Get old or die tryin: Am 6. Februar 2003, also heute vor 20 Jahren, erschien 50 Cents Debütalbum, vielleicht der INBEGRIFF des 2000er HipHops und vielleicht aus heutigem POV betrachtet der offizielle Startschuss für DEN Nullerjahre-HipHop überhaupt, obwohl das Jahrzehnt schon drei Jahre jung war. Das sieht am Ende aber (natürlich) sowieso wieder jeder anders.
FAKT IST: Mit „Get Rich or Die Tyrin'“ startete Fitty seine Weltkarriere, die irgendwie bis heute anhält, obwohl sein letztes, kaum mehr wahrgenommes Album im Jahr 2014 erschienen ist.
Erst im Oktober 2022 trat er durchaus solide in der Schleyerhalle auf (begleitet von Keys, Gitarre, Bass, Tänzerinnen etc.). Zumindest wurden sehr solide und sehr routiniert in ziemlich exakt 90 Minuten und in oft kurzen Intervallen sämtliche Hits und Kollaborationen durch die gerade zu einem Drittel gefüllte Schleyerhalle gepresst.
Die geringe Nachfrage schien 50 Cent selbst, dem Geschäftsmann mit dem breitaufgestelltem Portofolio, überhaupt nicht zu tangieren, und präsentierte exzellent gelaunt sein HipHop-Panorama inklusive RIP Coolio natürlich.
Von den späten 1990er in die frühen 2000er: Fitty nagelte jedenfalls, natürlich dank Dr. Dre und Eminem im Maschinenraum, mit „Get Rich“ ein krasses Einschussloch in die damalige HipHop-Welt, die Backspin sprach beim 15jährigen Jubiläum gar vom „größten Debütalbum aller Zeiten“.
Die bis heute noch rotierende, reine Weltsingle „In Da Club“ („Hey DJ, meine Freundin hat gleich Geburtstag…“) war ein hart umjubelter SCHOCK und hatte bis zu Ushers „Yeah“ angeblich die meisten Airplays in den USA ever, dazu kamen die Coverästhetik, die gesamte Background-Story, der Albumtitel selbst wurde zum (ironisch oder nicht) Life-Claim und auf einmal wurde gefühlt jeder schon NEUN MAL angeschossen, vielleicht am Weilimdorfer Löwenmarkt, ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur, es war Samstag, man ging ins 12inch/Romy S., es lief 50 Cent und es war all good.
Bilder konzert