Texter gesucht?!

Schon mal überlegt, wie man eigentlich Texter in der Werbung wird? Was man dafür studieren muss? Tja, das ist tatsächlich eine gute Frage. Zwar behaupten viele, der Texter sei das Rückgrat bzw. kreative Schaltzentrum einer Werbeagentur (Art- und Creative-Direktoren werden sich wiederum bei dieser Aussage die Nackenhaare aufstellen), aber es gibt tatsächlich weder einen offiziellen Studiengang noch eine anerkannte Ausbildung zum Texter.

In Hamburg hat sich die „Kreativbranche“ deshalb schon vor einigen Jahren zusammengetan und einfach selber die Texterschmiede gegründet, wo praktisch der eigene Nachwuchs gezüchtet wird. Ein paar meiner Kollegen waren da, und die können was.

In der anderen Werberhauptstadt Düsseldorf gibt es das gleiche Konzept unter dem Namen Kreativkader, und weil Stuttgart ja auch kreativ ist, haben sich hier jetzt ebenfalls ein paar Werbeagenturen zusammengetan und das Kreativkader Stuttgart gegründet.

Das Prinzip ist so: Ein Student bewirbt sich mittels eines so genannten „Copytests“ (in dem eine kreative Aufgabe gelöst werden muss), wenn er aufgenommen wird absolviert er ein einjähriges Praktikum in einer Werbeagentur und besucht an drei Abenden in der Woche die Kreativkader-Schule.

Dort unterrichten Profis aus der Branche und es gilt eine dicke Diplomarbeit zu stemmen. Inhalte sind neben klassischem Texten auch Englisch, Präsentationstechnik, Strategie, Kreativtechniken, Online und andere Bereiche.

Das Ganze ist natürlich nicht umsonst – die Ausbildung kostet den Schüler 500 Euro im Monat + 600 Euro Prüfungsgebühr, allerdings sollte das Praktikum mit 500 Euro bezahlt sein, womit man dann auf 0 rauskommt. Hört sich vielleicht komisch an, funktioniert auf der Texterschmiede aber ähnlich, und bisher hat sich glaube ich noch keiner beschwert.

Am Mittwoch hat sich das Kreativkader Stuttgart bei einem flauschigen Event in der Suite Lounge einem erlesenen Werber-Publikum vorgestellt, Kollege Geiger hat mich mitgenommen. Waren ganz viele ganz arg wichtige Werber da, ich kannte zwar kaum jemanden, aber das heißt ja nix.

War aber lustig. Wir haben spontan das neue Schimpfwort „Doppelkennzeichen-Werber“ für Leute erfunden, bei denen sogar der Praktikant im schwarzen Anzug kommt, und ein wichtiger Werber hat sich so daneben benommen, dass er von Suite-Cheffe Lutz mehrfach des Hauses verwiesen werden musste.

Aber auch die Veranstaltung an sich war interessant, als Attraktion wurde die sog. Cannes Prediction Roll der berühmten Agentur Leo Burnett gezeigt – im Prinzip eine Art Vorschau auf vermeintliche Cannes-Gewinner, und man konnte feststellen, dass die beste Werbung doch halt von einer guten Idee, und nicht von einem dicken Budget lebt.

Erste Infos zum Kreativkader Stuttgart gibt es auf der Facebook-Seite, die Website ist leider noch nicht online, aber sobald sie das ist kann man sich dort für das erste Semester im April 2012 bewerben.

Join the Conversation

6 Comments

  1. says: malE

    alter…

    das logo mit den zwei k so aneinander und das andere so umgedreht, weisste boah ey

    die ham echt talent 😉

    sorry, liebe grüsse

Leave a comment
Leave a comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert