Unsere Leser und wir: Westernbasti

Westernbasti ist neulich abartig ausgeflippt, weil Thorsten seine Heimat Düsseldorf beschimpft hat. Die längste Theke der Welt vermisst er trotzdem nicht. Hat zwar Seepferdchen, braucht aber immer noch einen Schwimmring beim Baden, den er sonst nicht am Körper trägt. In Natura ist er ein gut gelaunter und rankschlanker Partymacher.

Wer ist Westernbasti und was macht Westernbasti?

Ich bin geboren in Düsseldorf und aufgewachsen in Hilden, einer verschlafenen Kleinstadt direkt neben der Großen. Da ist es ungefähr so aufregend wie Bietigheim oder Vaihingen. Nach der Schule kam dann das Studium, erst Maschinenbau, dann der späte Wechsel auf Chemie. Und nach einer gefühlten Ewigkeit werde ich demnächst dann auch mal meinen Abschluss machen.

Ich weiß nicht, ob es an meiner Herkunft liegt, aber man sagt mir nach, daß ich gerne mal zu viel rede. Ist meiner Meinung nach aber üble Nachrede, in Wirklichkeit kann ich auch gut die Klappe halten, jedenfalls wenn ich will. Außerdem terrorisiere ich mein Umfeld auch gerne mit meiner zweiten Leidenschaft, der Musik: „Kennst du schon den Mix xy, hier, mach mal an!“ Ansonsten bin ich gerne unter Leuten und immer auf der Suche nach neuen Zuhörern.

Was hat dich nach Stuttgart getrieben?

So schön (?) Düsseldorf auch sein mag, nach dem Abi wollte ich unbedingt in eine andere Stadt, was neues sehen. Wann hat man schon mal die Möglichkeit, sich seinen Wohnort so frei auszusuchen? Also bin dann nachdem Zivi her gekommen um mir Stadt und Uni anzuschauen und hab mich sofort wohlgefühlt. Kurz drauf kam der Umzug und seitdem bin ich hier hängengeblieben.

Deinen Comments nach zu urteilen, lebst du die Stadt längst in vollen Zügen aus und leidest und freust dich mit Stuttgart.

Wie schon erwähnt hab ich mich hier eigentlich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Hab wohl Glück gehabt und von Anfang an die richtigen Leute kennengelernt. Zwar ist mein Schwäbisch nach wie vor miserabel, aber es reicht zur Verständigung mit den Eingeborenen.

Ich bin schon immer ein Nachtschwärmer gewesen und treibe mich eigentlich überall herum, wo es (für meinen Geschmack) gute Musik auf die Ohren gibt. Meine musikalische Heimat waren und sind bis heute HipHop und Reggae, aber ich hab eben auch Dubstep, (Nu)Rave, Breaks, House, MashUps aller Art und alles mögliche andere aufm Schirm. Und was mir gefällt, das höre ich mir dann auch mal live im Club an, egal wie alt/jung, hip oder sonstnochwas der Rest der Leute ist. Daher habe ich im Laufe der Zeit eben eine Menge Eindrücke im Stuttgarter Nachtleben gesammelt.

Düsseldorf ist – wie viele Citys natürlich – so ne brutale Klischee-Stadt. Kö, Image irgendwo zwischen Feldbusch und Hosen, zweitchicste (bzw. hochnässigste) Stadt nach München. Was ist denn davon wahr und was nicht?

Klaro gibt’s auf der KÖ(nigsallee) ein paar mehr Nobel-Boutiquen von Prada bis Louis Vitton als im Kessel und davor parken jede Menge teurer Autos. Aber man sollte sich das auch nicht zu spektakulär vorstellen. Dazwischen haben sich längst die üblichen Verdächtigen breit gemacht.

Nur ein paar Schritte davon entfernt befindet sich die Altstadt mit der berühmt-berüchtigten „längsten Theke der Welt“. Wer meint es gäbe in Stuttgart zu viele Junggesellenabschiede, der sollte sich gut überlegen ob er (abends) da hin gehen will.

Auf der Bolkerstraße gibt’s halt vor allem Brauhäuser, Pflaumenbaum, Oberbayern etc. und die dazugehörige Kundschaft, aber in den Gassen drumrum sind schon auch einige brauchbare Bars und Clubs vorhanden. Man muss es nur da hin schaffen, ohne nen Bierglas an den Kopf geschmissen zu bekommen.

Und was die Hosen angeht, die sind soweit ich das sagen kann in Ddorf etwa noch präsent wie die Fantas im Kessel. In Sachen Style und Arroganz bewegt man sich hier wie da wohl etwa auf gleichen Level, vielleicht komm ich hier ja deshalb so gut klar. Ich kann mich noch erinnern, wie sich zu Beginn meines Studiums all die „Nei g’schmeckten“ über die Arroganz der Stuttgarter beschwert haben.

Ist Westernbasti Bonanza-Fan?

Eher nicht, wenn schon Western dann eher „Die recht und die linke Hand des Teufels“. Aber ich schau mir sowieso ziemlich wenige Filme an und ins Kino geh ich auch nur alle Jubeljahre. Wobei ich die „Klassiker“ interessanter finde als modernes Blockbuster-Kino à la Avatar. Mein Tip: Die alte Sherlock Holmes Reihe mit Basil Rathbone aus den 30er/40er Jahren. Ansonsten bin ich eher so der Doku-Typ, egal ob Grizzly-Bären in Alaska, Staudamm in China oder russische Mafia, ich find’s super.

Ach so, der Name: Als ich hier das erste mal meinen Senf dazu gegeben habe, ging es in irgendeiner Diskussion um die Stadtteile. Und weil es schon einen Basti gab, hab ich halt meinem Barrio entsprechend das western vor meinen Namen gesetzt. Kreativ geht anders, ich weiß, aber irgendwann war’s dann zu spät für nen Relaunsch mit coolem Namen.

Welchen Kessel-Beitrag würdest Du Dir für die Zukunft wünschen?

Kessel.tv gratuliert westernbasti zum Diplom.

Stuttgart ist für mich…

…ein wunderbarer Ort zum Leben und meine neue Heimat.

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