Krampf-Xone – das schlimmste DJ-Mischpult aller Zeiten

Es gibt ein paar Dinge im Leben, die ich einfach nicht versteh. Nee falsch, es gibt viele Dinge im Leben, deren tieferer Sinn mir sich nicht erschließen. Bauer sucht Frau, Mario Barth, Pflaumenbäume, Apfelbäume, Mülltrennung oder Bio-Supermärkte. Was ich aber am allerwenigsten verstehe, ist das elendige Getue um dieses Mischpult von Allen & Heath.

Vor allem namhafte DJs aus dem elektronischen Fachgebiet schwören auf dieses Gerät. Ich glaub ja, das ist wieder so ne typische Richie Seuchenausgeburt. Der Hawtin spielt mit dem, also wollen wir den auch haben für unsere tighten Performances. Wie die Gast-DJs Argy & GummiHZ gestern abend im Romy S., die übrigens sehr nett waren und super Sound gemacht haben. Aber die Bamslette und ich konnten uns hingegen wieder mal nicht erklären, wohin die 1600 Euro Ladenpreis verbaut worden sind, geschweige denn, wie man diesen Mixer ordentlich einsetzt, wobei ich mich noch etwas trotteliger angestellt hab.

Der erste in Stuttgart, der glaub wegen einem Allen & Heath Mixer einen Orgasmus bekommen hat, war der Michael Gottschalk aka Clash vom Climax. Der Clash hatte schon in seinem alten Laden einen Riesenoscho dieser Marke, mit dem man a) wohl ein Coldplay Album hätte aufnehmen können, aber b) Teleskop-Arme zum Auflegen brauchte. Und die Fader-Wege entsprachen ungefähr der Strecke Stuttgart-New York und zurück und raus kam erst nix.

Dieses Vieh hat der Clash, ein Sound-Fetischist, zunächst auch ins neue Climax rübergetragen und eines Abends, als ich da mal wieder auflegen durfte, musste ich ihm doch irgendwie suggerieren, dass es sich dabei um einen Riesendreck handelt. „Weisch Clash, bei Mixern bin ich ein relativ konservativer Typ und bevorzuge den 600er von Pioneer.“ „Ja Martin, das ist ja auch prinzipiell nichts schlechtes, ABER…“ Das aber ging dann ne halbe Stunde. Ich weiß nix mehr davon. Außer dass irgendwie die Metalstangen unter den Fadern beim A&E 10 Meter lang sind und wie geschmiert laufen. Doll. Irgendwann wann hat der Clash das Monster dann eingelagert und den kleinen Xone 92 geholt.

Nun frage ich höflich: Wer um alles in der Welt kann mir in einfachen Worten die konkreten Vorteile gegenüber eines handelsüblichen Pioneers erklären (bitte keinen Technik-Bericht aus der Groove posten oder ein youtube Video mit Hawtins Set-Up.)? Und kommt mir bitte nicht mit dem tollen Klang. Weil den Unterschied hört im nem verkackten Club echt keine Sau. Herr Karajan, bitte übernehmen sie.

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28 Comments

  1. says: D*Jan Neiro

    selbes problem, absolut keine lösung- wurde bei mir dann auch immer schlußendlich auf den sound geschoben oder die tollen effektknöpfe…die konnten quasi alles nur kein übergänge spielen…

  2. says: chris

    Das ist doch alles Kinderfasching! Interessant wird’s doch sowsieso erst ab dem 3D….:-)
    PS: Selbst beim Thomann kostet der 92er „nur“ 1339€. Das ist dann so der Bereich vom DJM 800. Wobei ich mir glaub dann auch lieber den Pioneer rauslassen würde wenn ich die Wahl hätte.;-)

  3. says: Thorsten W.

