Rumble in the Jungle

Bild von Joris Haas

Hui, gestern war was los in der Stadt. Nicht nur, dass mittags Bundeswehr-Gelöbnis und deshalb die halbe Stadt verstopft war, abends war am Hauptbahnhof Action.

Ich hab’s nur am Rande und per Facebook-Meldungen mitbekommen, aber grob gesagt ging’s wohl darum, dass die Stadt die Anwesenheit der Polizei aufgrund des Gelöbnisses genutzt hat, um einen Bauzaun am Nordflügel des Hauptbahnhofes – von der Polizei beschützt – aufzustellen. Wohl u.a., um weitere Besetzungen des Nordflügels zu verhindern.

Die S21-Gegner haben daraufhin Alarm geschlagen und per SMS, FB, Twitter und so die Leute zusammengetrommelt, um spontan gegen die Aktion zu demonstrieren. An die 1000 Leute sind laut Stuttgarter Zeitung gekommen, und so ganz friedlich ging es wohl nicht zu – mehr Infos hier.

Ich halt mich mit meiner persönlichen Meinung mal zurück (nur so viel: Die S21-Gegner scheinen etwas überrascht, dass es mit der Baustelle jetzt wirklich losgeht – dabei dachte ich, ihnen wäre bewusst, dass ihre Proteste nur eine Demonstration einer Meinung sein können).

Dafür lassen wir andere zu Wort kommen – unabhängig voneinander haben wir heute zwei Zuschriften bekommen, die gegensätzliche Positionen zum Thema S21 vertreten – ich finde eine Gegenüberstellung ist ganz interessant.

Benztown-Patze (Romy S. und so) hat eine Art Leserbrief geschrieben, in dem er – augenscheinlich emotional recht aufgeladen – seiner persönlichen Meinung zu der Aktion gestern Abend Ausdruck verleiht:

Ich hab ja lange nicht gesagt, aber jetzt wird echt doof! Erstens, wie kann man so eine Aktion machen, wie heute Nacht, wenn so oder so die ganze Stadt schon vor lauter Bullen wimmelt, weil die Bundeswehr ihren Eid geschworen hat und noch CSD ist…

Zweites nehmen die Gegner, irgendwelchen Dinge als Vorwand dagegen zu sein, aber vorher oder nachher interesiert es sie einen alten Scheiß…. z.B. Röhre, Landespavillon oder auch Stadtpark… das sind doch genau die Leute die sich, im Park von den anderen gestört fühlen, wenn sie den Grill anwerfen oder denen die Party im Landespavillon zu laut ist und die sich beschweren, wenn der Stau im Wagenburgtunnel bis zum Ostendplatz geht …

sorry ohne Rücksicht auf das was vielleicht andere wollen oder denken… heute zum Beispiel hab ihr – Gegner von Stuttgart 21, mir meine Arbeit zerstört. Nicht nur das mein Taxi vom Romy zum Arcotel mehr als 30 Minuten gebraucht hat, sondern ihr hab es auch geschafft, dass meine Gäste nicht kommen konnten. Die Stuttgart 21 Bauer haben das noch nicht mit mir gemacht!

Sorry, aber was ihr abzieht ist echt unglaublich… Bin echt stink sauer und nicht nur das alles extrem teuer ist und übel lang dauert, jetzt kommen irgenwelche Sponks, die in ihrem Einfamilenhaus in Villingen Schwennigen oder Rotweil oder Mühlacker hausen und denken sie können unser Stadt retten, nur weil sie nichts zu tun haben, weil sie in Rente sind oder weil ihr Kinder schon erwachsen sind…

Hab ihr die Menschen gesehn, die gegen Stuttgart 21 sind und so tun als wären sie Stuggis? Von denen kann keiner wirklich schwäbisch sprechen und die wissen vielleicht wo der Bahnhof in Waiblingen ist… Ich hab auf jeden Fall keinen Stuttgarter dabei gesehn!

Dann haben wir von einer Leserin den offiziellen Text der S21-Gegner zu den aktuellen Aktionen bekommen:

Gestern abend am Hauptbahnhof Stuttgart, Nordflügel.

Auf einmal, ohne Ankündigung und unter dem Schutz zahlreicher
Polizisten, die wegen des Bundeswehr-Gelöbnisses sowieso schon in der
Stadt waren, rückten die Bagger für den Abbruch des Nordflügels an. Im
Lauf des Abends wurde ein sehr stabiler Bauzaun errichtet, hinter dem
jetzt ungestört der Nordflügel des Bonatzbaus abgetragen werden soll.

Es lässt tief blicken, wenn ein Unternehmen wie die DB und die
Verantwortlichen von Stadt, Land und Bund im Dunkeln tätig werden.
Glücklicherweise sprach sich das auch schneller herum als vermutlich
gehofft, weshalb es immer mehr Leute wurden, die zum Protest gegen den
Zaun kamen und dann auch weiter dagegen protestierend durch die Stadt
zogen. So traurig also das Vorgehen der S 21-Verantwortlichen ist, so
hoffnungsvoll ist es gleichzeitig, dass sich quer durch die Stadt seit
längerer Zeit ein wachsender Widerstand zeigt, dass sich Bürger
verschiedener Schichten und Altersklassen in ihrem Unmut
zusammenschließen und klar machen, dass sie sich übergangen fühlen.

Es ist eine Hoffnung und eine Notwendigkeit für eine Gesellschaft, dass
ihre Mitglieder sich aktiv an politischen Prozessen beteiligen und
öffentlich eine Meinung für oder gegen Dinge artikulieren. Deswegen
brauchen wir noch mehr Proteste, noch mehr persönliches Einstehen und
Einmischen.

Deswegen hoffe ich auf Euch alle und Eure Teilnahme an den Protesten.

Samstag, 31.7.: 19 Uhr
Sonntag, 1.8.: 19 Uhr
Montag, 2.8.: 7 Uhr und 18 Uhr

Interessant in diesem Zusammenhang vielleicht auch, dass – wie einer der Rocker 33-Betreiber auf Facebook gepostet hat – S21-Gegener das Rocker 33 bei dessen 5-Jährigen wegen Lärmbelästigung angezeigt haben. Hört sich komisch an, wurde aber anscheinend von der Polizei bestätigt.

Update:

Wem das alles zu kompliziert ist, der kann ja einfach mal die Polizei fragen, so wie Busy-Icer und Dänce bei ihrem Super-Best-Friends-Day:
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=4g7OZ4CtFhw&feature=player_embedded#[/youtube]

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117 Comments

  1. says: Naddi

    Bin dafuer und dagegen. Ich bin fuer den neuen Bahnhof, aber gegen den Abriss der Roehre, des Landespavillons, der Baeume im Park. Ich finde man sollte den Bahnhof schon bauen, aber sich Wege ueberlegen die Bauarbeiten irgendwie anders zu gestalten.

    Zum Beispiel koennte man diese ganzen Stuttgart21 Gegner dazu benutzen, die alten Baeume auszugraben, die abgeholzt werden sollen und sie dann ueberall anders in der Stadt einzupflanzen. Ein paar im Unteren Schlossgarten, einen in der Wilhelma, zwei auf den Marienplatz (der koennte richtige Baeume dringend vertragen), ein paar im Killesberg Park, usw…

    Konstruktiv nicht nur Klappe auf, das kann jeder!
    (hat mich damals schon bei der Gase genervt!)

    …okay, Ende Klugscheisserei!

  2. says: bene

    ne klar, ich find auch, dass man stuttgart 21 ruhig bauen sollte, das ist ja echt ne katastrophe wenn so derartig wichtige leute wie „benztown-patze“ (was ein name!) mit seinem taxi im stau steht. sauerei! was sind dagegen ein paar milliarden euro, eine vergewaltigung der demokartie, was sind dagegen schulen, unis, kindergärten, die man bauen müsste, was sind dagegen regionen in deutschland, die die bahn nicht mehr mit zügen anfährt, weil sie zu teuer geworden sind? ja eben gar nichts! scheiß auf die assis in meck-pom, die abgeschnitten werden von der gesellschaft, scheiß auf das vogtland, was zum nächsten ice-bahnhof ein paar stunden regionalbahn fahren muss, weil die bahn kein geld hat, die strecken auszubauen! solange wir auf der sonnenseite leben ist doch alle prima! so einfach ist die welt.

  3. says: kuckucksuhrenbauer

    Ohja eine Vergewaltigung der Demokratie, ein Hurenfick, einen Bastard den die Stadt mit s21 einfach so auf den Boden spuckt, wie einen todgekauten Hubba Bubba. Ohne Rücksicht auf das schöne Pflaster, verunstaltet dieses Projekt die historsich unfassbar wertvollen Seitenflügel des HBF, die nebenbei bemerkt, dafor keine Sau interessiert haben. Ich zumindest kenn niemanden der die Sommertage am ehemaligen ZOB gechillt hat und die Kulisse des Südflügels genossen hat – von den Punks an der SSB mal abgesehen.

  4. says: Joris

    Ich hab die Demo bis um ca 01:00 Uhr begleitet. Bis dahin ging es überwiegend friedlich zu. Ich habe einige freundlich Gespräche zwischen Polizisten und Demonstranten mitbekommen und mich auch eine Weile mit einem Polizisten unterhalten. Es gab ein oder zwei lautere Argumente und ein bisschen geschubse bei einem Zwischenfall beim Sitzblockade räumen. Ansonsten war die Stimmung zwischen der Polizei und den Demonstranten aber mMn erstaunlich ruhig (zumindest an den Plätzen an denen ich war).
    Zu den im Brief von Patrice angesprochenen Demonstranten. Die sind ab und an wirklich sehr merkwürdig. Das mit der Rocker Anzeige glaub ich sofort. Die Neubauschwaben aus Filderstadt und Konsorten können von mir aus auch gerne wo anders demonstrieren.
    Aber es waren viele engagierte Leute da, die sich voll gegen Stuttgart 21 einsetzen (egal ob S21 jetzt richtig oder falsch ist). Wenn man da mal zu spät Heim oder zur Arbeit kommt ist das scheiße, aber ein Minimum an Protestwillen und eventuell Unbequemlichkeit sollte man doch ab und an hinnehmen wenn man dafür in einer Demokratie leben darf.

  5. says: Martin Sp.

    Also ich bin gegen den tiefergelegten Bahnhof, weil es zum Einen fahrtzeittechnisch nur minimale Vorteile bringt (zum Zeitpunkt der Planung Mitte der 90er gab es kaum Wendezüge), zum Anderen die Kapazität des Bahnhofs künstlich verknappt wird, und das Geld dann bei dringenderen Schienenprojekten fehlt.

    Trotzdem geht mir das Verhalten einiger S21-Gegner sowas auf den Sack. Muss die Stadt beispielsweise wirklich zugeklebt werden? Und mein Briefkasten gehört immer nochz mir! Da lag zur Kommunalwahl auch eine unverlangte Infopost vom BUND. Leider hab ich das der Verbraucherzentrale gegeben, und die wollen nicht dagegen vorgehen.

