Vor ein paar Monaten trat in der Suite mal wieder so ein Gössel ans DJ-Pult. Sein Gesicht war komischerweise gar nicht mal so breit. Er fragte: “Kannst du was von Kannschiewest spielen?” So pampig wie ich manchmal sein kann fegte ich ihn über die Monitorbox hinweg an: “WAAAAAAAASSS? WWEEEEEEEERRRR?” “Ha, Kannschiewest!” Ich saß schon ziemlich auf der Leitung muss ich sagen. “Aaaaaah, Alter, der heißt Kaaaaaaahnye.” Ich glaube der Gast ist rot geworden.
Okay, eigentlich kann ich ja ruhig sein, immerhin kann ich die Namen meiner halben Comunio-Mannschaft nicht richtig aussprechen und sag zum Beispiel auch Sven Fffäth anstatt Wfääääääth. Aber am besten sagt man ja eh “der Babba”, aber das ist ein anderes Thema.
Wenn man Kannschie sagt, muss man auch auch Dschäy sagen. Beiden Herren sind freilich nicht von hier, aber haben uns, ähm, bzw. mich als Fan, überdimensional viel auf diesem Blog beschäftigt. Obwohl Jay-Z kein neues Album gemacht hat (wo ist eigentlich Blueprint 3?), dafür aber den einen oder anderen guten Track und Kannschie (auch eurer Meinung nach) ein relativ verkacktes, hatte ich das Gefühl, beide haben dieses Jahr die nächste Karrierestufe genommen.
Denn es gibt prinzipiell zwei Arten, als Star älter zu werden. Entweder man ist früh berühmt, um später als Trottel zu enden (die Variante Boris Becker) oder man ist früh berühmt und wird später unantastbarer Kaiser (die Beckenbauer Version).
Dschäy und Kannschie sind auf dem Weg zum Legendenstatus. Jay-Z hat da auch sicherlich noch etwas die Hochzeit mit Beyonce weitergeholfen (gemeinsam sind wir noch größer), wobei ich vermute das war eine rein logistische Maßnahme. Ich bin der Überzeugung, Beyonce hat die kein-Sex-vor-der-Ehe-Nummer durchgezogen. Ich hab noch ganz andere Theorien zu Jay und Beyonce, aber die brauch ich für mein Stand-Up-Programm im nächsten Jahr. Apropos Stand Up: Wenn man Jay-Z mal in einer ausländischen Talkshow gesehen hat, dann weiß man, warum die Welt um so einen wie ihn nur dankbar sein kann.
Und Kanye? Nun ja, Homecoming gab mir Kraft und Love Lockdown war einer der außergewöhnlichsten Songs 2008. Angeblich kommt im Frühsommer 2009 schon sein nächstes “richtiges” Album, hoffentlich nicht ganz so betriebsblind. Coming home again. Thank you.