    Ich stand im Park neulich wieder mal genau gleich vor so nem Ding und hab mich gefragt, ob ich nur zu blöd bin alle hässlichen bunten Knöpfchen zu bedienen oder was das soll… Herrn Gottschalk auf Technikthemen anzusprechen ist übrigens immer mutig – ich hab mich mal getraut, ihm zu erzählen, dass ich die Anlage im Colibri für eine der besten der Stadt halte… 1,5 Stunden später hab ich es dann geschafft zu flüchen… 😉

  4. says: Lars Grudzinski

    Witzig, ich war auch immer absolut begeistert von dem System im Colibri. Bin aber generell davon überzeugt, dass die Fohhn-Lautsprecher (waren im Colibri verbaut, die kleine Version im Waranga) sensationell klingen. Kann im Colibri allerdings auch an der besonderen Raumform gelegen haben!? Klang auf jeden Fall richtig schön satt und trocken, habe nirgendwo einen vergleichbaren Sound gehört. Irgendwann im Jahr 2007 war Loco Dice mal dort, da hatten sie noch zusätzliche Boxen aufgestellt… Ein Traum!

  5. says: Le Mischi

    yo, der Clash hat mir mal sogar die Schaltpläne von seiner „Mischtheke“ zeigen wollen – hab dann dankend abgelehnt 🙂
    Aber er ist halt auch echt „the man“ in solchen Sachen….

  6. says: der Nils

    Haha, „Herr Karajan, bitte übernehmen sie“…. naja, was soll ich sagen. ich find den mixer super und den klanglichen unterschied zu pioneer merkt man auch im club – vorallem damals im colibri. aber ich weiss, die meisten finden den 4-fach EQ einfach nur scheisse, aber genau das mag ich an dem ding.

    ich glaub ich bin da auch nicht der einzige, der den 92er mag… wir hatten unser pult für die minus nacht im zapata ausgeliehen, wo es dann auch gleich geklaut wurde…. lol.

  7. says: Disco

    das is doch n alter Hut, ich find Allen &Heath schon immer Scheiße!
    Viel zuviel unnötiger Scheißkram dran, alles in allem einfach Kacke.

  8. says: Ken

    Die Haltbarkeit eines Allen & Heath ist schon bedeutend besser als dieser Pioneer-Mist (der manchmal im Einsatz auch so warm wird, dass man Spiegeleier drauf braten könnte). Zudem sind deutlich bessere Komponenten eingebaut. Auf ner Kack-Anlage hört man sicherlich kaum einen Unterschied zwischen Allen & Heath und Pioneer. Bei einer guten und sauber eingestellten Anlage kann man aber doch deutliche unterschiede raushören.
    Unbestritten ist allerdings, dass sich die Pioneer Mischer etwas leichter bedienen lassen (vor allem im Suff) und man bei Allen & Heath ein paar Knöpfchen und Showeffekte weniger hätte verbauen können.

    Btw.: Ich finde die Ecler Nuo Geräte sowieso besser!

  9. says: Daniel S.

    Im Climax stand Montag nacht übrigens ein „800er“ zu dessen Sound „der Nils“ dann doch gleich bis um „8te“ mit dieser einen Blonden wild getanzt hat, ob er den Unterschied gehört hat, ich bezwiefel es – mögliche Gründe dafür muss man übrigens nicht mit der Lupe suchen. Sunshine. :>

  10. says: Philthy

    denke mixer ist wie kopfhörer ne glaubensfrage…
    sieht mir mit seinen vielen knöbben auch ganz schön verwirrend aus. liegt aber sicherlich auch daran, dass ich auf pioneer konditioniert bin.
    eigentlich jemand hier, der auf rotary fader steht? durfte mal auf nem 800er mit rotary kit spielen, hat ordentlich laune gemacht!
    und wenns grad schon um equipement geht…da das pfund ja grad so günstig steht, kann man z.b. bei htfr.com ganz schöne schnäppchen schlagen, den Xone z.B. für 899 pfund, also knapp unter 1.000 euro…

  11. says: MartinW

    das allerdümste am A&H neben der totalen unübersichtlichkeit ist die föllig unlogische filterfunktion links und rechts vom crossfader…wenn du da mal ausversehen aufs knöpfle drückst und nicht vorher mit der lupe nachgesehen hast ob gerade der hochpassfilter oder der tiefpassfilter reingedreht ist (die jeweils in die andere richtung reinzudrehen sind um es noch mehr zu verkomplizieren) stehst du ganz schön dumm im club da wenn nur noch ein dünnes tst tsts tst oder ein tiefes brmbl brmbl brmbl aus den boxen kommt. Und zum Sound. Der ist wirklich sehr gut , die EQ’s auch…sowas konnten die Engländer schon immer gut. Der Pioneer 600 klang auch echt nicht gut aber da haben die bei Pioneer mächtig zugelegt. Der 800er und andere neue modele klingen auch absolut top.
    Ich bevorzuge auf jeden fall den 800er.
    …ach ja und gut klingenende anlagen (bzw. räüme) gibt es leider eh viel zu wenig…und nicht nur in stuttgart. wer wirklich mal guten sound im club hören will sollte mal eine Function One anlage hören (z.B. in Berlin im Tape oder Berghain). hab im Tape gespielt und das war mit weitem abstand das beste was ich je gehört habe.
    btw. : gab auch einen sehr guten und längst überfälligen bericht über klang im club im Groove vor ein paar monaten.

  12. says: martin

    „wenn du da mal ausversehen aufs knöpfle drückst und nicht vorher mit der lupe nachgesehen hast ob gerade der hochpassfilter oder der tiefpassfilter reingedreht ist (die jeweils in die andere richtung reinzudrehen sind um es noch mehr zu verkomplizieren) stehst du ganz schön dumm im club da wenn nur noch ein dünnes tst tsts tst oder ein tiefes brmbl brmbl brmbl aus den boxen kommt.“

    hättest mich mal am montag sehen sollen, wie dumm ich da stand 😉

  13. says: Thorsten W.

    Um es mal etwas ketzerisch zu sagen: Den ganze Effekt-Kram bei Mixern brauchen doch nur Techno-DJs, denen langweilig ist, während sie auf das Ende des 12-Minuten-Tracks warten, oder die den Künstler raushängen lassen wollen, weil ein DJ eben doch nur Lieder abspielt und Techno-DJs nicht scratchen können. Wer Soul mit 7Inches auflegt, wo ein Song im Durchschnitt 2 Minuten lang ist, hat keine Zeit für Effekte. 🙂

  14. says: chris

    wer soul auflegt braucht glaub generell recht wenige der features die ein mixer heutztage mitbringt. crossfader rüber und gut is…:-)

  15. says: JoeJoe

    Zum eigentlichen Thema: Auf der alten Anlage im Park hat man schon einen riesen Unterschied zwischen dem seeligen M2 und dem Pioneer 600 danach gehört. Das waren Welten…und zwar nach unten.
    Das kleinere Model hatten wir vor kurzem leihweise mal im Classic. Hossa, das Ding klang aber mal richtig gut. Auch wenn es zuwenig Einzel-Kanal-LEDs hat und somit schwierig ist. Ich selbst bin auch kein Freund von Master über Drehpoti. Bei dem Kleinen verwechselt man gerne mal den Master mit dem Monitor, und das kommt mal richtig schlecht 🙂
    Zum Pioneer 800 kann ich nichts sagen…
    Hab‘ mir aber sagen lassen, die Supreme-Jungs stehen auf den Xone 92. Uns „Normalos“ oben wäre von der Bedienung ein Pioneer lieber, jedoch auch nicht vom Klang….
    Was ist eigentlich aus Rodec geworden ? Da waren doch mal alle so scharf drauf ?

  16. says: JoeJoe

    Du sagst es !
    Laut Team muß der Gottschalk mehrere Mixer rumfahren haben. Am besten nimmt sich jeder vorher den Passenden 🙂
    Was ich zu jemanden sage, der überzeugt beim Dräger einkauft schreibe ich mal besser hier nicht…

  17. says: Patrice

    Also gestern hatten wir wieder einfach nur Stress mit dem Allen & Heath.
    Aber Jens Zimmermann hatte in seinem Vertrag stehn:“ Nur Allen & Heath 92 Mixer, sonst kann ich nicht spielen!“

  18. says: Ken

    @Patrice:

    Klar, ohne Allen & Heath bekommt man ja sonst keinen Übergang hin oder watt? Scheiss Starallüren! Der Mixer, die Monitore und die PA müssen funktionieren und gut is!