  6. says: Thorsten G.

    ich hab vor allem wegen der nicht gesicherten Finanzierung ein Problem mit solchen Prestige-Objekten. Ständig steigende Kosten und nicht gesicherte Kostenfaktoren wie Tunnelvorhaben lassen mich zweifeln, dass S21 in den nächsten 50 Jahren refinanziert sein wird!

  7. says: Waschl

    Ein ganz guter Bericht über den S21-Firlefanz:

    http://www.faz.net/-01ejky

    „[…] die Stadt habe 700.000 Bäume, nach Abholzung der 283 würden fünftausend neu gepflanzt […]“

    Hatte Donnerstag Nacht das Vergnügen, mit den Camper vor dem Nordeingang zu diskutieren. Ich bin kein Meister der Argumentation, aber die konnte ich allen gegen drei in der Diskussion in den Boden stampfen – so viel aus dem Zusammenhang gerissenes.

  8. says: Martin Sp.

    Richtig, da haben leider viele Leute 15 Jahre geschlafen, bzw. sich schlafen legen lassen. Noch bei der Wahl vom jetzigen OB haben die gepennt. Und der Obergrüne hat sich auch in den Schlaf singen lassen.

  9. says: Tobi

    Stimme dir zu „Benztown-Patze“, ich finde auch die anti-S-21-Aufkleber auf den Autos einen Witz, fahren die überhaupt mit der Bahn? Wenn Geld für den Straßenbau ausgegeben wird meckert von denen bestimmt auch keiner.

  10. says: kater gedanken

    bene hats perfekt geschrieben. was sind das bitte für selbstherrliche, verwöhnte kommentare hier… endlich wehren sich die trägen stuttgarter mal gegen die shitregierung, die die stadt immer unerträglicher macht, und dann sind sogar junge kessel.tv leser dagegen… heftig konservatig und hart spießig. ist mir dann mal wieder ein bisschen peinlich aus stuttgart zu sein. hauptsache, uns gehts gut – fette einstellung.

    aber was wilsch mache. geld regiert halt die welt gell. es isch wie es isch.

  11. says: Tope

    Kann auch jemand für Stuttgart 21 argumentieren ohne persönliche pauschale Angriffe?
    Sicher, viele Gegner haben eine Antihaltung wie Pubertierende, das Verhalten der vieler Stuttgart 21-Befürworter ist aber auch nichts anderes, eben eine Anti-Anti-Haltung, die sich aber leider zu oft auf Kindergartenniveau bewegt und entweder persönlich wird, oder in Schweigen endet (bei den Offiziellen).

  12. says: Martin Sp.

    Mich würde eher mal interessieren, wieviel Prozent der Befürworter und wieviel Prozent der Gegner überhaupt mit der Bahn fahren. Ich hege die Befürchtung bei beiden Lagern käme man da über den einstelligen Prozentbereich nicht hinaus.

    Bei mir: bis vor wenigen Jahren Bahn-Pendlern mit Bahn-Fernbeziehung, daher Ex-BC100-Besitzer 🙂 Mittlerweile fahre ich lieber gelb, da bin ich pünktlicher.

  13. says: kuckucksuhrenbauer

    „Konservativ (vom Lateinischen conservativus – erhaltend, bewahrend)“

    „Als Spießbürger oder Spießer werden in abwertender Weise engstirnige Personen bezeichnet, die sich durch geistige Unbeweglichkeit, ausgeprägte Konformität mit gesellschaftlichen Normen, Abneigung gegen Veränderungen der gewohnten Lebensumgebung und ein starkes Bedürfnis nach sozialer Sicherheit auszeichnen.“

    soviel zum Thema wer „heftig konservativ und hart spießig“ ist. ich geh davon aus das war nicht ironisch gemeint kater, wa…

  14. says: Whiskydrinker

    Gegen Stuttgart 21 sachlich argumentieren, ohne persönlich jemand anzugreifen?

    Einfach mal in Ruhe das Gutachten von sma+Partner durchlesen. (Das ist das Gutachten aus dem Artikel im Stern, dass möglichst unauffällig unter den Teppich gekehrt werden sollte.)

  15. says: Luis

    Absolut, das Gutachten aus Zürich is ziemlich verheerend! Wundert mich, dass es bisher keiner vor Whiskydrinker gepostet hat…
    Find die Diskussion mit zwei Texten einzuleiten recht gut, nur wenn ich dann von einem Veranstalter einen Text lese der unter anderem ne halbstündige Taxifahrt eines Clubs zu einem Hotel zum Anlass nimmt, sich mal schön queerbeet in Rage zu schreiben, dann find ich das irgendwie verfehlt… Wenns ne Sachliche Diskussion sein soll, dann bitte sollten auch zwei sachliche Texte am Anfang stehen und keinen kurz mal zu Papier gebrachten Text der aus persönlichen Problemen einer Person besteht, denn die Probleme jucken einfach nicht.

  16. says: martin

    patzes probleme erscheinen im großen ganzen natürlich in erster linie alles andere als wichtig – er ist aber nun mal für einen reibunglosen ablauf in dem laden zuständig, der eben auf gäste angewiesen ist.

    wenn protest unbeteiligte bürger schädigt, wie groß oder nicht groß ihre problem(chen) auch sein sollten, kann ich die wut schon verstehen. genauso wie ich es schwachsinnig finde, wenn vermeintliche gegner irgenwelche häuserwände mit ihren floskeln beschmotzen. klingt vielleicht nun wieder spiessig, aber die hauswand und der eigentümer kann ebenfalls nix dafür.

    mir werden diese „gegner“ auch immer suspekter (stichwort stz kommentare). ändert aber nix daran, dass ich das projekt (und die abläufe) weiterhin kritisch sehe. deswegen hier nochmals der recht gute stern artikel als pdf, der die angesprochene sma studie verarbeitet

    http://www.kessel.tv/wp-content/uploads/2010/08/S21-im-Stern-Juli-2010.pdf

  17. says: Ken

    das man denn bau des bahnhofs durchaus kritisch sehen kann und das da bei weitem nicht alles gold ist was glänzt ist klar. aber erst jetzt zu demonstrieren, nachdem man 15 jahre einfach verpennt hat kapiere ich einfach nicht (genau wie viele argumente der s21 gegner, z.b. denkmalschutz dieser mehr als hässlichen seitenflügel etc…).

  18. says: Thorsten W.

    Genau das ist der Punkt, den ich auch nicht verstehe – das steht auch im oben verlinkten FAZ-Artikel ganz gut… Natürlich wurde zu wenig „offensiv“ zu dem Thema kommuniziert, aber die Planungen laufen seit 15 Jahren, es gab diverse Gemeinderatswahlen in der Zeit – warum geht’s erst jetzt ab, wenn es offensichtlich zu spät ist?

    Und mich stört auch, ähnlich wie Patze, diese Scheinheiligkeit – das Rocker war als temporäre Location geplant, von Anfang an. Und dass die Röhre nicht 100 Jahre in dem Tunnel bleiben kann, muss denen doch bestimmt auch schon lange klar sein… und die Seitenflügel des Bahnhofs finden alle plötzlich ganz toll.

    Genauso wenig versteh ich die Parkschützer – soweit ich weiß soll der Grünstreifen doch verbreitert werden? Bisher ist der Park an der Stelle zwar nett, aber eingequetscht von Bundesstraße und Bahngleisen sicher nicht der attraktivste Teil des „grünen U“…

  19. says: dominik

    „Nette“ Szene Samstag Nachmittag im Park. Ich will mich ne Runde in die Sonne flacken und lauf mit meinem Mädel vom Hbf durch den Park auf der Suche nach nem schönen Flecken Wiese. Auf Höhe vom Biergarten spricht mich der dritte (!) Anti-S21-Aktivist an und will mir seinen Flyer in die Hand drücken. Ich lächle ihn an, schüttle den Kopf und sag „Nein danke – ich bin Projektbefürworter!“.
    Jonger – so schnell hab ich schon lang keinen Stimmungswechsel mehr erlebt.. ich bin einfach weiter gelaufen während ich mich dann von hinten recht agressiv beleidigen lassen durfte. So kann man sich’s auch mit der Akzeptanz in der Bevölkerung vollends verkacken.

    [edit]: und: was damit bezweckt werden soll wenn die S21 Gegner jetzt Kreuzungen in Stuttgart blockieren leuchtet mir im übrigen nicht so ganz ein… wie gesagt: man kann sich’s auch gewollt verkacken!

  20. says: MethodMan

    Ich finde es nur schade das man über das Thema nicht mehr ohne Emotionen reden kann. Es geht schließlich um ne Menge Geld. Und Liebe Politiker und Bahnchefs wenn ihr euch so sicher seid das es nicht mehr kostet könntet ihr doch einfach 10% der Mehrkosten aus der eigene Tasche zahlen. Vielleicht erhalten wir dann endlich mal richtig Kalkulierte zahlen.

  21. says: TsChO

    Ach hört mir auf mit S21, dieses ständige rumgeheule geht mir langsam echt aufn S*** (Entschuldigt bitte)
    S21 ist ein Projekt, das zurecht kontrovers disskutiert wird, aber was die S21- Gegner da betreiben ist keine Disskusion, sondern Propaganda. Ich hab ja gar nichts gegen die Montagsdemos, aber erspart mir doch bitte ÜBERALL diese dämlichen Ortschild-Ende-S21 Aufkleber.
    Ja, es gibt gute Gründe die gegen S21 sprechen, aber es gibt auch Gründe die dafür sprechen, aber diese wollen die S21- Gegner ja nicht hören, halten sich die Ohren zu und brüllen ihre Argumente extra laut, damit sie die Pro- Argumente nicht hören müssen…
    Naja, jetzt ham wir eben ne ganze Zeit ne große Baustelle und ne Menge nörgelnder Rentner, denen Sudoku und Kreuzworträtsel nicht mehr genug Action bieten.

    Whatever… Stuttgart bleibt groß!

  22. says: Luis

    Meine Meinung zu dem Thema is recht zwiespältig. Ich bin absolut gegen die Verschwendung an Geldern, seh das Züricher Gutachten als große Bestätigung an usw.
    Was mir aber total gegen den Strich geht sind die wirklich aggresiven Projektgegner. Demonstrationsfreiheit ist ja schön und gut, aber ich erinner mich jetzt schon an 2-3 Szenen in denen ich im Schlossgarten auch von Parkschützern angesprochen wurde. Nachdem ich mich der Kritik stellen musste, dass ich im Park nichts verloren habe und „dumm“ wäre ohne dass ich nur nach meiner Meinung zu dem Projekt gefragt wurde, wars mir dann zu blöd mich als S-21 Gegner zu outen. Ich wollte einfach nicht einen weiteren von 5 Flyern die ich an dem Tag gesammelt habe und hab ihn mit „danke, brauch ich keinen mehr“ abgekanzelt. Ich finds wirklich extrem schade, dass es in die Beleidigungsschiene abdriftet und man das Gefühl haben muss, wenn man sich nicht als extremer Aktivist äussert, beschimpft und angegangen zu werden…
    Kann es also auch gut verstehen, wenn sich Befürworter über den entgegen gebrachten Hass beschweren.

  23. says: jingleballs

    Die S21-Gegner haben sich meiner Meinung nach die billigste Position, die man in der ganzen Diskussion haben kann, rausgesucht. Ich finde es auch gut, wenn Bürger sich gegen etwas wehren, was sie stört. Aber ich habe noch nie erlebt, dass eine Gruppe sich gegen etwas wehrt, bei dem nachher ein riesen Park, neue Wohnungen (möglicherweise dadurch auch sinkende Mieten) und bessere Verkehrsanbindungen entstehen (die vielleicht nicht so massiv besser sind, wie angepriesen, mag sein). Ich finde, dass z.B. die Waggons wegkommen einen echten Verlust für die Stadt und würde da auch gerne demonstrieren. Das sind Orte, die man erhalten und schützen muss, weil sie durch die jetzige Stadtpolitik zu wenig berücksichtigt werden. Aber der Nordflügel vom Bahnhof?

  24. says: Vit

    Wenn ich den Stern-Artikel lese könnte ich vor Wut schreien – wir werden so verarscht. Schade eben, dass wie hier viele zu recht schreiben, der Protest leider erst so spät losging und jetzt durch irgendwelche Aktivisten, die wahrscheinlich gegen alles protestieren wenn man ihnen nur einen halbwegs triftigen Grund gibt, kaputt gemacht und diskreditiert wird.

  25. says: kater gedanken

    hier liest man eben fast überall diese typische verwöhnheit durch. keine ahnung ob konservativ oder spießig da jetzt das perfekte wort ist…auf jeden fall nur aufs eigene wohl und geld und sicherheit darüber bedacht.

    wie soll ich denn als demonstrant druck ausüben, wenn nicht etwa durch das stören von öffentlichen abläufen (wofür sich die politik verantwortlich fühlt)? eine straße zu sperren wie jetzt am we ist öffentlichkeitsiwrksam und eher harmlos. aber sogar dann fühlen sich kommentatoren hier angepisst, wenn jemand ihre zeit stielt (am sa hat außerdem ein fettes bmw-cabriolet mit prolls drin einen typ aus ner menschenkette über den haufen gefahren, für mich ein sinnbild).

    bisher hat jedes unabhänige medium s21 mehr als schlecht beurteilt (ua faz, focus und sogar die ny times).

    irgendwo muss ein protest anfangen. es geht um impulse… natürlich würde ich auch lieber nur für den erhalt der waggons demonstrieren. aber, würde da gerade in stuttgart irgendwer drauf hören? die demonstranten sind mir für meinen geschmack auch viel zu bürgerlich, klar komme ich mir etwas deplatziert auf den demos vor. aber soll ich deshalb gar nicht hin?

    wenn ihr wollt, dass die waggons, röhre, rocker abgerissen und noch mehr glasbau, provinzschick und geld-vibe nach stuttgart kommt, bitte. ich finds krass, wie verblendet sogar viele junge leser hier sind und sich für mich anhören wie fuffzigjährige cdu-ler.

  26. says: franzi

    ich bin beruflich ziemlich oft mit der DB unterwegs. und da hab ich schon so einiges erlebt, mal angefangen von IC’s, in denen man eine zeitreise in die 60er macht: zu S21 würde ich sagen ok, macht mal, wenn die finanzierung auf sicheren füßen stehen würde. aber da das ja nicht mal annähernd so ist, sollten die meiner meinung nach erst mal geld in die instandsetzung und den erhalt des netzes und der züge stecken! z.b. dieses groß diskutierte klimaanlagen problem kenn ich schon seit letztem jahr…und im winter ist dann dafür meistens die heizung kaputt…usw

  27. says: Whiskydrinker

    Bessere Verkehrsanbindung durch S21? Der ist wirklich gut.

    Der eigentliche Witz ist nämlich, dass kein schlüssiges Argument für S21 aus rein bahntechnischer Sicht gibt. Durch S21 wird besonders für den täglichen Bahnpendler alles nur schlechter.

    Darum bin ich gegen S21. Diese Parksektierer finde ich auch etwas komisch. Ich hätte keine Probleme mit einem hässlichen Betondeckel, dem Restbonatzbau und einer Großbaustelle auf Jahre, wenn sich tatsächlich etwas für den Bahnfahrer verbessern würde. Tut es sich aber dummerweise nicht.

  28. says: dominik

    der „kater gedanken“ beitrag ist für mich sinnbildlich… nur weil ich für das projekt bin, bin ich in seinen augen ein „fuffzigjährige(r) cdu-ler.“, außerdem „verwöhnt“ und „spießig“… geht’s noch?

    wo war denn dein protest die letzten 15 jahre als du dich mit demokratischen mitteln dagegen hättest wehren können?

    @whiskydrinker: ..und was ist bspw. mit der Flughafenanbindung? die ist momentan zum kotzen und ist definitiv ein wesentlicher und auch richtiger Aspekt von S21.

  29. says: Vit

    @kater gedanken
    Nein, nein – das siehst du falsch. Die leute hier regen sich ja Größtenteils über die Art und Weise der persönliche Ansprache durch einige „Aktivisten“ auf. Und sicher, durch Publikumswirksame Aktionen wie Straßensperren oder lautes (dämliches) rumträllern mit Pfeifen erreichst du (mediale) Aufmerksamkeit – so wie z.B. – weit hergeholt – die 1. Mai Demos in Berlin oder Anti-G8-Demos. Und bringen diese Aktionen was, hat dies Form des aggressiven Protestierens den vielleicht ja ganz vernünftigen Argumenten geholfen Gehör zu bekommen – wenn man ehrlich ist nein, sogar das Gegenteil wurde erreicht.
    Politische Veränderungen (wenn überhaupt) erreicht man nur durch den Druck der Mehrheit der Bevölkerung, und die steht auf so einen Quatsch nun mal gar nicht. Die Folge ist eher, wie auch hier schon zu beobachten, “ die blöden S21-Gegner nervern ja nur noch, also komm, dann ist es mir jetz auch egal“ …

  30. says: Vit

    @dominik
    Flughafenanbindung? Was ist an der so schlecht? S-Bahn direkt ins Terminal ist doch super … oder wirst du die dann ein ca. 10-15€ teures ICE-Ticket holen um deinen Germanwingsflug für 25€ zu erreichen, nachdem du die 10-15 Fußminuten die der neue Fernbahnhof vom Terminal nämlich enfernt sein wird zu erreichen… ?

  31. says: dominik

    @Vit: die Anbindung ist m.E. recht schäbig verglichen mit anderen europäischen Städten (vgl. Wien, Amsterdam, Warschau, Frankfurt, Brüssel, Düsseldorf etc.). Aktuell brauch ich ca. 40 Minuten mit der SBahn vom Westen aus. Und nein – bei mir geht’s nicht um meinen privaten 20 Euro Germanwings-Flug, sondern um geschäftliche Flüge, bei denen mir jede Minute, die ich früher dran bin, recht ist.
    Ganz zu schweigen von der Situation von Leuten, die von außerhalb anreisen und erstmal am Hbf in die richtige S-Bahn umsteigen müssen. Fernverkehrsanbindung am Flughafen ist m.E. unumgänglich. Und wenn S21 nicht durchgesetzt worden wäre, hätte man diese über ein separates Projekt umsetzen müssen.

    [edit]: Kleines Beispiel für die von außerhalb anreisenden Flughafengäste: Aus Ulm brauchst Du aktuell 1:30 – 2:00 vom Hbf Ulm zum Flughafen Stuttgart…..

  32. says: franzi

    @dominik: bist du schon mal nach hamburg geflogen, oder in berlin tegel gelandet? da darfste erstmal bus fahren und musst meistens noch zig mal umsteigen, damit du in die innenstadt kommst. und der CAT in wien ist ca. 3x teurer im vergleich zur s-bahn und grade mal 5 min schneller!

  33. says: Whiskydrinker

    Aaaah endlich, das sinnfreie Argument der Flughafenanbindung.

    Zynisch-verkürzt: Wozu braucht der Provinzflughafen Stuttgart diesen Anschluss?

    Ich bin Stuttgarter und wohne südlich des Hauptbahnhofs: Nö, da fahr ich direkt hin.

    Ich bin Stuttgarter und wohne nördlich des Hauptbahnhofs: Da steige ich lieber von S-Bahn zu S-Bahn um und schleppe meinen Koffer nicht von der Mittnachtstrasse in den Kellerbahnhof zum Regionalexpress. Und ICE-Ticket kauf ich mir bestimmt auch keins. Umsteigezeiten bitte auch nicht vergessen. Ganz zu schweigen von dem Risiko eines verpassten Fliegers, da dank S21 kaum eine Anschlussaufnahme möglich ist.

    Ich komme irgendwo aus Ba-Wü und möchte mit dem Mallebomber fliegen: Da gibt es den Baden-Airpark, Memmingen oder Friedrichshafen. Im Norden gibt es dann schon wieder Frankfurt.

    Ich komme irgendwo aus Ba-Wü und möchte weltweit fliegen: Frankfurt, München, Zürich sind sehr gute Drehkreuze mit Verbindungen in alle Welt. Und mit jedem Kilometer von Stuttgart weg kommen einem diese Flughäfen näher.

  34. says: kater gedanken

    wortwahl: mir ist in meiner verwirrtheit gestern nix besseres eingefallen als spießig/konservativ, um die reaktionen hier zu beschreiben. blöde begriffe, zu vorbelastet, stimmt schon. verwöhnt finde ich es aber tatsächlich, wenn man so ziemlich jede art des protests als lästig empfindet.

    mein protest war in den letzten 15 jahren eher der strengen grundschulrektorin, mtv und sonstigem gerichtet, an das ich mich auch teilweise nicht mehr so genau erinnern kann. bin 23. ist demonstrieren jetzt verboten? und ist das kein demokratisches mittel?

    und vit, naürlich: „Politische Veränderungen (wenn überhaupt) erreicht man nur durch den Druck der Mehrheit der Bevölkerung, und die steht auf so einen Quatsch nun mal gar nicht“ erster teil stimmt. ich bin auch absolut nicht für linke-antifa-scheuklappen oder so.

    aber von was für „einen quatsch“ redest du? leute ansprechen? oder straßen blockiern? wenn man nicht mal mehr das machen sollte, dann haben euch die politiker echt sauber gemaßregelt. ich wüsste nicht, wo es so viele stinknormale brave (grüne) bürger gegen ein BAHNprojekt gibt – und sich trotzdem gar nix tut. so verwunderlich, dass es dann bisschen härter werden muss?! kein vegrleich zu protesten in hamburg, berlin oder ffm, was ich auch nicht erstrebenswert finde.

