Grüne Graben und schwarze Hügel

(Bild StZ online

Niedrige Wahlbeteiligung, Wilhelm und Rockenbauch weniger Prozent als erwartet – das waren wohl die anderthalb Überraschungen gestern Abend. Der Rest sagt das Bild oben, für Zahlenverliebte empfiehlt sich das Java-Tool auf stuttgart.de.

Bettina Wilhelm meldet sich heute Mittag zu Wort, man geht davon aus, dass sie sich zurückzieht, und Roggie macht im Laufe der Woche eine Ansage.

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Ergebnis der Stuttgarter Oberbürgermeisterwahl:

Fritz Kuhn liegt vorne – Wahlbeteiligung 46,7 Prozent – Neuwahl am 21. Oktober notwendig

Fritz Kuhn erreichte 36,5 Prozent der Wählerstimmen, Sebastian Turner 34,5 Prozent. Auf Bettina Wilhelm entfielen 15,1 Prozent, auf Hannes Rockenbauch 10,4 Prozent.

Bei der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag, 7. Oktober, haben 46,7 Prozent der 415.000 Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, das ist etwas mehr als bei der OB-Wahl 2004 mit 46 Prozent. Nach Auszählung der Stimmzettel aller 433 Wahlbezirke gab der Gemeindewahlleiter Dr. Martin Schairer das vorläufige Endergebnis um 19.35 Uhr bekannt. Da keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht habe, werde die Neuwahl am 21. Oktober stattfinden.

Die Ergebnisse im Einzelnen stehen auf www.stuttgart.de/wahlergebnisse

Einige Zahlen zur Wahl: Von den insgesamt 415.000 wahlberechtigten Stuttgartern sind 47.600 EU-Bürger, 114.000 haben einen Migrationshintergrund, 140.000 sind Erstwähler. Der Frauenanteil liegt bei 51 Prozent, das Durchschnittsalter bei 49 Jahren.

Neuwahl am Sonntag, 21. Oktober

Auf dem Stimmzettel für die Neuwahl werden zuerst alle Bewerber der Wahl am 7. Oktober stehen, die ihre Bewerbung nicht bis zum 11. Oktober, um 18 Uhr zurückgezogen haben. Auch neue Bewerbungen sind möglich: Die Frist für die Einreichung der wahlrechtlich notwendigen Unterlagen (unter anderem 250 gültige Unterstützungsunterschriften von Stuttgarter Wahlberechtigten) ist von Montag, 8. Oktober, bis Donnerstag, 11. Oktober, um 18 Uhr.

Über die Zulassung der Bewerbungen zur Neuwahl entscheidet der Gemeindewahlausschuss in seiner Sitzung am Freitag, 12. Oktober, um 11 Uhr. Die Namen werden, wie im Kommunalwahlrecht vorgesehen, im Amtsblatt bekannt gemacht, das deshalb nicht am Donnerstag, sondern am Samstag, 13. Oktober, erscheint.

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28 Comments

  1. says: L!

    Für mich eigentlich keine Überraschung. War ja eigentlich von Anfang an klar, dass es sich um einen zweier Wettbewerb aus Kuhn und Turner handeln wird. Auch keine Überraschung ist für mich dass Bettina Wilhelm so schlecht abgeschnitten hat. Eigentlich kaum Präsenz in den Medien im Gegensatz zu Kuhn und Turner und von der Plakat/Flyerkampagne will ich gar nich anfangen…
    Hut ab vor Werbungetc. die ne sympathische Kampagne für Fritz Kuhn auf die Beine gestellt haben und mal wieder beweisen, dass es keine große Agentur für gute Kampagnen braucht.

  2. says: martin

    wilhelm hatte meines erachtens, z.b. in der stz, die gleiche medienpräsenz wie die anderen. kampagne von ihr fand ich wie mal schon gesagt ganz gut, zumindest optisch.

    aso und nochmals zum verständnis: der zweikampf war natürlich klar, ich hätte nur gedacht, dass wihelm und kuhn jeweils um die 5 prozent mehr machen.

  3. says: L!

    Ich les seit ner Weile nur noch die Süddeutsche Zeitung und da war sie z.b. nie vertreten obwohl häufig über Kuhn/Turner berichtet wurde. Wie gesagt find ichs schade nicht mehr über sie gelesen zu haben. Ich fand die Kampagne ziemlich altbacken (Schwarz-Weiss Fotografie im Dokumentarstil) und für nen schnellen Blick im Vorbeifahren mit dem Dreizeiler leider verfehlt…

  4. says: Toni D.

    Auf mich wirkt die Olle immer typisch wie ne schwäbische Hausfrau und Mama, die denkt, Sie blickts voll was bei der Jugend geht und sagt wohl von sich, dass sie total modern ist und so.
    Ich kann mir gut vorstellen mit der mal im Besen zu sitzen und über Gott und die Rebe zu labern. Aber für das Amt der OBlette ist die mir einfach zu naiv. Da bin ich schon froh über das Ergebnis. Hauptsache nicht Ike Turner.

