Project X

(Heute früh noch angekündigt, jetzt wieder Plattenwald.) 

Das hat noch ein Nachspiel, Backnang. Erstens: Ich komme wieder. Beziehungsweise ich versuche es nochmals. Zumindest wenn man die StZ-Artikel liest, kann man etwas froh sein, wenn man am vergangenen Samstag nicht in Backnang war, rund 1000 Hörschte und viel Polizei am  Start.

Hab das im Vorfeld nicht wirklich mitbekommen, bei dem Wort „Facebook-Party“ schalte ich schnell ab, hab nur eine Headline gelesen, von wegen Stadt verbietet Facebook-Party“. Auch süss, und allein deswegen hätte ich eigentlich doch bis nach Backnang radeln sollen: Am Bahnhof, der Treffpunkt, wurde auf den Tafel angezeigt: „Die Facebook-Party findet nicht statt.“  Wer noch vor zwei Jahren dieses Schlagzeile am Backnanger Bahnhof prophezeit hätte, wäre für verrückt erklärt worden. Harte Zeiten.

Von letztendlich über 22.000 angemeldeten Menschen kamen dann noch 1000, die sich nicht durch Absagen und evt. Strafen haben abschrecken lassen, und wollten zu dem Zielort einem Grillplatz Plattenwald ziehen. Die Polizei zeigte Präsenz, nahmen den Kids scheinbar die Alkoholvorräte weg und da kam es scheinbar zu Auseinandersetzungen, es flogen wohl Flaschen und Äpfel.

Weiterhin wurde scheinbar ein LIDL unsanft geliebkost, von dem Einsatz von Tränengas (Gerücht am Sonntagabend beim Final-Grillen) kann ich allerdings nirgends etwas lesen, auch nicht in der Bilanz der Polizei Waiblingen. Allgemein liegt der materielle Schaden bei etwa 2000 Euro.

Nur hat der Polizeieinsatz, sagen die Cops, weit 100.000 Euro gekostet und die Rechnung soll jetzt irgendjemand serviert werden. Dafür hat man schon Facebook kontaktiert. „Ein Ermittlungsersuchen in die USA, wo Facebook die Nutzerdaten gespeichert hat, ist gestellt.“

Scheint aber die „Veranstalter“ nicht abzuschrecken nachzulegen. Schon am Samstag hat man Teil zwei ausgerufen, heute früh wiederum eine Ausgabe in Stuttgart am 20. Juli. Davon hat die hiesige Polizei wohl schnell Wind bekommen, denn Status-Meldung des Tages:

Ein Satz, den man sich auf der Zunge zergehen lassen muss: „Wir haben uns nun Entschieden nach einen Email  von Polizei Stuttgart das wir es in Backnang machen! Plattenwald!“ I like. Und die Email würde ich gerne lesen.

Ob das wieder die gleichen Leute sind, weiß ich nicht. Warum es wieder im Plattenwald versucht, nachdem am Samstag dort gescheitert ist auch nicht.

Die Vorlage für Project X-Partys, die gerade wohl öfters irgendwo stattfinden, ist dieser Kino-Film.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=emg04g2bMxY[/youtube]

Kannte ich nicht, den Film. Das Prinzip wiederum ist uralt: Eltern wech, alle einladen, es werden immer mehr, Haus kaputt. Gibt es seit es Partys gibt und nicht erst seit Facebook.

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16 Comments

  1. says: JMO2

    „Sehr geehrter Herr Project X,

    bitte nicht in Stuttgart sog. „Facebook-Partys“ veranstalten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    PP Stuttgart

    Folgen Sie uns auf Twitter unter @PP_Stuttgart“

    So wars wohl!

  2. says: Martin Sp.

    Bester Partyfilm ist immer noch „Weird Science“, auf Deutsch „Lisa – der helle Wahnsinn“. Gefolgt von „Risky Business“. Mit Tom Cruise als er noch cool war. Also sein erster Film.

  3. says: 1893

    Sowas gabs doch vor Jahren auch schon auf dem Schloßplatz, da hat man an Facebook noch garnicht gedacht. Wurde doch damals auch Verboten und die Cops versuchten dass besäuffnis auf dem Schloßplatz zubeenden.

  4. says: Schorsch

    „Ein Kollege vom Backnanger Revier bekam dies bei einer vorübergehenden Festnahme unangenehm zu spüren. Statt Antwort zu geben, habe sich ein Jugendlicher bei seiner Vernehmung völlig unkontrolliert übergeben.“

    Ich musste ein bisschen lachen.
    Mehr kann man von den Leuten dort auch nicht erwarten…

  5. says: Tsu

    das gabs auch früher immer in leonberg am 1. mai auf dem ehemaligen golfplatz. dort sind auch ohne facebook tausende jugendliche zusammengekommen, bis es die polizei nach ein paar jahren komplett unterbunden hat.

  6. says: Anna

    Woah, die Golfplatzpartys waren aber auch echt wüst, ich fand die Luft da stellenweise zum Schneiden dick vor lauter latenter Aggression. Bin dann auch nimmer hingegangen, keine Lust gehabt ständig nur am Aufpassen zu sein, ob jetzt gleich neben einem die Schlägerei los geht…

  7. says: martin

    ich war einmal, mitte, ende 90 auf dem golfplatz. zur begrüssung gab es ein „heil hitler“ von so einem kleinen nazi haufen und dann bin ich auch bald wieder gegangen.

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