  35. says: dominik

    @franzi: Teuer – japp. Aber deine 5 min stimmen so nicht. Netto-Fahrtzeit ist 16 min vgl. 24 min. Als ich die letzten Male da war sind die regulären Linien außerdem nicht planmäßig verkehrt -> fuhren also nur alle 45 min bzw. alle 60 min (S2 und S7 wenn mich nicht alles täuscht). Hamburg bin ich nur Transit geflogen und Berlin bislang noch gar nicht.
    Aber ist es nicht ein schwaches Argument, dass es dort angeblich scheiße ist und folglich bei uns auch scheiße sein muss!?

    @kater gedanken: demonstrieren darfst du ja – ist ein legitimes Mittel solange du es im gegebenen Rahmen tust. Das Projekt abwenden wird jetzt aber keiner mehr – dafür hätten die Gegner ihren Widerstand wesentlich früher formieren müssen und hätten nicht diejenigen an die Macht setzen dürfen, die das Projekt jetzt umsetzen. Wenn du 23 bist, hast du einerseits die A-Karte gezogen, aber hast immerhin schon 5 Jahre volles Wahlrecht… also wo war dein Widerstand während der letzten 5 Jahre?

  36. says: derPaddo

    Toll, jetzt haben wir die ganzen „STZ-Online Kommentatoren Rowdys“ hier.

    EDIT: Ob Patzes „Problemchen“ nun für manche wichtig oder unwichtig erscheint – der Kerl macht das ganze auch nicht nur zur reinen Belustigung sondern muss auch danach gucken dass daheim Essen auf den Tisch kommt.

  37. says: franzi

    @dominik: das ist ja der punkt: ich finde es überhaupt nicht scheiße bei uns! du setzt dich hier in die s-bahn, welche mind. alle halbe stunde fahren und kommst direkt unter den terminals an. zu den hauptverkehrszeiten fahren die noch öfter.
    münchen ist auch noch so ein beispiel: flughafen am a. der welt!
    und mal im ernst; ob jetzt 5 min schneller oder 8 min,das macht ja mal echt keinen unterschied!

  38. says: dominik

    Franzi, dann kann ich auch von 15 min reden – macht auch keinen Unterschied mehr 🙂 Wie gesagt – es ist auch ne Frage der Taktung. Meine Rechnung in Wien war das letzte mal 1h gegenüber 16 min. Mag aber, wie gesagt, daran gelegen haben, dass die S-Bahnen eben NICHT alle 30 min abgefahren sind.
    Ich hab hier in Stuggi oft genug ein Taxi genommen um zum Flughafen zu kommen weil die Anbindung per S-Bahn eben nicht ausreichend war. Und wie schon gesagt: Überleg Dir mal was das für Anreisende aus anderen Städten (siehe bspw. Ulm oben) heißt.

  39. says: martin

    paddo so hab ich das auch bzgl. patze gemeint.

    bzgl. der immer öfters aufkommenden frage, warum nicht schon 15 jahre lang protestiert wurde, gibt der stern artikel ja auch die antwort eigentlich. als das projekt mitte 90 geboren wurde, da fanden es alles subbr. auch weil es damals hieß, wird nicht teuer bzw. „koscht nix“. um 2000 rum war das ding eigentlich tot, weil der finanzierungsplan nicht aufging (verkauf von gleisflächen für neuen bahnhof).

    „1999 erklärte der damalige Bahnchef Johannes Ludewig S 21 für erledigt. Doch im Stuttgarter Rathaus und im Landtag hielten sie an dem Plan fest. Aber Berlin blieb widerspenstig.

    Und nun der Zufall: Ministerpräsident Günther Oettinger hielt im April 2007 die Trauerrede auf Hans-Georg Filbinger und lobte den verstorbenen Nazirichter als einen Widerstandskämpfer. Ein Eklat. Um politisch überleben zu können, brauchte er rasch gute Nachrichten, und so trieb der angezählte Ministerpräsident das Projekt S 21 nun besonders energisch voran, wissend, dass Stuttgarts Medien von dem Vorhaben noch immer begeistert waren. Um den Bund zu verführen, spendierte Oettinger 950 Millionen Euro für das Projekt. Ein fragwürdiges Geschenk aus der Landeskasse. Denn nach dem Gesetz zahlt für Bahn-Neubauten der Bund.“

    und so regte sich erst in den letzten zwei drei jahren eben der widerstand. lange jahre war s21 eigentlich überhaupt kein thema mehr.

  40. says: franzi

    seh schon, wir haben da offensichtlich keinen gemeinsamen takt 😉
    und wenn man meint man müsste in ulm wohnen, kann ich nur sagen: selber schuld…für das eine mal im jahr, wenn die in den urlaub fliegen, können die auch mal 2 stunden fahrt einplanen, sonst müssen sie halt nach vaihingen oder so ziehen!

  41. says: Whiskydrinker

    Und wenn ich hier früherer Widestand lese, dann sollte man auch mal bedenken, dass manche Projekte wie S21schlicht durch die Realität der Zeit überflüssig werden.

    Die ersten Planungen für S21 stammen aus einer Zeit, als ein Zug noch eine Lokomotive am eine Ende hatte und im Bahnhof deswegen rangiert werden musste. Besonders bei Zügen ohne Endbahnhof Stuttgart war das natürlich mehr als blöd.

    Heute hat wirklich jeder Zug an jedem Ende einen Führerstand. Und die Zeit, die der Lokführer bei einem Fahrtrichtungswechsel für seinen Spaziergang vom einen Ende zum anderen benötigt, ist sowieso die Mindestzeit, die die Fahrgäste zum Ein- und Aussteigen benötigen.

  42. says: Mighty Maze

    Das ganze ist doch eine riesen Verschwörung und wir sehens nicht mal. Die Bauen kein Stuttgart 21 sondern den Landungshafen für Extraterrestrische Lebensformen, sprich ALFs. Die Untertassen von den Grünen Männchen passen genau auf die Glasskuppelfenster des neuen Bahngeländes und von dort aus werden sie dann in alle Herrenländer verteilt und Unterwandern uns! Ich hab das schonmal in irgendnem Film gesehen, das muss man ernst nehmen!
    Und Leute das wird so langsam echt kritisch mit der ganzen Geschichte. Der Ötti wusste zuviel und deshalb wurde er wo anderers Untergebracht. Der spricht ja auch deren Sprache und ist schon seit Jahren in Kontakt. Und wenn ihr glaubt unser geliebter Fernsehturm ist dazu da uns Bürger mit Medieninformationen vollzupumpen, dann habt ihr euch geschnitten! Was glaubt ihr warum man da Nachts nicht hochkann?
    Denkt mal drüber nach!
    *Finger in der Mitte ausseinandermach wie Spock*
    Qapla’ – das ist Klingonisch und heisst auf wiedersehn!

  43. says: Whiskydrinker

    Nicht 1995. Die Idee eines gedrehten Durchgangsbahnhofs in Stuttgart ist viel älter wie S21 (aus den 70ern/80ern). Aus der Idee ist nur im Lauf der Zeit S21 daraus entstanden. Der Sinn eines solchen Bahnhofs verschwand aber gleichzeitig immer mehr und mehr.

  44. says: Martin Sp.

    Dominik, die Wendezüge mit Steuerwagen sind wirklich noch keine 15 Jahre alt. Also lange nach Ende der Dampflok-Ära.

  45. says: bene

    ja, dann bleibt ja eigentlich nur noch zu sagen, dass man sich vielleicht sorgen machen muss um dem blutdruck von benztown-patze: wie wird es ihm wohl ergehen, wenn er die fortan die nächsten 10 bis 15 jahre mit seinem taxi im stau steht?

    vielleicht sollten wir ihm ein hubschrauber spendieren? das wäre doch mal eine coole-kessel-community-aktion!

  46. Die beschissene Bahn bekommt hier nicht mal ihren S-Bahn-Verkehr geregelt. Wie wollen solche Hirbel ein astronomisches Projekt wie S21 bewerkstelligen??? „Schuster bleib bei Deinen Leisten!“ Gilt im übringen auch für unser OB’le…

  47. says: derPaddo

    Bei jeder WM fällt doch der Spruch: in Deutschland gibt es 80mille Bundestrainer.

    Das könnte man doch auf S21 ummünzen, bei S21 gibts halt nur unmengen OB’s statt Bundesjogis.

    🙂

  48. says: bene

    wobei man sich in der tat überlegen hätte können, schweinsteiger als hängende spitze einzusetzen und mit 2 stürmern zu spielen. 😉

  49. says: Whiskydrinker

    Ach ja, weil da Dominik noch einmal Ulm erwähnte, hab ich mir das jetzt mal mit einem Flugplan und der Reiseauskunft der Bahn angeguckt. Der klare Menschenverstand hat mir schon gesagt, dass das mit STR nicht wirklich funktioniert. Und nun verstehe ich erst recht nicht, warum ich mich als Ulmer mit STR rumärgern sollte.

    Für den typischen Urlaubsflug ans Mittelmeer hat man da Memmingen vor der Haustür. Und für weiter weg fliegen macht STR erst recht keinen Sinn.

    Mit dem Zug braucht man von Ulm nach MUC 2h30 . Man fliege in ein Nicht-Schengen-Land ohne Terrorbullshit-Quiz am Schalter wie die USA. Mit Internet-Checkin rechne ich dann mal mit 1h30 vorher am Flughafen sein. Das reicht dann gut für Gepäckaufgabe und Passkontrolle bei der Ausreise. Man steigt dann gleich in seinen Langstreckenflieger ein. Macht also etwa 4 Stunden vor Abflug als Reisebeginn ab Ulm Bahnhof.

    Dann rechnen wir mal STR. Flug über einen Schengen-Hub. Macht mit Internet-Checkin 45 Minuten vorher am Schalter sein. Dann rechnen wir mal 80 Minuten Flugzeit zum Schengen-Hub. Dort sollte man dann wegen der Passkontrolle und der Wege an einem Großflughafen mindestens 75 bis 90 Minuten Transferzeit einrechnen (je nach Flughafen), wenn man keine Lust auf Rennen und Zeitdruck hat und man sein Gepäck sicher am Ziel in gleich Empfang nehmen möchte.

    Jetzt komm ich so schon mal auf 3h20 bis 3h35 Minuten Zeitaufwand von STR zum eigentlich Langstreckenflug – und die Bahnfahrt aus Ulm ist da noch gar nicht reingerechnet. Selbst mit Neubaustrecke wüsste ich nicht, warum ich so fliegen sollte.

    Lässt mal wieder tief blicken, wie gut S21-Befürworter so rechnen können.

