Club KimTimJim über dem Waschmaschinen Möck

Und noch einer. Ein Fazit kann man ziehen 2011: So viele Cluberöffnungen gab es noch nie in einem Jahr. Zumindest kann ich mich nicht erinnern, dass in den letzten 10, 15 Jahren pro Saison fünf neue Läden aufgemacht haben, dazu noch alle stark und jeder mit seinen eigenen Reizen. WuF, Schräglage, Speakeasy, Schankstelle (hab ich was vergessen?) und am Samstag also das KimTimJim in einem ehemaligen China-Restaurant über dem Waschmaschinen Möck, fast Rückseite Breunibär.

Ab diesen Samstag neue Öffnungszeiten bei Möck: Am Wochenende durchgehend. Das Clubpublikum soll direkt abgeholt werden. Eine Clubnacht ist vergänglich, eine Miele hält ein Leben lang. Außerdem im Möck ab sofort die Trommel-Afterhour, wahlweise einmal schleudern oder pflegeleicht, je nach Gusto.

Die Ausgangslage: Der ganze Block kommt irgendwann weg. Arbeitstitel Da Vinci Code, Bauherr ist Dan Brown, Tom Hanks fährt den Betonmischer. Übrigens geht es da ein paar Meter weiter vorne recht zügig voran. Wie dem sei, altes Restaurant, bisschen charmant runter gewirtschaftet, leicht „trashig“ – prima für eine nachtkulturelle Zwischennutzung. Sah clean so aus:

Das Ding ist temporär angelegt, planmässig für 12 Monate, aber bis Dan Brown sein neues Buch fertig hat, beziehungsweise es da mal los geht – wer weiß das schon. Mehr Details zu diesem Thema kann regelmässig auf der StZ nachlesen.

Die Location war heiß, wollten schon ein paar Leute etwas machen. Eine Kombi aus Nightlife- und Gastro-Aktivisten, DJs und Architekten bekamen im Sommer den Zuschlag. Vorne dran Mirko Ruppenstein, langjähriger bestangezogener DJ in Stuttgart, hier beim Bestücken der steuerbaren Lichterdecke.

(Ab jetzt alle Fotos von Chuck Joris (Haas).)  

Da eben temporär wurde der Raum „rough“ gehalten, punktuell ausgebaut und clubtauglich gemacht.

Braucht auch nicht viel, die Deko ergibt sich von alleine.

Die ehemalige Küche bleibt mit Herd und Abzugshaube erhalten und wird zur Lounge umfunktioniert.

Gerade interessant für DJs und Klangfetischisten: Die Location wurde mit einem Raumakustiker aus dem Bob Beamen genauestens gecheckt und der Raum gedämmt, optimiert, getan, getutet und gemacht, damit sich die gute Anlage richtig entfalten kann. Legt man sehr viel Wert drauf. Schön. Unter anderem stellt man fest installiert diesen (unsäglichen) Allen & Heath-Mixer rein. Top im Klang, zu kleine Knöpfe für meine Wurstfinger, aber das hatten wir ja schon mal vor bald drei Jahren.

Der große Unterschied zu den Eingangs erwähnten Läden: Das KimTimJim öffnet ausschließlich nur samstags und setzt wiederum ausschließlich auf elektronische Musik. Und im Speziellen: Keine Stampfdisco, sondern bisschen mehr Gefühl.

Oder um es in Bookings zu sagen: Beim Opening am kommenden Samstag, 26. November steht Aldi-Tüte Justus Köhnke (Kalauer aus dem Nieswandt Buch plusminusacht) an den Decks, nächste Woche der Hamburger Stimming, am 10.12. The Sorry Entertainers mit Raz Ohara (live) und am 17.12. – Organismus! – Morgan Geist. Kann mit der Metro Area vorfahren, ist ja gleich am Charlottenplatz. Ui.

Klingt alles sehr gut, wie ich finde, und wird hoffentlich angenommen. Bin optimistisch. Der Laden hat Charme und der Ausblick auf Charlottenplatz und auf die Autobahn hat was. Könnte man sich dauerhaft wohlfühlen.

