The good, the bad & the bad wildbad

Das Unterarm-Tattoo der Schwarzwälder. Schindel ist dicker als Blut.

Deutschlands größer Reha-Blog präsentiert: Bad Wildbad. Wo vor 2 Jahren schon DJ Elbe zur Schnaps- und Raucherentwöhnung  freiwillig im Urlaub war und jetzt ich. Wenn das so weitergeht, wird das noch ein richtiger Blogger Hotspot.

Bad W-LAN im Schwarzwald. Nicht mehr Zone 10. Oder: wenn die Leute nicht in den Kessel kommen, muss kessel eben zu den Leuten kommen. Die große ktv Roadshow. DJ Elbe auf der Melrose Avenue, Kollege Geiger unterdessen in der Kuranlagenallee. Geile Bilder haben wir glaub beide mitgebracht. Let the Foto battle begin.

Der Schwarzwälder Bote wird – der Name ist Programm – im Schwarzwald noch von einem Boten gebracht. Auf einer Herkules. Das ist quasi das Gegenteil von e-Paper. Bei diesem Foto ist Thorsten ausgeflippt. (Flippt man heute noch aus? Oder feiert man das nur noch übel hart?). Er hat, wenn ich das richtig verstanden habe, früher mal für den Schwarzwälder Boten gearbeitet. Und nennt ihn zärtlich Schwabo. Ob Thorsten wohl beim Arbeiten für den Schwabo einen Helm getragen hat und sein Fixie Satteltaschen?

Ansonsten geht’s den Bad Bad Wildbadern wirtschaftlich nur so lala. Viel steht leer und was nicht leer steht, steht dumm rum. Ich könnte mir vorstellen, dass der Mietermix aus Sanitätshaus und Schwarzwälderkirschtorten-Café noch nicht zu Ende gedacht ist. Denn es ist doch so: wenn man einen Rollator hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich das Facelift-Modell davon kurze Zeit später auch kauft, ohne vorher zu sterben, eher gering. Und bei der Schwarzwälder Kirschtorte geht’s zumindest mir persönlich immer so, dass ich nach der zweiten Kuchengabel denke: das war jetzt vielleicht ein Fehler. Soviel Sahne und Kirschwasser hätt’s dann doch nicht gebraucht.

Ratet mal, ob die andere Eisdiele im Ort ‚Pinnoccio‘ heißt oder nicht? Nach diesem venezianischen Kalender werde ich übrigens nächstes Jahr 31 und werde mich hart feiern. Unsicher, welchen der beiden folgenden musikalischen Acts ich dafür engagieren soll: DJ Captain Music oder doch DJ Kanne?

Für DJ Kanne spricht, dass er bei facebook ist und dort zwei Likes hat. Für DJ Captain Music spricht, dass er bei seinen „Gigs“ auch live singt.

Außerdem hat sich DJ Captain Music so ein bisschen auf die runden Geburtstage spezialisiert und sie entsprechend auf seiner Homepage geclustert. Text-Beispiel:

„So würde ich bei Ihrem 70. Geburtstag eine musikalische Zeitreise durch über 6 Jahrzehnte machen, fein abgestimmt auf Ihre Vorlieben und die Wünsche der Gäste – den Elvis singe ich Ihnen dann sogar live“

Wenn in Bad Wildbad übrigens gerade nicht Schwoof ist, ist Fussi. Anhängern der beiden Stuttgarter Profimannschaften VfB und SVK dürfen das gerne als Warnhinweis und kleinen Wink mit dem Abstiegsgespenst verstehen: man kann im Pokal durchaus ja mal gegen Mannschaften wie SG Oberes Enztal rausfliegen oder wenn’s ganz dumm läuft sich eine Liga mit ihnen teilen.

Ich hab mir meine Dosis Fußball lieber in der Szene-Gastro ‚Spruchbeitl‘ geholt (die Elbe schon 2013 portraitiert hat, der alte First Mover/Early Adopter/rasende Reporter). VfB gegen Augsburg. Weiß gar nicht, wer unterm Strich besser war: Wirt oder Gegner.

Ansonsten ist der verträumte Ort im Schwarzwald ein echtes Einkaufsparadies. Ein Kurgast zum anderen; „Gibt’s hier gar kein Kaufhaus?“. Nein gibt es nicht. In Bad Wildbad ist der Einzelhandel noch eher traditionell. Kann sogar sein, dass man dort noch den langen Donnerstag bis 20.30 Uhr praktiziert.

Einige Kurgäste standen schätzungsweise auch lange vor diesen beiden attraktiven Angeboten und haben gerechnet und gerechnet, bei welchem sie denn nun mehr sparen.

Das wiederum habe ich jetzt als Sortiment nicht ganz verstanden. Helft mir bitte mal, aber Rund ums Schlafen und danach ist doch streng genommen ganztags. Oder ist mit dem ‚danach‘ das unmittelbare Danach, der Moment gleich nach dem Aufwachen gemeint? Der erste Furz, das zarte Abhusten einer Schachtel Stuyvesant, das liebgewonnene Ritual des Sackkratzens. Dann wäre das hier das entsprechende Fachgeschäft.

Wer dagegen nicht so recht aus den Federn kommt, für den gibt’s die Cavos-Socke. Ich mag mich täuschen und das meiste, was ich über Kokain weiß, weiß ich aus Miami Vice, aber wird einem von Koks nicht die Gliedmaße pelzig? Das wäre dann ja eher top ungünstig für walking. Ich stell mir das ein bisschen vor, wie mit eingeschlafenen Füßen wandern.

Bin dann aber auch froh, dass sich die Firma die Rechte an dem Namen Cocain® hat sichern lassen. Da dürften einige Kleinunternehmer in Kolumbien in den nächsten Tagen Post von einem deutschen Patentanwalt bekommen.

Ich stell mir das so vor: In einer kleinen Fälscherwerkstatt im Südschwarzwald sitzen ein paar hutzelige Menschen und nähen die neuesten Kollektionen für Ludwig Vitton, Parda und Chanell. Dann kommt Ingeborg aus Dormagen vom Wassertreten und macht das Schnäppchen ihres Lebens… kein Plot.

Bei diesem Angebot konnte auch ich dann nicht mehr widerstehen. Und jetzt wisst Ihr auch, was es beim großen kessel.tv Wichteln dieses Jahr gibt. Der Thorsten kriegt ne gebrauchte Schwabo-Satteltasche und der DJ Elbe eine DJ Captain Music Unterbuxe.

Hier wurde übrigens 1822 der Marienplatzdutt erfunden. Seinerzeit mehr aus Verlegenheit und Unvermögen.

Typographie eins mit Sternchen. An anderen Orten eine Steilvorlage für ein Cupcake-Café/Mädchenflohmarkt-Flagshipstore. In Bad Wildbad eine Steilvorlage für einen Damen Salon.

Versöhnlich-Schönes zum Abschluss. Adieu, Bon voyage, au revoir. See you next Kur. Und auch das ist Bad Wildbad: Home of the Tellerlift.