  50. says: dominik

    „Lässt mal wieder tief blicken, wie gut S21-Befürworter so rechnen können“
    Junge, Junge.. bei so nem Spruch könnt ich schon wieder kotzen.. aber ist ein Paradebeispiel für genau das was ich hier ursprünglich mal kritisiert hatte.
    Ich versteh nicht warum Du deine Rechnung so aufplusterst. Aktuelle Fahrtzeit Ulm – Flughafen STR: zwischen 1:37 und 2:02. Fahrtzeit über die neue Strecke: 20 min. Fertig.
    Übrigens: Fahrtzeit STR – Hbf: 7:30….

  51. says: afro-stoiber

    …wisst Ihr, woran mich der ganze Bullshit von Halbwahrheiten und Ganzverblendung erinnert?

    „Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München … mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen … am … am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen Sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn Sie in Heathrow in London oder sonst wo, meine sehr … äh, Charles de Gaulle in Frankreich oder in … in … in Rom. Wenn Sie sich mal die Entfernungen anschauen, wenn Sie Frankfurt sich ansehen, dann werden Sie feststellen, dass zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden. Wenn Sie vom Flug … vom … vom Hauptbahnhof starten – Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in … an den Flughafen Franz Josef Strauß. Dann starten Sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München. Das bedeutet natürlich, dass der Hauptbahnhof im Grunde genommen näher an Bayern … an die bayerischen Städte heranwächst, weil das ja klar ist, weil auf dem Hauptbahnhof viele Linien aus Bayern zusammenlaufen.“

  52. says: Whiskydrinker

    Ich plustere die Rechnung nicht auf, sondern rechne nur für realistisch für einen Ulmer. Vom Weltstadtflughafen Stuttgart aus muss ich immer an einem Hub wie Schiphol, Charles de Gaulle, Heathrow oder so umsteigen, wenn ich weiter weg fliegen will. Und schon diese Umsteigezeiten führen realistisch betrachtet zu solchen Zeitverlusten, dass jeder Mannheimer oder Ulmer besser gleich nach FRA oder MUC fährt und von da einen Direktflug nimmt.

    Selbst mit den 20 Minuten für die Neubaustrecke von dir komme ich auf einen ähnlichen Wert für die Zubringerreise zum eigentlichen Langstreckenflug wie wenn ich einen Direktflug ab München betrachte.

  53. says: afro-dieter

    Soll mer jetzt unseren Flughafen zumachen!? Gegen was bist du eigentlich alles? Unseren neuen Bahnhof? Unseren Flughafen?
    Wenn du unbedingt so viel verzögerungsfrei fliegen musst, zieh doch nach FRA und demonstrier für die Rollfelderweiterung 😀

  54. says: Whiskydrinker

    Ich bin nicht gegen unseren Flughafen – für uns Stuttgarter hier ist der in Ordnung. Ich bin nur gegen S21, weil es aus rein bahntechnischer Sicht einen Rückschritt gegenüber dem jetzigen Bahnhof darstellt.

    Ich wollte mit der Rechnung nur mal aufzeigen, dass sich die Fahrt für jemand aus den Randlagen von Ba-Wü entlang der ICE-Strecke nach Stuttgart einfach nicht lohnt, weil er gleich von einem Großflughafen direkt fliegen kann.

  55. says: waschl

    Kommentar der FAZ zu den Protesten gegen Stuttgart 21.

    Belagerungszustand (von Rüdiger Soldt, FAZ vom 03.06.2010)
    Über viele Monate scherte es die Gegner von „Stuttgart 21“ und auch einige lokale Medien wenig, ob ihre Argumente gegen das Verkehrsprojekt seriös waren oder nicht. Jeder Einwand, egal wie absurd, war willkommen. Hauptsache, die Bürger waren aufs Neue verunsichert. An einem Tag prophezeite man das Versiegen der Mineralquellen, am nächsten Tag regte man sich darüber auf, dass für den Bahnhofsneubau Baumaschinen ohne Rußfilter eingesetzt würden.
    Dass es bei diesem Projekt darum geht, die wohl wirtschaftsstärkste Region Europas in das europäische Schnellbahnnetz, das Paris mit Wien verbindet, zu integrieren, geriet völlig aus dem Blick. Natürlich haben auch die Landesregierung und Oberbürgermeister Schuster ihren Anteil an diesem Kommunikationsdesaster. Dass sich der Protest mit dem Beginn der Abrissarbeiten radikalisiert, ist jedoch vor allem das Werk des grünen Gemeinderats und Hauptorganisators der Gegner,Wölfle. Dessen Appelle an die Friedlichkeit der Demonstranten wirken schon deshalb nicht deeskalierend, weil er selbst an Sitzblockaden teilnimmt.

    Dazu zwei persönliche Anmerkungen:
    1. Die schlechte Kommunikation war nicht nur Stadt und Land geschuldet, sondern auch und vor allem der Deutschen Bahn als Bauherrin, bei der nicht nur Züge sondern auch Entscheidungen oftmals Verpätung hatten.

    2. Wer so tut, als baue man mitten in der Stuttgarter City nicht einen neuen Bahnknoten, sondern ein ganzes Atomkraftwerk („Vorbild AKW Wyhl“), der ist nicht mehr ganz bei Trost. Wer aus der Entscheidung über ein Inrastrukturprojekt gleich eine Demokratiefrage macht und so emotionalisiert wie Wölfle und Palmer, der darf sich über die Geister, die er rief nicht wundern. Wölfle, Palmer und alle anderen, die zu dieser aufgeheizten Stimmung beigetragen haben, tragen die politische Verantwortung für Sachschäden und verletzte Menschen bei diesen Protesten. Da helfen auch halbherzige Distanzierungen nichts.

  56. says: westernbasti

    puhhh, so viel rechnerei…. also was die neubaustrecke angeht, bin ich ein absoluter fan: ich hab mal kurz gegoogled: die strecke von frankfurt nach köln hat schlappe 6,0 mrd öhren gekostet hat, und ich meine das sie das auf jeden fall auch wert ist. in 2h zur kölsch bude untern dom ist traumhaft, das schaffste nichtmal mit nem zuffenhausener sportgerät auf ner gesperrten autobahn. bezüglich der beurteilung ob acht gleise reichen oder nicht würde ich vorschlagen, dass die bahn ein neues planungszentrum oder am besten gleich ihren stammsitz in stuttgart errichtet. so gut wie sich die ganze kessel-bevölkerung mit bahn logistik auskennt, der reinste brain-pool hier. erinnert mich ein bisschen an die obige anspielung auf die 82mio bundestrainer….

  57. says: JMO2

    Gut, aber all die kleinen Pannen lassen mich nicht gerade daran glauben, das S21 das „best geplante Bahnprojekt aller Zeiten“ ist und da Experten am Werke sind. Das ärgert mich am meisten. Da wird im kleinen schon geschludert, wie soll das denn am Ende im großen aussehen?

  58. says: Ben

    Verbessert mich, wenn ich falsch liege, aber Sachen wie das Rocker oder die Waggons waren doch erst möglich, weil S21 geplant wurde und von vornherein klar war, dass die freigewordenen Örtlichkeiten nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen? Soll nicht heißen dass ich nicht gerne ins Rocker gehe, aber die finden danach (wenn sie wollen) sicher eine neue coole Location, ist doch top wenn sich da mal was ändert und man wieder woanders hingehen kann…

    Und soweit ich weiß war der erste Stuttgarter Hauptbahnhof im Gebäude wo heute das Metropol und die Eisdiele Old Bridge ist. Hätte man sich damals gegen den Fortschritt gewehrt, würde Stuttgart heute auch einiges fehlen!

    MEINE Gedanken zum Thema!

  59. says: Jimbou

    Absolut, denk genauso, wir bzw. die ältere Generationen haben so viel Kohle in Aufbau Ost gezahlt und jetzt zahlen Bund und Bahn den überwiegenden Großteil unseren neuen Bahnhofs. Geld fließt mal wieder hier her. Dabei wird der Park noch größer, es kommen neue Bäume dazu, klar die sind kleiner aber die werden auch mal groß. Und nen ganz neues Stadtviertel entsteht. Da haben die Demos sogar was gebracht, damit die Politik den Investoren bestimmte Auflagen macht, dass da net ein Beton Bunker neben dem anderen gebaut wird.

    Zur SMA Studie: Wozu sind denn Studien da? Womöglich um Schwachpunkte und Fehler zu erkennen und zu beseitigen? Also ich würde es so machen. Und ich denk diese Studie war und wird nicht die letzte gewesen sein.

  60. says: Wolfgangster

    @ Ben:

    Falsch, die Existenz des Rockers und die Waggons haben nichts mit S21 zu tun. Warum auch? Sollten wir Schuster jetzt auch noch dankbar sein?
    Und natürlich – das Rocker wird ganz easy eine neue hippe Location finden. Weil der Kessel auch so riiieesig und voller leerstehender, zu kulturellen Zwecken nutzbarer Gebäude ist… *epic facepalm*

    @Jimbou:

    Das ist wirklich unterstes Stammtisch-Niveau. Hast du dich überhaupt mal richtig mit dem Projekt auseinandergesetzt? Hört man leider ziemlich oft, diese Totschlagargumente. Das Geld wird doch sowieso ausgegeben, dann lieber bei uns als bei den Ossis. Und wieso sollen die Demos irgendwas bei den Investoren bewirkt haben? Lächerlich.

    Das in einer politikverdrossenen und höchst konservativen Stadt wie Stuttgart ein derartiger Aufruhr startet ist das schon mehr als ein deutliches Zeichen.

    Wenn das Projekt doch so super ist und die Mehrheit dahinter steht – warum hat OB Schuster dann nicht den versprochenen Bürgerentscheid abgehalten? Warum sitzt der Finanzbürgermeister Michael Föll als Beiratsmitglied im Abbruchunternehmen Wolff & Müller? Das sollte eigentlich jeden einigermaßen normal tickenden Bürger dieser Stadt nachdenklich stimmen. Nur meine 2 Cents, aber wen das nicht irgendwie skeptisch macht, dem ist imho nicht mehr zu helfen!

  61. says: Ben

    Also das Rocker hatte davor ja auch schon mal ne andere Location in der City und das ist doch das spannende an solchen Interims Projekten(war das Rocker anfangs zumindest mal)! Und das jetzige Rocker Gebäude war früher ein Verwaltungsgebäude von der DB und sollte ja im Zuge von S21 abgerissen werden. Daher steht ja so ein Riesenkomplex überhaupt erst frei. Also hat das schon was mit einander zu tun. Dem Schuster würde ich jetzt aber trotzdem nicht dafür danken wollen, dass es das Rocker gibt 😉

  62. says: Wolfgangster

    Aha, also laut deiner Meinung soll man schöne alte Gebäude einfach abreissen, da der Interimcharakter sowie interessanter ist?! Seltsame Argumentation. Den Zusammenhang von Subkultur und S21 als Pro-Argument aufzuführen finde ich auch sehr merkwürdig.