KimTimJim, Opening am Samstag, 26. November, 22:00 Uhr

www.kimtimjim.de

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43 Comments

  1. says: majde

    ich hätte es genauso gelassen wie es war, kühlschränke aufgefüllt, anlage rein und los gehts!atmosphäre entwickelt sich von selbst, wenn das publikum stimmt, was bei dem angestrebten wohl kaum der fall sein wird. schade

  2. says: martin

    gut, es war nur eine bar drin, das wäre wohl zu wenig gewissen für einen laden in der größe. also hat man noch eine bar und pult an einem stück gebaut. übrigens recht cool wie ich finde.

    ansonsten wurde da nur „das nötigste“ gemacht bzw. dinge, die eben gemacht werden mussten. soll ja keiner aus dem fenster fallen, net wahr?

    einfach anlage rein: dazu muss ich sagen, dass ich es schon gut finde, dass sich da mal jemand ernsthaft mit raum und akustik auseinandergesetzt hat, was gerade bei der geplanten musikrichtung von nöten ist – aber auch allgemein zu begrüssen wäre. hatten wir ja neulich schon mal, dass da doch vielerorts zu wenig wert drauf gelegt wird. deswegen lob ich mir dieses engagement und bin gespannt wie das ergebnis dann klingt.

    alles andere muss man eben mal sehen wie sich das entwickelt – wie eben bei nahezu jedem laden, der neu aufmacht.

  3. says: Gregor

    @madje
    was wird denn für ein Publikum angestrebt ?

    Sa ist ja für Opening Publikmum reserviert, werd dann mal die nächsten Wochen vorbeischauen.

  4. says: majde

    wie es alle immer schaffen aus majde madje zu machen…darüber schreib ich dann mal einen blogeintrag. nun ja, man weiss ja wer dahinter steckt und mit exclusivität ist wohl nicht nur der samstag als einziger abend der woche gemeint. leute die viel geld da lassen, für die die musik eher zweitrangig ist. ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

  5. says: Ralle

    Meiner Meinung nach gibt es so ein Publikum, dass mit den o.g. Bookings angesprochen werden soll in Stuttgart nicht/nicht mehr, bzw. ist es in der Unterzahl, um jeden Samstag einen Laden auf lange Sicht zu füllen …

    Bei allen anderen fehlt das entsprechende Musikverständniss, bzw. der Geldbeutel.

    Wenn man denn nämlich laut Majde, versucht auf Schicki-Micki zu machen, was sich die Stuttgarter ja gerne von den Münchern abschauen wollen, dann ist die Halbwertszeit gering.

    KimTimJim: »In China ist ein Sack Reis umgefallen …«

  6. says: Moritz Esyot

    Das Publikum ist in Stuttgart vorhanden. Das hat man zu den Anfängen des Rocker auch schon gesehen. Aber mangels alternativen rotten die sich nicht zusammen. Das KTJ könnte also endlich mal ein Refugium werden.

  7. says: LKTRSNDY

    Also ich freu mich auch schon drauf. Genau so ein Laden hat Stuttgart eigentlich gefehlt in letzter Zeit. Ausser Rocker & Romy S. gibts ja irgendwie kaum Alternativen. Z-Club höchsten noch, aber den gibts ja dann nicht mehr. Oder den Ausschank Ost – aber da ist immer so leise. 😉

  8. says: katjuscha

    Immer schön haten… ALTER!

    Ich fand’s nen Spitzenabend mit genialer Mukke. Wem’s nicht taugt, kann ja daheim oder im Transit bleiben. Ist eh nicht so viel Platz da.

  9. says: Ralle

    Der Herr Geist hat eben seinen Trademark-Sound. Fands auch recht nett. Mehr als 3 Stunden kann ich mir den Sound allerdings auch nicht mehr reinziehen. Dann lieber in meiner Metro Home Area.

  10. says: Gregor

    …war gestern auch mal da und es war trotz Silvester recht entspannt und auch nicht zu voll. Location ist wirklich gut, dem Sound fehlt etwas der Druck und auch die Party war teilweise doch ziemlich lahm aber mal schauen wie es sich entwickelt.

  11. says: Patrick

    …dem kann ich zustimmen.
    war ebenfalls an silvester dort. eins ging jedoch überhaupt nicht…das nadelöhr „eingang männer wc – garderobe – raucherbereich“. dort könnte man sich nochmals gedanken machen, ob man dies evtl. besser lösen kann. dort gabs ordentliches „geschiebe und gedrugge“.
    sonst aber feiner laden !

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