurde ich neulich Zeuge, wie die erste URL angeliefert wurde: www.watch.de. Mir hat gefallen, dass auf dem Packschein die korrekte Schreibweise und Typo-Anordnung aufgedruckt war. Die Ikea-Anleitung der Elektroinstallateure.
Bei mir auf’m Hof stand neulich nämlich einer mit einem Tipp-Fehler auf seinem Renault Kangoo. Berufskrankheit ist, dass ich immer alles zwanghaft Korrektur lesen muss, selbst Lieferwagen. Der Kollege auf’m Hof fand meinen pingeligen Hinweis, dass sich beim neumodischen Wörtchen „Photovoltiak“ auf seinem Karren wohl jemand vertippt hätte, nicht so prima. Autokorrektur – im wahrsten Sinne des Wortes.
Alles richtig buchstabiert haben aber die Schildermacher von www.watch.de. Das muss man erstmal hinkriegen. Eine Betreffzeile mit 4 w. Dann die richtige Punktuation (und bestimmt heisst das wieder anders im richtigen Leben und gleich meldet sich ein ktv Leser namens „Grammatik ist keine Krankheit“ und ich krieg eins auf den Deckel, wobei man Eins glaube ich groß schreibt. So wie in Eins gehört gehört, dem zweitdümmsten Radioslogan gleich nach allen anderen.)
Den roten oder den weißen Draht? Sag schon? Verdammt! Dazu – und ich schweife ab, aber das Interweb hat damit angefangen – schreibt ein Mensch bei Gutefrage.net: „Sind die Drähte einer Bombe wirklich immer verschiedenfarbig oder ist das ein Hollywood-Mythos?“ Worauf Meneva88 antwortet „Ich würde sagen, der der die Bombe baut benutzt verschiedene Farben damit er nicht durcheinander kommt und sich nicht selbst in die Luft jagt“ und Bratpitt65 ergänzt „Jeder Draht hat seine Bedeutung (genau wie bei unseren Steckdosen)!“
So, wo war ich? Du liebe Zeit. Egal. In der Eberhardtstrasse. Naja, auch voll wurst jetzt. Leg ich noch zwei, drei nach. Ebenfalls aus der Kategorie fleischgewordene Autokorrektur – oder: warum fällt eigentlich mir immer so’n Scheiss auf?
In meinem nächsten Leben werde ich Werbetexter für Fitness- und Namenserfinder für Sonnenstudios.
Ohne Worte. Außer denen: dachte A) erst, das is’n Eis – und zwar kein gutes. Und kann B) gar nicht aufhören, den Kopf über den kleinen Einklinker zu schütteln: 100% autofahrer-geeignet. Das würde ich mal gerne als Bepper auf nem Smart sehen.
Erschrocken bin ich auch über den Trend in der Modellbauszene – und ich glaube, nirgendwo ist die Endung -szene passender, als in dieser. Aber spielen die jetzt ernsthaft Spielhölle nach? Art imitating life. Für naturgetreues Nachbauen natürlich praktisch, wenn man die Gegend um den Modellbahnbahnhof an Modellbahncasinos vermieten kann. Gibt’s eigentlich schon Modellbahnbierbikes?
Ende Gelände ist dann hier – in der Marienstrasse. Wie lange geht eigentlich so ein Praktikum beim Theater?
P.S. Besucher vom 3. OG bitte bei „Purna Yoga Vedanta School“ klingeln. Und zwar sturm, während dort alle in Shavasana liegen – und dann schnell wegrennen.
geiler scheiß. also nächstes kommt der brautmodeladenmodellbausatz
Kratzt der Kronkorken nicht ein wenig im Hals, wenn ich mir so ein Bier aufs Brot lege?
Neuer Brautmodeladen XXL übrigens hier ab Mitte Juni. Augustenstrasse. Riesig – sieht aus wie ne eigene Brautmodenmall.
du meinst ein gerber unter den brautmodeläden?
Ich meine ein Brautmilaneo
Interpunktion. Und jetzt ab auf die Windkraftanalge.