Kleines Techno-Update: Maya Jane Coles & Co

Vorhin das Maya Jane Coles Debütalbum angehört, das für gut empfunden, Zeit für ein kleines, schnelles Techno-Update, das letzte liegt auch schon wieder über ein Jahr (oder eher anderthalb) zurück. Nix weil es nix gab, sondern… naja egal. Jetzt aber festgestellt: So viele Alben habe ich dieses Jahr noch gar nicht gekauft, beziehungsweise reingehört.

Bleiben wir kurz bei Frau Coles: Die hat’s g’schafft. Quasi aus dem nichts zum Global Player, von kleinen Wirtshäusern in London nach Ibiza, einmal die ganze Schleife und wieder zurück, Flugmeilen sammeln, beschte hier, beschte da, beschte dort. Der Durchbruch der Brit-Japanerin (sagt man das so?) basiert auf der „What They Say EP“, bzw. dem gleichnamigen Tune aus dem Jahr 2010.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=m2q7mbbBmSc[/youtube]

Die Magie dessen habe ich persönlich nie so richtig verstanden – nicht dass die Nummer schlecht, scheiße oder was auch immer wäre, ganz im Gegenteil. Solider Deep-House eben, wie er seit vielen Jahren wöchentlich en masse erscheint.

Jetzt also erstes Album, auf dem eigenen Label und komplett im Alleingang produziert und singen tutetse auch noch zweimal drauf, ansonsten singen oder rappen Damen und Herren wie Miss Kittin, Kim Ann Foxman, Karin Parks (siehe oben, nicht das beste Stück) oder der, ja der, Tricky, der alte Kiffer. Hat glaub auch ein neues Album, nicht gehört.

Dieser, mitunter etwas melancholische, ziemlich dichte Pop-Electronica-House klingt schon auf meinen Büro-Boxen ziemlich wuchtig, da muss die CD oder Vinyl definitiv her. Mein erster Gedanke war: Das erinnert mich ein wenig an das legendäre Everything But The Girl Album „Walking Wounded“ aus dem Jahr 1996. Warum auch immer mir solche Gedanken durch den Kopf gehen.

Was gibt es sonst so? Ein Herr namens Johannes Albert hat auf dem Label Frank Musik, glaub sogar sein eigenes (?), den Langspieler „Hotel Novalis“ rausgebracht.

johannesalbert

Super Cover. Hab das Würschtle, das da wie ein Pimmel rausglotzt, erst gar nicht registriert. Von dem Typen weiß ich ansonsten eigentlich kaum etwas. Hat davor ein paar Maxi gemacht (die ich nicht habe), legt laut Soundcloud seit 1997 auf, aber ich weiß, dass „Hotel Novalis“ bei mir daheim relativ oft durchläuft, weil, jetzt gehen die Floskeln los, das Album voll gut durchläuft. Ja, das sind Musikrezensionen, die würde Boris Becker besser schreiben (für @allaboutnext). Hörste rein:

Ist diese von-ellem-ebbes-Nummer mit Anker House, kann grandios scheitern, wie wir wissen, kann aber auch gut gehen, siehe oben. Ach so: Der Platte liegt die CD bei. Da steh ich voll drauf.

Wer acht sure shot House-Märsche für seine Plattentasche/Laptop/USB-Stick oder Wohnzimmerparty benötigt, dem empfehle ich die LP „Them Crowd Kids“ (Ibadan) von Quell, ein in Berlin lebender Grieche. Bis zu der Platte auch nie was gehört von dem Mann, laut Discogs schon länger aktiv. Würde sagen, meine aktuelle Lieblingsplatte. Kompromissloses wie konsequentes Ding, versucht erst gar nicht zu bremsen. Ist auf zwei EPs (acht Tracks) verteilt erschienen, einen CD-Release gibt es scheinbar nicht, Digital (12 Stücke)  fjehden.

Obwohl schon eigentlich Ende letzten Jahres erschienen, lege ich immer noch relativ oft die „Ulfo“ (KANN) von Map.ache. Liegt vielleicht wahrscheinlich einfach daran, dass auch dieser Vinyl die CD on Top steckte und in der Faulheit halt und so weiter.

File under: U-Boot-Fahrt nach Detroit. Das KANN Label aus Leipzig sollte man übrigens immer im Auge behalten.

Ganz neue ist die LP „Behind“ von youAND:TheMachines auf Ornaments, die Hälfte von youANDme, die letzte Woche erst im Rocker zu Gast waren, nicht zu verwechseln mit &Me aus dem Keinemusik-Stall. Von youANDme hab ich ein paar Maxis, geht öfters in Richtung Dub-House/Techno, machen allerdings auch auf dem Label Cutz.Me ehrliche Stampfer. Die Album-Geschichte (Dreifach-Vinyl) geht wiederum eher in die Dub-Richtung.

Für Technik-Freunde: Die Platte ist komplett analog eingespielt. Und Robert Owens darf auch ran. Muss ich mir erst noch in Ruhe zu Gemüte führen, denn dem ersten Durchzippen nach hab ich deratige Werke genügend im Archiv.

Was sonst noch? Einiges, aber viel nicht richtig gehört. David August hat schon im April sein Debütalbum rausgehauen, sein Diynamic Labelkollege Stimming folgte Anfang Juni mit seinem self-titled dritten Album, John Roberts hat was neues auf Dial (mochte das Album davor) und zur Not kann man immer noch Daft Punk hören oder halt nach wie vor das Koze-Album und ich freu mich sowieso auf weitere Tipps.

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11 Comments

  1. says: morri

    Cool, Quell werd ich mir zulegen! Neue John Roberts ist anders aber tut zum Beispiel Montag morgens extrem gut.

    Unbedingter Kauf-Tip noch: Floorplan (aka Rob Hood) – Paradise. Ein Kracher nach dem anderen, der Mann enttäuscht einfach nie. Auch da gibtz zum Vinyl die CD dazu.

  2. says: ralle

    Jagwar Ma -Howlin, Shigeto – No better time than now, Tuff Sherm – Burglar Loops EP, Horror Inc. – Briefly Eternal, Matt John – The Keys und die Holden fand ich auch gar nicht mal so schlecht …

  3. says: LKTRSNDY

    Hab mir den Sommer über eh eher weniger Platten gekauft. Und das letzte Album, welches ich mir zugelegt habe hat vielleicht auch weniger mit Techno direkt zu tun, begeistert mich aber immer noch:

    Boards of Canada – Tomorrow’s Harvest

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