    Hätten die Leute auch früher schon alles hingenommen, dann gäbe es kein neues Schloß (sollte durch einen Hotelkomplex ersetzt werden) und keine Markthalle mehr. Wer für S21 ist, ist meiner Meinung nach für ein funktionell-technokratisch geprägtes Stuttgart, einen solchen Eindruck habe ich jedenfalls von den in den letzten Jahren entstandenen Quartieren (siehe Pariser Platz etc).

  63. says: Bernhard

    Also ich war an diesem Abend und an weiteren auch da. Die Leute mit denen ich mich unterhalten habe kamen ausser mir (Stg-Vaihingen) alle aus Stuggi West, es waren also sehr wohl Stuttgarter da. Ob der Bonnatzbau hässlich ist oder nicht spielt keine Rolle, er ist charakteristisch für die Bauten der 30er Jahre und daher schützenswert. Ich finde es gibt Dinge für die es sich lohnt auf die Strasse zu gehen und wenn dabei Leute die sich dafür nicht interessieren beim nur beim Feiern gestört fühlen ist mir das relativ egal. Spätestens wenn die Bauarbeiten richtig los gehen ist hier eh Verkehrschaos…

  64. says: Thorsten W.

    @Wolfgangster: „epic facepalm“? Aha. Ben hat durchaus recht – darum finde ich es auch immer sehr scheinheilig, wenn ausgerechnet das Rocker 33 als Argument der S21-Gegner eingebracht wird. Das Rocker 33 war von Anfang an als temporäres Projekt geplant. Genauso wie das gesamte H7/Bahndirektionsgebäude von Anfang an unter der Prämisse vermietet wurde, dass irgendwann bzw. bald Schluss ist. Ich war bis vor kurzem selber Mieter in dem Komplex, ich weiß um was es geht.

    Und warum wohl wird ein riesiges Gebäude in 1A-Premiumlage günstig an junge Firmen und einen Club vermietet? Aus Freundlichkeit? Da hört sich die Argumentation von Ben schon schlüssiger an…

  65. says: Whiskydrinker

    @Jimbou: Vorsicht mit dem Bildchen. Das beinhaltet nämlich sämtliche Verkehrmittel für die Anreise zum Flughafen, nicht nur die Bahn. Die Fluggäste „von dr Alb ra“ kommen meistens mit Sammeltaxis oder lassen sich von den Bekannten mit dem Auto hinfahren. Kann man besonders jetzt in der Ferienzeit wieder gut beobachten.

    @westernbasti: Manchmal reicht auch einfach der gesunde Menschenverstand, um etwas zu beurteilen. Wie gut die offiziellen Planungszentren so arbeiten und da gemauschelt wird, kann man ganz schön an der Loveparade in Duisburg sehen. Besonders makaber wird das dann durch die Leserkommentare auf der Seite von Der Westen, die in den Tagen vor der Parade noch gewarnt haben.

    Warum sollte das bei S21 anders sein wie in Duisburg?

  66. says: westernbasti

    @whiskydrinker: vorsicht, ironie! ich hab gesagt, ich bin für die neubaustrecke, meiner meinung nach der viel wichtigere teil an dem jetzt gespart werden soll. was den bahnhof angeht bin ich gespalten, pro und contra halten sich bei mir die waage. aber deinen vergleich mit duisburg finde ich (sorry) einfach nur scheiße!

  67. says: afro-dieter

    Also ich geh auf die Strasse, wenn es konkret um Menschen geht – Nicht um Steuergelder, Zukunftsgerichtete, Zurückgebliebene, Verkehrschaos, Verschwörungstheorien und emotional geführte Städteplanungsdiskussionen von 89 Mio Experten…

    Wie kann man als Laie (me und sicher hier noch andere) solche Summen / Kalkulationen einschätzen und bewerten? Die Zukunft einer komplexen Großstadt und deren Entwicklung lässt sich doch nicht mit ein-zwei Milchmädchenrechnungen und polemisch plakativen Aussagen entwerfen 😀

    Herr Setzer hatte mir da vor kurzem einen genialen Ausdruck wieder in Erinnerung gerufen, der hierfür alles hat: „…ums Kaltverrecken“

    …aber wir werden sehen 🙂

  68. says: JMO2

    Ich denke der Vergleich mit der LP wurde in Bezug auf die Planung gebracht. Da lief ja auch nicht alles so glatt und sauber ab, wie jetzt leider alle wissen. Den Vergleich hätte ich allerdings jetzt nicht gewählt.

  69. says: Mox

    Hmm Argumentationen und Antworten von Kommentatoren wie Wolfgangster strotzen ja nur so vor Fachwissen. Schön auch anzusehen wie man anderen vorwerfen kann sich mit der Materie nicht auseinandergesetzt zu haben, ohne selber wirklich Ahnung zu haben.
    Scheinbar herrscht auch oftmals das Problem, dass Inhalte nur Überflogen werden. Wie sonst sollen Sätze wie „Aha, also laut deiner Meinung soll man schöne alte Gebäude einfach abreissen, da der Interimcharakter sowie interessanter ist?! “ aus Statements wie diesem rausgelesen werden „Also das Rocker hatte davor ja auch schon mal ne andere Location in der City und das ist doch das spannende an solchen Interims Projekten“

    Hoffentlich geht das Gros der Gegner nicht ähnlich dilletantisch vor in seiner Argumentation. Früher wäre man für solche Aussagen noch medial an den Pranger gestellt worden. Zum Glück gibts heute das Internet, da darf jeder mal gegen jeden, ohne Rücksicht auf Verluste und ohne Kenntnis der genauen Sachlage. Wichtig ist hierbei unbedingt noch den Verweis auf Stammtischparolen einzubauen, denn ohne diesen kann eine solche Diskussion unter Menschen, die allesamt nur zu 10% Kenntnis vom Gesamtvorhaben haben eh nicht laufen.

    Wenn jedes alte Gebäude genauso Schützenswert wäre wie ein Nebengebäude des HBFs, wundert es mich immer wieder, dass es keine Sau interessiert, wenn Fachwerkhäuser mit denkmalgeschützen Teilen riesigen Altenheimkomplexen weichen müssen (ein Bsp. Degerloch Königsträßle), oder aber große Flächen an Boden versiegelt werden, weil man unbedingt ne Messe (naja die hat ja eingeschlagen, und es interessiert keinen mehr; mer geht halt hin, gell..) braucht.
    Wieviele leute haben sich damals ums Kulturland Filder geschert, die jetzt laut über Stadtkultur und ähnliches im Rahmen von S21 schwadronieren?

    Ich schau mir das hier mal weiter an und verweise noch schnell am Schluss darauf, das ich mich beim Thema S21 weiterhin wertetenden Aussagen enthalte, und sinnvolle Argumente, egal von welcher Seite gern lese.

  70. says: katha

    ich habe jetzt schon zu oft die Erfahrung gemacht, dass ich vorher dachte „haja das sind doch Experten, die wissen schon, was Sache ist“ und im Nachhinein merkt man, dass die Entscheidungsträger doch nach ganz anderen Kriterien entscheiden..
    [Natürlich sind die ‚Planer‘ von s21 Esperten, aber plant es sich mit öffentlichen Geldern und ohne politische Verantwortung (die ja wiederum bei jmd anderem liegt) nicht anders als wenn man bspw. sein eigenes Häusle baut?]

    Und deshalb ist es manchmal gar nicht so schlecht, auf seinen eigenen Menschenverstand zu hören.

  71. says: dominik

    Eine kritische Betrachtung und Beobachtung ist ja auch auf jeden Fall angebracht! Aber es gibt halt einen riesigen Unterschied zwischen dieser angemessenen kritischen Auseinandersetzung und dem was momentan seitens der Anti-S21-Fraktion passiert. Ich verlange ja von keinem, das Projekt gut zu finden, ABER: wenn man argumentiert sollte man sich mit der Materie auch auseinander gesetzt haben und nicht einfach jedes vermeintliche Argument gegen S21 einfach so ungeprüft übernehmen und vorallem sollte man den Blick für’s wesentliche nicht verlieren. (Wen hätte bspw. der Abriss der Seitenflügel interessiert wenn nicht S21 drauf stehen würde?)
    Was mich stört ist nicht die Auseinandersetzung an sich, sondern die Art wie sie m.E. seitens vieler Gegner geführt wird.

    [edit] .. und passende Beispiele für das, was ich meine, findet man alleine hier in der Diskussion schon massenhaft.. leider.

  72. says: JMO2

    Dominik, das gilt retour aber auch. Jede Seite sollte ihre Argumente prüfen und nichts einfach so nachplappern. Für mich ist fortschrittsfeindlich kein Argument, sondern nur ein Allgemeinplatz genauso wie, daß „Bundesland X die Kohle kriegt, wenn sie hier nicht verbaut wird“.

  73. says: Martin Sp.

    Als S21-Gegner fühle ich mich eigentlich nicht schlecht informiert, da habe ich jetzt wiederum bei S21-Befürwortern größere Lücken entdeckt. Liegt aber auch in der Natur der Sache. Mit Leuten mit der gleichen Meinung diskutiere ich eher weniger und wenn, dann nicht kontrovers.

    Ansonsten habe ich viele Infos aus der Zeitschrift von Pro Bahn, „Der Fahrgast“. Und die betreffen weniger den Schloßgarten oder den Bonatzbau, sondern was S21 für den Bahnverkehr bedeutet. Schloßgarten und Bonatzbau sind halt zwei Hebel von Vielen über die versucht wird diesen Irrsinn zu stoppen.

    Ein Teil der Artikel findet man im Internet unter http://www.der-fahrgast.de/Aktuell/Aktuell_1_2005/Stuttgart_21/stuttgart_21.html

  74. says: Whiskydrinker

    @westernbasti: Mit der Neubaustrecke stimme ich mit dir überein, dass die sinnvoll ist.

    Aber warum ist mein Vergleich mit Duisburg „scheiße“? Bitte begründe das mal sachlich.

    Und damit dir der Vergleich vielleicht doch etwas schlüssiger vorkommt, hier mal wieder was aus der tollen Welt von S21:

    Die Bahntunnel auf den Fildern haben gegenüber einem regulären Bahntunnel einen eingeschränktes Lichtraumprofil. (Das hat nix mit Beleuchtung zu tun, sondern ist der Platz, der um einen Zug herum im Tunnel für Evakuierungen und so freizuhalten ist.) Diese Tunnel dürfen schon mit den Baureihen der S-Bahn nur mit Ausnahmegenehmigung befahren werden. Und was macht man jetzt wegen S21? Man packt einfach noch ein paar Ausnahmegenehmigungen auf die Ausnahmegenehmigung drauf. Da kommt echtes Vertrauen in die Planung auf.

