Zugegeben: Ich gehe leider nicht so oft in die Oper. Aber zu der Einladung zu einer Backstage-Führung in der Oper habe ich sofort ja gesagt. Es ging dreieinhalb Stunden lang vom Leergut-Keller, durch Proberäume und den Orchestergraben, über die Bühne bis ganz hoch unters Dach.
Das Opernhaus ist offensichtlich ein Universum für sich. Und dieses Universum braucht dringend ein paar größere Reparaturen – weshalb auch weiter heftig darüber gestritten, wo diese riesige Menschen-Material-Maschine während der Renovierung hin soll.
Ich hatte den Eindruck, die MitarbeiterInnen konzentrieren sich auf den laufenden Betrieb und zu tun gibt es sowieso reichlich. Einen Mini-Ausschnitt, was es zu sehen gab, seht ihr in der Galerie.
Klugscheißerwissen gibt’s noch gratis dazu: Die Mehrzahl von Tuba-Spieler heißt „Tubisten“, der 3. Rang „Zwetschgendörre“ wegen der Hitze auf den billigen Plätzen. Der Littmann-Bau ist unsymetrisch, weil der König 1912 unbedingt noch seine eigene Kutschen-Einfahrt haben wollte, obwohl draußen schon die Straßenbahn fuhr und man dann eben lieber zwei Meter vom Haus weggenommen hat, statt die Strambe-Schienen zu verschieben.
„Mefistofele“ von Arrigo Boito, das während der Führung vorbereitet wurde, wird am Mittwoch, 12. Juli 2019, als kostenfreier Live-Stream gezeigt und ist bis 2020 auf dem Spielplan. Die Staatsoper bietet regelmäßig Führungen an.