  19. says: Tobi

    Wenn ich mir die Diskussion ansehe dann bezweifel ich, dass es beim Auflegen um Musik geht. – Es wurde hier mehrfach gesagt, der A&H klingt besser (womit wohl der 92er gemeint sein soll), wäre aber kompliziert und man würd das eh nicht hören. Ich frag mich was für beschissene Clubs das sein müssen, in denen man den Unterschied nich hört. – Ich würd da nicht hingehen.

    Außerdem gibts auch einfachere Clubmixer von A&H ohne Schnickschnack den 42er z.B.
    Mir ist der Hersteller im Grunde egal solange der Sound gut ist. (In meinem Wohnzimmer steht ein 42er, nachdem ich den Mackie d4.pro und den Pioneer 600/800 probegehört hab)

  20. says: Tekktronik

    Also,

    mal ganz konkret. Vorteile vom Xone 92 von A&H:

    Im vergleich zu einem Mittelklassigen Pult wie Pioneer (egal ob 500, 600, 700oder 800) kann das Pult erstmal erstklassigen Phono Preamps glänzen. Das Pult hat einzelverschraute, extrem linear arbeitende Potis. Die Fader sind in der gleichen exzellenten Qualität. Über der P&G Corssfader braucht man wohl kein Wort mehr zu verlieren. Das Pult besitzt zwei vollwertige Aux/Effektwege mit vollwertigen Returenkanälen (Pioneer nur Kanalzuweisung auf Effektweg). Alle Ausgaäne sind symmetrisch (Pioneer Booth und Record Out Cinch!!!!). Der Mixer hat zwei !!!!analoge, durchstimmbare!!! Filter die wirklich klingen. Vier-Band EQ mit geilen Filterfreqenzen. Zwei Mikrokanäle ebenfalls mit 4Band EQ und Aux.
    Keine SMD Technik auf der Platine!!! Ja, da sind noch wirkliche Bauteile drauf.
    DIe Vorteile des Mixers gegenüber Pioneer sind nun wohl nachvollziehbar. Der Xone ist einfach ein Mixer für „große Jungs“ die wert auf einen audiophilen Mix. Die Einbindungsmöglichkeiten in ein bestehendes System sind außergewöhnlich für einen analogen DJ Mixer.
    Allein im Bezug auf die Verarbeitungsqualität, die Qualitiät der Bauteile und Preamps, und die Audiophilität ist der Mixer jeden Euro wert.

  21. says: Tekktronik

    Also,

    mal ganz konkret. Vorteile vom Xone 92 von A&H:

    Im vergleich zu einem Mittelklassigen Pult wie Pioneer (egal ob 500, 600, 700oder 800) kann das Pult erstmal erstklassigen Phono Preamps glänzen. Das Pult hat einzelverschraute, extrem linear arbeitende Potis. Die Fader sind in der gleichen exzellenten Qualität. Über der P&G Corssfader braucht man wohl kein Wort mehr zu verlieren. Das Pult besitzt zwei vollwertige Aux/Effektwege mit vollwertigen Returenkanälen (Pioneer nur Kanalzuweisung auf Effektweg). Alle Ausgaäne sind symmetrisch (Pioneer Booth und Record Out Cinch!!!!). Der Mixer hat zwei !!!!analoge, durchstimmbare!!! Filter die wirklich klingen. Vier-Band EQ mit geilen Filterfreqenzen. Zwei Mikrokanäle ebenfalls mit 4Band EQ und Aux.
    Keine SMD Technik auf der Platine!!! Ja, da sind noch wirkliche Bauteile drauf.
    DIe Vorteile des Mixers gegenüber Pioneer sind nun wohl nachvollziehbar. Der Xone ist einfach ein Mixer für „große Jungs“ die wert auf einen audiophilen Mix. Die Einbindungsmöglichkeiten in ein bestehendes System sind außergewöhnlich für einen analogen DJ Mixer.
    Allein im Bezug auf die Verarbeitungsqualität, die Qualitiät der Bauteile und Preamps, und die Audiophilität ist der Mixer jeden Euro wert.

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