    Merke: Nur weil irgendwo ein Dienstsiegel auf ein Dokument gestempelt wird, sollte man nie aufhören, die Dinge kritisch zu hinterfragen. Egal ob es Stuttgart, Duisburg oder sonstwo ist.

    P.S.: Als damals der Turm im Hauptbahnhof mit dem Infocenter eröffnete, stand ich auch vor dem Modell und fand S21 nicht schlecht. Doch dann begann ich mich mal richtig zu informieren…

  75. says: stadtteil

    @ martin sp. das problem ist aber, daß man mit befürwortern gar nicht vernünftig über das thema diskutieren kann. das einzige was kommt ist doch immer „wir brauchen das, weil es ungeahnte chancen bietet“. ok, es ist in der tat interessant, wenn sich plötzlich mitten in der stadt eine riesen fläche bietet, die man neu bebauen kann. wenn ich mir aber ankucke, was derzeit in stuttgart so alles gebaut wird wird mir ehrlichgesagt angst und bange vor dieser städtebaulichen chance.

    und dann kommen die befürworter ja auch immer gleich mit fortschritt und so. nur, was bedeutet denn das, wenn tatsächlich arbeitsplätze hierher kommen wegen stuttgart 21. die arbeitsplätze kommen doch nicht, weil sie jemand gesät hat, sondern sie kommen von irgendwo, wo sie schon bestehen und dort dann logischweise verloren gehen. zb die sparkassenakademie, die es derzeit in zwei städten in bw gibt, später aber nur noch einmal in stuttgart.

    und die arbeitsplätze kommen mit sicherheit sowieso aus den gebieten in denen s21 verhindert, daß in infrastruktur investiert wird, wie zb der rheintalstrecke, die heute schon eine auslastung von 180% hat (die strecken um stuttgart übrigends nur 60%!).

    und selbst bei all diesen guten argumenten verschließen sich die befürworter sofort, weil es ihnen völlig egal ist, ob in emmendingen jemand arbeitslos wird, so lange in stuttgart mehr gewerbesteuer verdient wird.

    und das ist meiner meinung nach arrogant.

    weiter kann man mit befürwortern sowieso nicht diskutieren. über die gefahren für den schloßgarten wird gelächelt, weil es kommen ja neue bäume dazu. nur hat ein 12m hoher baum, der auf eine betonplatte gepflanzt wird, einfach nicht die leistungsfähigkeit, und wird sie auch nie bekommen, wie ein 200 jahre alter baum, der frei wachsen konnte. von der gefahr, daß durch die grundwasserabsenkung noch etliche weitere bäume einfach verdursten können will sowieso keiner was hören. dazu kommt, daß diese 280 bäume ja nur auf dem gelände des eigentlichen bahnhofs stehen. wieviele bäume dem teilweise offenen tunnelbau in anderen teilen des schloßgartens zum opfer fallen werden wird überhaupt nicht kommuniziert.

    genau so beim mineralwasser. die gefahr für das stuttgarter mineralwasser konnte durch den kauf des letzten mineralbades in privatbesitz (berg) durch die stadt stuttgart gebannt werden. keiner kann und will erklären, ob die technischen voraussetzungen, die nötig sind, um dort unfallfrei tunnel zu graben mittlerweile erfunden sind.

    man könnte endlos so weiter machen. so lange die vielen offenen fragen nicht geklärt sind überwiegen einfach die guten argumente und das sind immer noch die der s21 gegner.

    den loveparadevergleich finde ich ehrlich gesgt ganz gut. ich wette, daß wenn in kürze die neuen pläne vorgestellt werden ein guter teil der lichtaugen fehlen wird. und alle befürworter werden jubeln, weils dann nur noch halb so häßlich sein wird.

    das problem ist aber, daß diese lichtaugen teil des sicherheitskonzeptes sind, da man sie im falle eines brandes öffnen kann, damit der rauch abzieht. sparen die an lichtaugen, dann sparen die an der sicherheit. das mit den tunneln am flughafen wurde ja schon genannt.

    und genau das ist das problem. wenn sich die politik vorgenommen hat so ein projekt auf teufel komm raus durchzuboxen, dann wird es gemacht. wenns dann in 67 jahren mal brennt sind die,die sowas zu verantworten haben alle tot und können nicht mehr zur rechenschaft gezogen werden. und deshalb sollte man, wenn man sicherheitskonzepte diskutiert heute eigentlich immer so ein extremszenario, wie die loveparade im hinterkopf haben. das sicherheitskonzept darf nicht nur dann funktionieren, wenn alle 3 tage mal irgendwo ein aschenbecher in flammen aufgeht, sondern es muß alle 100 jahre funktionieren, wenn der supergau eintritt.

  76. says: dominik

    @stadtteil: Deine Sorgen bezüglich der Architektur darfst du gerne haben und äußern. Das ist für mich aber keine Frage für oder gegen S21 sondern eher die Frage „wie“. Wenn ich mir die Pläne für die Raumgestaltung ansehe bin ich für meinen Teil jedoch zuversichtlich dass man zumindest aus dem Pariser Platz gelernt hat und eben nicht nur reine Büroflächen schafft sondern mittels Restaurants und Bars für „Leben nach 18 Uhr“ sorgt.
    Gegen den ersten Teil Deines Posts hab ich nichts einzuwenden. Im zweiten Teil verfällst Du leider in plakative Aussagen („weiter kann man mit befürwortern sowieso nicht diskutieren.“), die Du Dir gerne sparen kannst.
    Wieso bei Dir Bäume auf Betonplatten gepflanz werden bleibt wohl Dein persönliches Geheimnis. Zum Thema Grundwasser / Mineralwasserquellen: Seit den Neunzigern werden Untersuchungen der Gesteinsschichten durchgeführt um sicher zu stellen, dass die Wasserquellen (die im Übrigen ca. 30-50 Meter tiefer liegen als der Bahnhof) nicht beeinträchtigt oder gar angebohrt werden. Wenn der Bau des Bahnhofs hier ein Problem darstellt frage ich mich wie man in Stuttgart bereits in den 70ern ein S- und U-Bahn Netz bauen konnte, das an einigen Stellen tiefer liegt als der Bahnhof.
    Mal ernsthaft: Meinst Du nicht die Stadt hätte den größten Schaden daran wenn sie sich, als Stadt mit dem zweitgrößten Mineralwasseraufkommen in Europa, selbst das Wasser abgraben würden? Wie schon in dem FAZ-Artikel beschrieben, der oben mal geposted wurde, ist das Wasser-Argument zusammen mit der Diskussion über Baumaschinen mit / ohne Rußfilter für mich eines der fadenscheinigsten in der S21 Diskussion.
    Zum Thema Duisburg kann ich mir nur verwundert die Augen reiben… das war der unpassendste Vergleich, den ich bislang in einer S21 Diskussion gelesen habe. Jungs.. wir sprechen beim Thema Duisburg von einem Unglück mit 21 Toten und mehreren hundert verletzten. Da geht’s um Menschenleben und nicht um ein städtebauliches Projekt. Selbst wenn S21 das dreifache kosten sollte, wäre das noch immer auf einem völlig anderen Level. Ich find’s beschämend dass wir darüber überhaupt reden müssen.

  77. says: Martin Sp.

    Den Loveparade-Vergleich finde ich auch ein bißchen daneben, den lasse ich nur insoweit gelten als daß die Szenarien bei Rettun aus den Tunneln dahingehend nochmal überprüft werden sollen.

    Ansonsten sehe ich die ganzen Sachen mit Bäumen, Mineralwasser und so weiter eher als Nebenschauplatz. Hauptsache ist die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs. und die ist nunmal überhaupt nicht gegeben. Ganz davon abgesehen, daß die Fahrtzeitgewinne entweder durch die NBS erzielt werden, oder schon jetzt möglich sind, weil Linien nicht zwangsweise im Kopfbahnhof gebrochen werden müssen. Dazu handelt es sich um Minuten!

    Bezeichnend ist eher, das Befüworter wie Dominik nicht im geringsten auf Bahnbetriebsthemen eingehen 😉 Und ist das nun ein Bahnprojekt oder ein Stadtbauprojekt? Jeder Befürworter sieht das schon anders, ganz wie’s gerade passt.

  78. says: dominik

    Sorry, ich kann einfach nicht auf jeden Punkt hier drin eingehen – ich verbring so oder so schon viel zu viel Zeit hier 😉 Zu den Bahnbetriebsthemen hatte ich mich irgendwo weiter oben schon geäußert (so um den 2.8. rum). Und: S21 ist beides – Bahnprojekt UND Städtebauprojekt.

  79. says: Martin Sp.

    Das ist ein Bahnhof, um den es hier geht. Also ist das wohl ein wesentlicher Punkt, wenn nicht sogar der wesentlichste Punkt überhaupt. Geäussert hast du dich zum Flughafenbahnhof, nicht zum geplanten Bahnhof in der Stadt, wenn man die Polemik zu den Wendezügen ausser Acht lässt.

    Zusammenfassend machst du den gleichen Fehler wie alle S21-Befürworter: du siehst nur den Städtebau, wobei der noch am wenigsten geplant ist, sieht man von der bereits gebauten Bibliothek ab.

  80. says: dominik

    Ich hab hier hauptsächlich über Städtebau diskutiert, weil das die Themen waren, die hier aufgebracht wurden. Die Ulmer Anbindung, sowie die Strecke Hbf-Flughafen ist nicht nur ein Thema der Fernverkehrsanbindung STR sondern betrifft das Bahnprojekt (Stichwort Fahrzeitverkürzung)
    Das Ringsystem halte ich für sinnvoll – ist unumstritten schneller als die derzeitige Lösung mit Sackbahnhof. Was möchtest Du zum Hbf noch hören?

    (btw: jetzt fang Du bitte nicht auch noch mit Pauschalaussagen an.. „wie alle S21-Befürworter“ – mit Dir konnte man doch bislang noch normal reden…)

  81. says: Martin Sp.

    Die Anbindung nach Ulm gehört zur NBS, nicht zu S21. Flughafenanbindung lasse ich mir noch gefallen, aber nicht die NBS.

    Wenn du nur städtebaulich was gelesen hast, hast du meine Beiträge wohl überlesen. Bis auf die Polemik in Sachen Wendezüge. Meinem Link bist du auch nicht gefolgt. Was soll man da noch mit dir diskutieren?

  82. says: stadtteil

    @ dominik: „Wieso bei Dir Bäume auf Betonplatten gepflanz werden bleibt wohl Dein persönliches Geheimnis.“

    weil es so ist. unten ist der bahnhof, dann kommen ein paar wenige meter erde und darauf stehen die bäume. der direkte weg zum grundwasser ist durch den bahnhof versperrt, denn das grundwasser wird unter dem bahnhof durchgeleitet.

