Blumen für die Opfer: Unfall-Katastrophe am Olgaeck – Demo geplant

Am Freitagabend (02.05.2025) kam es in der Stuttgarter Innenstadt zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein Auto in eine Gruppe von Passantinnen und Passanten fuhr. Eine 46-jährige Frau erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, sieben weitere Personen wurden verletzt – drei davon schwer. Der Unfall ereignete sich gegen 17.50 Uhr an der Kreuzung Olgastraße/Charlottenstraße. Die Polizei geht nach aktuellem Stand von einem tragischen Verkehrsunfall aus.

Laut Angaben der Polizei fuhr ein 42-jähriger Mann mit einer schwarzen Mercedes G-Klasse stadtauswärts durch die Charlottenstraße. Auf Höhe der Olgastraße kam er aus bislang ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen das Geländer eines Fußgängerüberwegs an der Stadtbahnhaltestelle. Dabei wurden insgesamt acht Personen erfasst.

Der Fahrer wurde vor Ort festgenommen. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung sowie mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat eine entsprechende Ermittlungsgruppe der Verkehrspolizei eingesetzt. Ein Sachverständiger ist in die Untersuchungen eingebunden. Der Mann, der nicht vorbestraft ist, wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen und Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die Polizei bittet Zeuginnen und Zeugen des Vorfalls, insbesondere Personen mit Bild- oder Videomaterial, sich über das Hinweisportal unter https://bw.hinweisportal.de/ zu melden.

Forderungen nach Konsequenzen

Der tödliche Unfall hat eine Welle der Betroffenheit und Empörung ausgelöst. Mehrere Initiativen und Verbände, darunter der ADFC Stuttgart, Fuss e.V., Kesselbambule und Kidical Mass, kritisieren die ihrer Ansicht nach unzureichende Verkehrssicherheit an der Kreuzung Charlottenstraße/Olgastraße. Sie fordern unter anderem eine Tempo-30-Regelung als Sofortmaßnahme.

In einem gemeinsamen Statement schreiben die Gruppen: „Wieviele Menschen müssen noch sterben oder zu Schaden kommen, bis sich die Verkehrspolitik in Stuttgart ändert?“ Die Kreuzung sei aus ihrer Sicht nicht verkehrssicher, besonders für zu Fuß gehende Menschen und Kinder. Laut Angaben der Initiativen führen über diese Kreuzung empfohlene Schulwege zur Jakobschule und zur Galileoschule – Eltern hätten die Stelle wiederholt als gefährlich gemeldet.

Der aktuelle Vorfall ist nicht der erste schwere Unfall an diesem Ort. Bereits am 8. März 2025 wurde eine Fußgängerin von einem Klein-LKW angefahren und verstarb später im Krankenhaus. Auch 2021 kam es zu einem tödlichen Unfall an derselben Kreuzung. Daten aus dem Unfallatlas belegen, dass es dort regelmäßig zu Unfällen mit Personenschäden kommt.

Demonstration angekündigt

Für Freitag, den 9. Mai, haben die Initiativen eine Demonstration am Olgaeck angekündigt. Sie wollen damit politischen Druck aufbauen, um die Verkehrssicherheit in Stuttgart insbesondere für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer*innen zu erhöhen.

Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert