Brückenbauer

Auf dem Eugensplatz tobt der Mop(s), auf dem kleinen Schlossplatz hat man ganz andere Probleme. Im Sommer eskalierte der Streit um die „Glasfuge“, die immer wieder (nicht nur von Skatern!) beschädigt wurde.

Deshalb wird das Ding jetzt mit Betonplatten zugemacht und mit Steinplatten verziert – die Architekten hatten sich zunächst dagegen gewehrt (Urheberrecht!) und einen nicht umsetzbaren Alternativvorschlag mit Metallplatten gemacht (Erhitzung!), es gab noch einen Alternativvorschlag für ein Wasserbassin (zu teuer!), aber jetzt halt Beddon. Das ganze Drama in mehreren Akten ist z.B. hier nachzulesen.

Was passiert aber bis dahin, damit keiner stolpert, ausrutscht oder skatet? Klar, man macht einen Zaun außenrum. Mit Bauzäunen kennt man sich in Stuttgart ja aus.

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Joah, nicht schön aber bestimmt sinnvoll. Jetzt stellt sich aber natürlich die Frage: Die Glasfuge ist ganz schön lang, was machen die Leute, wenn sie die Glasfuge überqueren möchten? Sollen sie etwa den ganzen Weg (also ca. vom San’s bis zum Kunstmuseum, geschätzt 200m) außenrum gehen? Awa. Da muss eine Brücke her.

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Yes. Neuer Trendsport, Glasfugenüberquering. Was die am Cityring können können die an der Glasfuge schon lange, Überdeckelung FTW. Aber hey, vom Waranga zum Wittwer kommt man so schon ganz gut, aber was ist, wenn man unten vom Palast schlurft und im dm noch Tampons holen muss? Klar, da muss eine zweite Treppe her!

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Sah zunächst nach einem Schildbürgerstreich aus, weil wie auf dem Foto zu sehen hörte die Brücke einfach mittendrin auf. Vielleicht als Aussichtsplattform, um zu gucken, ob’s im San’s heute Gaisburger Marsch gibt?

Nee, nur stockender Baufortschritt, die Großbauproblematik in Deutschland weitet sich inzwischen auch auf Kleinbauprojekte aus, aber nach dem erzwungenen Baustopp ist die Treppe inzwischen fertiggestellt und man kann die Glasfuge jetzt bequem an zwei Stellen überqueren. Sieht von oben dann so aus:

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Ich seh da allerdings noch Verbesserungsbedarf, weil behindertengerecht ist das nicht.

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18 Comments

  1. says: Martin Sp.

    Also wenn ich das zweite Foto mit dem ersten Foto in dem alten Beitrag von Martin vergleiche: ist das die gleiche Frau? Sitzt die immer noch da, oder schon wieder?

  2. says: jonas

    Dass halt an durchschnittlich 2-3 Tagen die Woche eine paar hundert Mann starke in-crowd auf den Glasplatten rumpost, konnten die Architekten aus dem fernen Berlin ja schlecht wissen. Dafür sind die Herren im Gemeinderat wenigstens am Puls der Zeit und schlagen ein Wasserbassin vor, damit das Waranga zukünftig nur noch einen Fläschlesammler bzw. -fischer braucht. Top!

    Vielleicht ist vom Goldspray für den Eugenmops noch was übrig, dann kann man den zukünftigen Belag „von der Basis“ einfach selbst gestalten…..

  3. says: martin

    yep… oder anders gesagt vor zwei jahren von (Technik)-Bürgermeister Dirk Thürnau: ”Die Stadtgesellschaft nutzt diesen Platz anders, als wir alle es uns vorgestellt haben.”

    fand ich mega aussage damals. die stadtgesellschaft, soso

  4. says: Felix

    Flames… Wenn nix mehr geht: Feuer. So ein richtig geiles Flammenbassin. So a la Ethanol Kamin. Nur Supersize. Und einmal im Jahr kommen tausende junger Männer aus der ganzen Welt um sich beim Eierkoch-Mutproben-Sackhüpfen den 1.Preis, den verkohlten Landjäger zu holen. Mit Senf.

  5. says: se

    hm, weiß nicht, web- bzw app-design is halt auch immer geschmackssache. dran gewönht hab ich mich jedenfalls noch nicht, aber dass die kommentaranzahl pro artikel nun wieder angezeigt wird, ist sicherlich ganz sinnvoll

  6. says: Jen

    wie wärs, wenn die Stadtgesellschaft da bissl Guerilla Gardening macht? im Wasserbassin. oder einfach Beton druff, Erde drüber, losbuddeln lassen. funktioniert ja anderweitig in der Stadt auch. nicht. 😉

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