
Vor der Volksabstimmung S21 letztens Jahres sprachen sich eine Woche davor verschiedene Cheffes verschiedener Wirtschaften vehement fĂŒr das Projekt aus. Unter anderem fiel dabei auch der Satz von Herrn Zetsche, wie man in der StZ nachlesen kann, dass BaulĂ€rm der Soundtrack des Aufschwungs sei.
Wenn man das so sieht, ist Stuttgart aktuell eine einzige Oper, das neue Bayreuth, der GrĂŒne HĂŒgel des 21. Jahrhunderts, egal ob Stuttgart 21, Stuttgart 26 und Stuttgart 27 (wo ist S22 bis S25?), Karten gibt es umsonst fĂŒr alle und vor lauter S wird man sowieso noch ganz kirre.
S21 kennt jeder, berĂŒhmter Bahnhof in Schorndorf, unter S27 firmiert wiederum die Neugestaltung der Zone rund um das Rathaus und mit Stuttgart 26 ist die Sanierung des Hospitalviertels gemeint, quasi direkt hinter meinem BĂŒroarsch. Kann man alles genauer hier nachlesen oder hier als PDF oder hier als PDF der “Masterplan” fĂŒr die Neugestaltung.
Bin heute also mal losgejoebauert und geschaut ob im Hospitalviertel diverse Bagger den Ring intonieren können, den wir Wagner-Fans so unendlich lieben. Fett, drei LĂŒgen in einem Satz. Eigentlich habe ich nur eine tolle neue Kamera von meiner tollen Familie und meinen tollen Freunden zum Geburtstag bekommen und die muss eingeölt werden. Beziehungsweise eingestaubt. Die zwei Löcher an der Ecke Hospital/GymnasiumstraĂe stauben einem richtig gut entgegen, trotz dass ein Bauarbeiter mit dem Wasserhahn stramm dagegen hĂ€lt. Ist Staub der Geschmack des Aufschwungs?

Was da hin kommt weiĂ ich nicht. Ich weiĂ nur, dass Revitalisierung ein super Wort ist.

Mach ich jeden Samstag- und Sonntagmittag, nachdem ich erst entsorgt habe. Am Abend davor HirnrĂŒckbau.
Auf der gegenĂŒberliegenden Seite wurde der Hospitalhof abgerissen und wird bis 2014 neu aufgebaut. Mehr Infos und Rendering hier. Ja, man kann auch mal was ĂŒber die Evangelische Kirche bringen.
RĂŒckseitig sieht das momentan so aus.

Das Kreuz hab ich abmontiert und ĂŒber meine BĂŒrotĂŒre gehĂ€ngt. Ist ja bald Ostern.
Da fĂ€llt mir ein, dass mich neulich ein Filmstudent (?) nach einem GelĂ€nde gefragt hat, wo man Untergangsszenarien oder Ă€hnliches drehen könnte. Here it is, also siehe oben oder siehe hier…

…oder hier:

Das Bild heiĂt Abspritzpause. Tut mir leid.
Auf der anderen Seite hat man die Fassade (noch?) erhalten.

Detailaufnahme fĂŒr alle Baggerfans:

Ein guter Fotograf hĂ€tte das ohne die StraĂenlaterne aufgenommen. Ich bin aber kein guter Fotograf.
Das Hospitalviertel war schon immer nachts als Parkzone sehr beliebt. Spruch on Rotation: Guck mal bei der Elektrotankstelle. Die ist noch weiter vorne (oder nicht mehr?), wenn man an der guten alten Museumstube vorbeifÀhrt.

Familie Majde hört ĂŒbrigens Ende Mai auf. Das GebĂ€ude wird wohl zunĂ€chst ein wenig saniert und kommt wieder ein Lokal unten rein, das die Studenten und SchĂŒler in der Gegend gezielt ansprechen soll. Wer mehr oder weniger schick italienisch essen will, kann ja gegenĂŒber im La Comedia speisen. Der Service ist beim Mittagstisch zumindest marginal verballert. Zumindest habe ich die Erfahrung gemacht.
Eigentlich mag ich das Hospitalviertel, bisschen unterbewertet, wie ich finde. Klar, ist halt nachm Krieg auch bisschen verhunzt worden, etwas seltsamer architektonischer Mix aus alten HĂ€usern und neuen BĂŒrogebĂ€uden und natĂŒrlich dem CVJM.


Mal schauen was die Neugestaltung, wenn sie mal abgeschlossen ist, auf den Weg bringt.
Alles in allem ist das Hospitalviertel eines der Ă€ltesten Quartiere ĂŒberhaupt in Stuttgart und wurde ab dem 15. Jahrhundert bebaut. Davon ist heute so gut wie nichts mehr ĂŒbrig, weswegen auch Anfang MĂ€rz das sogenannte Wengerterhaus in der FirnhaberstraĂe groĂ in den lokalen Medien war.

Das wird wegen eines neuen Wohn- und BĂŒrogebĂ€ude, geplant von einem ehemaligen VfB-Spieler, abgerissen, obwohl es wenigstens zu Teilen aus dem Jahr 1455 sein könnte, sagen die einen. Die anderen sagen, ne is nicht so. Alles weitere zu der komplexen Denkmalschutzsituation am besten selbst nachlesen.
Mein Lieblingsspot im Hospitalviertel steht aber garantiert nicht unter Denkmalschutz. So stell ich mir auch ein DektektivbĂŒro vor.

Geh Sonntags zur Afterhour ins Toy! Da kannste jede Menge Untergangsszenarien filmen!
La Comedia find ich nicht so spannend. Da geh ich lieber zur Loretta gegenĂŒber. Das Personal dort hat Persönlichkeit und die Nudeln sind 1A…
Haha, unser Barrio! wĂ€rsch halt kurz vorbeigekommen, hĂ€tteste von oben fotografieren und mit dem Kohlberger Baggerbilder tauschen können đ
wenn se dann bauen komm ich hoch đ
sind schon dabei – auf der einen Seite reiĂen sie noch ab, auf der anderen legen sie schon die ersten Fundamente…
das hab ich gestern nicht sehen können aus meiner perspektive sondern nur staub geschmeckt
@Martin
Was heiĂt den “…Service (ist) marginal verballert”? Eher “na ja” oder “shice” đ
einigen wir uns auf na ja đ