    „Wenn der Bau des Bahnhofs hier ein Problem darstellt frage ich mich wie man in Stuttgart bereits in den 70ern ein S- und U-Bahn Netz bauen konnte, das an einigen Stellen tiefer liegt als der Bahnhof.“

    der bahnhof liegt dort, wo keine quellen sind. dort wo die quellen sind fahren s und u-bahnen oberirdisch. bei s21 werden gleise dort wo die quellen sind in den boden verlegt. im planfeststellungsbeschluß wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß dort in ein sehr empfindliches system eingegriffen wird und maßnahmen, die dort den tunnelbau möglich machen erst noch zu erfinden sind. bislang ist mir aus dem „kommunikations“büro noch nicht zu ohren gekommen, daß wissenschaftler techniken entwickelt hätten, die in solch einer schwierigen geologischen umgebung unfallfreies tunnelbauen ermöglichen.

    ein weiterer punkt ist: weißt du, warum der wagenburgtunnel nur eine röhre hat und direkt daneben die röhre liegt? das liegt an der dortigen geologischen gesteinsformation. gipskeuper ist keine gesteinsschicht, die sich zum bohren von tunneln eignet. die zweite röhre des wagenburgtunnels wurde wegen genau dieser gesteinsschicht aufgegeben. und man kann bis heute in dieser gesteinsschicht keine tunnel bauen. im engelbergtunnel, der ebenfalls durch eine gipskeuperschicht verläuft kommt es heute, 10 jahre nach seiner eröffnung, regelmäßig zu samierungsarbeiten. jetzt schon! und er ist nur ein paar hundert meter lang!

    „Mal ernsthaft: Meinst Du nicht die Stadt hätte den größten Schaden daran wenn sie sich, als Stadt mit dem zweitgrößten Mineralwasseraufkommen in Europa“

    mal ernsthaft: bereitet es dir keine sorgen, daß die politik die planung für ein solches mammutprojekt übernommen hat? es muß auf teufel komm raus gebaut werden. da man sich selbst (wahrscheinlich trotzdem nicht) einzuhaltende vorgaben über die kosten gemacht hat, muß logischerweise auch auf teufel komm raus gespart werden. und wo kann man am ehesten sparen? dort, wo die chance am größten ist, daß es erst so spät rauskommt, daß der planende nicht mehr zur verantwortung gezogen werden kann. wenn es im jahr 2050 zu einem brand im tiefbahnhof kommt und hunderte meter weiter leute ersticken, weil der rauch nicht durch die eingesparten lichtaugen abziehen kann wird sich dieses politisch gewollte, demokratisch legitimierte und alle kritik ignorienrende projekt als fehlkonstruktion erweisen.

    und nehmen wir mal an, es käme, falls sie die bislang einjährige bauzeitverzögerung, die sie bislang angestaut haben, aufholen könnten und es kommt im jahr 2020 bei der eröffnung zu so einem desaster wird mit sicherheit genau das passieren, was grade in duisburg passiert.

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710193,00.html

    „Duisburg sei nicht zuständig gewesen „für Sicherheit und Ordnung im Zusammenhang mit dem Ablauf der Veranstaltung am 24.07.2010, insbesondere nicht für die Regulierung der Besucherströme auf der Karl-Lehr-Straße, im Tunnel und auf dem Veranstaltungsgelände. Dies oblag dem Veranstalter und der Polizei“, schrieben die von der Stadt beauftragten Rechtsanwälte.“

    die stadt duisburg hat diese politisch gewollte und demokratisch legitimierte großveranstaltung aber genehmigt, offensichtlich ohne das sicherheitskonzept zu prüfen oder überhaupt die leiseste ahnung von den risiken einer solchen veranstaltung zu haben. jetzt weist sie aber jegliche verantwortung von sich

    und genau das sehe ich bei s21 im ernstfall auch kommen.

  83. says: LuisL

    Das beste an dem ganzen ist, die S21 Gegner brauchen keine Angst zu haben in Zukunft keine Montagsbeschäftigung mehr zu haben.

    Denn, die nächste Kontroverse ist schon am Horizont:
    Sobald die Flughafenanbindung besser ist, wird auch die Nachfrage größer werden und somit auch wieder die Expansionspläne des Flughafens und das Thema weitere Landebahn. Freue mich schon auf Berichte über die Montagsdemos am Flughafen 😉

  84. says: dominik

    @Martin Sp.
    Sorry, aber die einzige Aussage, die ich, auch nach nochmaligem Durchsuchen, von Dir finde ist:

    „Also ich bin gegen den tiefergelegten Bahnhof, weil es zum Einen fahrtzeittechnisch nur minimale Vorteile bringt (zum Zeitpunkt der Planung Mitte der 90er gab es kaum Wendezüge), zum Anderen die Kapazität des Bahnhofs künstlich verknappt wird, und das Geld dann bei dringenderen Schienenprojekten fehlt.“

    Und dann hast Du deinen Link geposted…. was soll ich dazu sagen? Ich hab den Link tatsächlich bisher nur überflogen. Das sind zig Seiten an Informationen die auf 2007 datieren. Kurz gefasst sehe ich die Dinge bzgl. des Bahnprojektes wie folgt:
    * Die Schnellstrecke von Wendlingen ist Teil des S21 Projekts und kommt bspw. in den Plänen von K21 nicht vor (oder wurden die mittlerweile angepasst?)
    * Kapazitätsverknappung verstehe ich nicht: 8 statt 16 Gleisen, aber Durchgangsbahnhof – oder beziehst Du Dich auf die Bahnsteige, wie in dem „Der Fahrgast“ Link geposted? Da frage ich mich wie die, Du oder ich das beurteilen können
    * Erschließung der Fildern durch Reginoalbahnen
    * Direkte Durchfahrt bspw. Waiblingen – Karlsruhe
    * Fahrtzeitverkürzungen bspw.: Frankfurt – Ulm 107 statt 136 min, Ulm – Fildern 24 statt 95 min., Frankfurt – Stuttgart 64 statt 83 min

    @stadtteil: Ich geh nur auf einen Punkt ein – der Rest ist mir bei Dir echt mittlerwiele zu müßig.
    Der Wagenburgtunnel wurde aus Kostengründen aufgegeben, nicht aufgrund technischer (nicht-)Machbarkeit. Direkt daneben verläuft ja die Südröhre! Und aus straßenpolitischer sicht wurde die Nordröhre nie weiter verfolgt. Es stimmt das Gipskeuper nicht die einfachste Gesteinsschicht ist – es stimmt nicht, dass sie automatisch zu Problemen führt. Einzig die Wasserisolierung muss hier sichergestellt werden und das ist beim Engelbergtunnel nicht vollständig gelungen, bei der Südröhre des Wagenburgtunnels wohl schon…

    @LuisL: Den Gedanken hatte ich auch schon 🙂

  85. says: Whiskydrinker

    Dann versuche ich dir das mal mit der Kapazitätsverknappung bei S21 zu erklären.

    Ein optimaler Fahrplan sieht an einem großen Drehkreuz im Bahnverkehr so aus:

    – Regionalzüge fahren rein
    – Fernzüge fahren rein
    – Zeit zum Umsteigen für die Reisenden
    – Fernzüge fahren ab
    – Regionalzüge fahren ab

    Und das funktioniert mit 8 Gleisen spätestens bei außerplanmäßigen Anschlussaufnahmen nicht mehr, wenn der Fahrplan von der Anzahl der Züge und Linien her so wie in Stuttgart ist.

    Nürnberg ist übrigens auch ein Durchgangsbahnhof und der hat aus gutem Grund sogar 21 Bahnsteige.

  86. says: Martin Sp.

    Das Ein- und Umsteigen funktioniert nicht mal ohne Verspätung, denn die Züge fahren nicht nebeneinander ein und aus, sondern die Fahrwege kreuzen sich.

    Dominik, lesen, nicht nur überfliegen. Dann findest du noch mehr Aussagen. Und nicht daran stören daß ein Teil der Dokumente aus 2007 ist. Die Planung für S21 ist ja auch schon 15 Jahre alt.

    Ach, und S21 wird hauptsächlich mit Fahrzeitverkürzungen im Regionalverkehr beworben. Sonst wird alles auf die NBS geschoben.

    Und zu deinen Zeiten: Frankfurt-Stuttgart dauert momentan 77 Minuten. Wieso auf der Projektseite 83 Minuten stehen, und woher die Verkürzung kommen soll, darüber wird geschwiegen. Die anderen Zahlen habe ich mir zugegebenermaßen nicht angeschaut, denn das die NBS Zeitgewinn bringt bestreite ich ja eh nicht.

  87. says: Mox

    Etwas weiter oben sprach ich mal von sinnvollen Argumenten/Aussagen.
    Diese hier vom Whiskydrinker zeigt mir einmal mehr, das diese Diskussion müßig ist, da einfach keine mathematische Kenntnis der genauen Umstände (Belastung der DB in ihren großen Drehkreuzen mit genauem Taktsystem) vorliegt. Oder arbeitest du bei der Bahn? im besten Falle noch als Statistiker/Mathematiker in der Fahrplanentwicklung?

    Ich würde also Vorschlagen sich erstmal mit den Grundregeln von Taktfahrplänen und den zugehörigen mathematischen erfordernissen auseinandersetzten, bevor optimale „Stammtisch“ Fahrpläne als großes Argument ins Feld geführt werden 😉

  88. says: Mox

    Und die Bahn fährt in gesamt Deutschland nach ITF?
    Richtig ist: In deutschland gibt es mehrere ITF Inseln, ein Gesamtdeutsches ITF netz ist nicht existent. Die Inseln behindern sich an den Überschneidungspunkten stark.
    Ein Solches System was hier der Schweiz entlehnt wurde vorrauszusetzen ist zwar ganz nett, aber leider mit den aktuellen Fahrplanfakten im Gesamtdeutschen raum nicht vereinbar (investitionen in ungeahnter höhe ins Netz wären die Folge).

    Jedoch ist das genau das Problem was z.B. der Spiegel aufzeigt, hunterte Argumente werden ins Feld geführt, und jedes Kann entkräftet werden. Die Diskussion kann also auf beliebige Länge erweitert und um beliebig viele Kurven immer wieder an ihren Startpunkt geführt werden 😉

  89. says: afro-dieter

    ich bin eh für Faustkampf…

    Freitag, 01:30 vor der Suite
    Aber bitte malt euch mit Edding auf die Stirn ein Deutliches „K21“ oder „S21“, ich regel mit den Türstehern 2 x 2 min Rechtsfreien Raum 😀
    – und Mox filmt!

  90. says: Toni Maroni

    so. ein paar jahre spaeter.
    das projekt ist doppeltsoteuer. es wird gebaut, obgleich es total unwirtschaftlich ist und stadt und leuten keinen nutzen bringt.
    direkt und indirekt wurde stadtkultur zerstoert.
    aber egal….winter is coming!

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