  5. says: martin

    gut, ist jetzt natürlich die frage in weit die berichterstattung in der süddeutschen ausschlaggebend ist für einen ob wahlkampf in stuttgart, auch wenn die süddeutsche freilich als überregionales medium durchgeht.

    kampagne fand ich doch okay. altbacken fand ich eher rockenbauch, rein vom look, und natürlich diesen ganzen brezel kack. das hat richtig nach 60er, 70er gemieft. oder tut es noch

  6. says: Gregor

    …wenn man mal die Gesamteinwohnerzahl Stuttgarts nimmt ist es schon seltsam wie wenig Menschen an dieser Wahl teilgenommen haben.

  7. says: Diks

    Mir doch egal welcher Dingsda wieviel Prozent kriegt. Ich nagel die Hauptstätter Str. weiter mit Spielotheken zu wie es mir passt.

  8. says: Martin Sp.

    Ich find’s spannend wie hier die Kampagnen der Kandidaten diskutiert werden. Außerhalb, also bei der Zielgruppe „Wähler“, waren die Motive und Aufmachungen der Plakate eigentlich nie ein Thema. Nur einmal wurden die Plakate diskutiert. Also eigentlich eher eins, und das nicht wegen der Aufmachung: Brezelgate.

  9. says: Boomin' Granny

    Plakate hin oder her: Wenn ich die ganzen alten Säcke auf den Bildern von den Wahlparties gestern Abend sehe, frage ich mich, ob sich eigentlich ein einziger Bewerber mal um das jüngere Publikum bemüht hatte? Also nicht im Sinne von so jung wie wir, sondern so ab 18. Da darf man ja auch schon wählen.

  10. says: Frau Doktor

    @Boomin’Granny: Die waren, wenn ich mich recht erinnnere, alle beim Jugendrat und haben auch noch den einen oder anderen „jugend-affinen“ Termin wahrgenommen, aber seien wir realistisch: Sich bei jungen Wählern vorzustellen ist Verschwendung von Ressourcen. Wähler zwischen 18 und 35 stellen in BaWü nur gut 23 Prozent der Gesamtwählerschaft – und von denen geht noch nicht mal die Hälfte zur Wahl. Verlässliche Zur-Wahl-Geher sind gut ausgebildete Menschen in Rente – um die muss du dich als Kandidat kümmern. Dann kommen etablierte Familienmenschen, die gut ausgebildet sind und mindestens ein durschnittliches einkommen erzielen. Deswegen belämmern uns ja alle mit Kitas und Schulen und Bildung…

  11. says: Boomin' Granny

    Bitter, Frau Doktor, aber so wird es wohl sein. Werde mich wohl damit abfinden müssen, dass C wie Zukunft erst ab 35 anfängt. Und die „jungen Leute“ lieber abstimmen, wer Wasenkönigin wird.

  12. says: Floyd

    Danke Max für den Hinweis zu Fakeblog. Ich hätte sowas von Lust am Freitag ne Menge Spaß zu haben. Und in gemütlichen Joggingklamotten kann man ja auch nicht jeden Tag zur Ansprache von Mutti gehen. Leider haben sich bis jetzt kaum Leute gemeldet. Hättest du Lust dabei zu sein? Kennst du noch andere, denen es einfach auch mal um Spaß geht. Nach all den politischen Schamützeln, die in dieser Stadt geschlagen werden, fände ich es den richtigen Zeitpunkt der Sache mit Humor zu begegnen.

    Trillerpfeifen werden die S21 Gegner schon genügend mitbringen. Ich würde es gerne mit Humor versuchen;)

  13. says: Frau Doktor

    Laut StN kommt nicht nur Mutti zum Vorturnen, sondern auch noch die ganze FDP und Freie Wähler-Bundesriege. Außerdem: Rita Süssmuth. Nachdem man schon den alten Rommel wieder ins Feld geführt hat, warum nicht gleich Kohl anrollen lassen?! Jetzt mal im Ernst: Was soll das werden: Campaign of the Living Dead?

  14. says: Floyd

    Ok, wir wollen es tatsächlich versuchen. Je mehr Politiker da sind um so besser. Für Frau Süßmuth lassen wir uns auch noch was einfallen. Hier alle Details zur „Ich turne mit Frau Merkel“ Aktion. Würde mich wirklich sehr freuen, den ein oder anderen von euch mal persönlich zu sehen.

    Details und Teilnahme bei der Aktion: „Die Kanzlerin kommt zum Turnen“

    Kann natürlich niemand garantieren, dass das was wird, aber einen Versuch ist es wert.

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