Got Alpines, Fishes, JVCs, Motorola Phones, Sony Color TVs

Gestern witzige Gschichte auf FB. Die Adi statusmeldete, sie hätte jetzt Bock auf Ice-T. Baris fühlte sich prompt angesprochen und hat das so verstanden, dass sie Bock auf IceR-T hat. So eingebildet sind die jungen Stars eben heutzutage. Ich fragte hingegen „körperlich oder musikalisch?“, immerhin ist Ice-T ein steiler Typ (gewesen, siehe oben Mitte)… ähm… bekam aber keine Antwort.

Dann erinnerte ich mich an meine early Rap-Days und hab mir spontan „Power“ besorgt, das zweite Album von Ice-T aus dem Jahr 1988, das uns als young Teens extrem wuschig gemacht hat. Natürlich wegen der Kanonen aufm Cover. Wollten immer OGs sein. Dass da eine Frau mit zwei weißen Bändel um die Brüste herum steht, haben wir damals gar nicht gesehen.

So mitteilungsfreudig wie ich bin, hab ich dann gepostet, ja ich hör jetzt das Album. Prompt ging eine Früh- bzw. Spätgeborenen-Diskussion los. Mein erstes Konzert, eine meiner ersten Schallplatten, meine erste Kassette. Und wo er denn damals in Stuttgart aufgetreten sei, LKA oder Kongresszentrum? Und ja, damals war die Welt noch in Ordnung, zu Konrad Adenauers Zeiten. Die Vergangenheit kann was schönes sein.

Ähnlich wie bei Public Enemy konnte ich als kleiner Junge damals die Qualität dieses Albums überhaupt nicht beurteilen. Wie schon mal erzählt, gabs bei uns an der Schule zwei Möglichkeiten: „Pass auf, es gibt Heavy und es gibt Rap. Wir hören alle Rap, das ist cool, Heavy hören nur Trottel.“ Yeah, ich will auch cool sein. Und schon war der PE-Aufnäher aufm Kapuzzenpulli. Und eben so Alben wie Ice-T „Power“ auf Kassette. Verstanden hat man das nicht so wirklich.

Heute behaupte ich mal, „Power“ ist so ein typisches wie wichtiges 88er Rap-Album (Krupa hört übrigens wenn ein Album aus dem Jahr 1988 ist), die Drumprogrammierung ist scheppernd hölzern, die Snare hallt bis ins Zillertal und mit Samples wird sparsam umgegangen. Also ungefähr so wie Cool Kids heutzutage, die diesen 88-Vibe aufgenommen haben.

Textmässig hatte man 1988 ebenfalls noch ganz andere Träume.  So rappt Ice-T von „Alpines, Fishes, JVCs, Motorola Phones, Sony Color TVs“. Ich schätze mit „Fishes“ ist ein großes Aquarium gemeint, war evt. in den 80er ein Statussymbol. Ich hätte immer noch gerne eins. Wie diese Zeile heute lautet, kann sich jeder selbst zusammenreimen.

Ice-T ist für mich bissle ne gespaltene Persönlichkeit. Musikalisch hat er mich nie zu 100% überzeugt, denke „Power“ ragt da in der Disko schon heraus, mit Bodycount konnte ich z.B. nie was anfangen (meist gewünscht im Romy S.), aber als Schauspieler wiederum, was ja sehr intensiv betreibt, finde ich ihn gar nicht so schlecht. Liegt vielleicht auch daran, dass er in meiner Lieblingsserie „Law & Order“ mitspielt.

Und das war jetzt die inoffizielle Verlängerung von 52 Albums. Ich wünsche einen sonnigen, fußballfreien Tag.

P.S.: Das war so der Hit aus dem Album.

[youtube width=“470″ height=“350″]http://www.youtube.com/watch?v=ixfchZ1s47Q[/youtube]

Und das mochte ich am meisten damals:

[youtube width=“470″ height=“350″]http://www.youtube.com/watch?v=uuh0KCONVl4[/youtube]

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23 Comments

  1. says: Schoengeist

    Nicht zu vergessen der grandiose „New Jack City“, für mich einer der besten Filme die jemals gedreht worden sind, müsste aber anfangs der 90ies gewesen sein… BIG UPS!

  2. says: franzi

    irgendwo müsste ich auch noch so ein bodycount album rumliegen haben, muss ich dringend mal wieder rauskramen. ich fand damals einfach so laute krawallmusik super, texte hab ich glaub nicht wirklich verstanden/ interessiert hat mich das glaub ich auch nicht so….egal, bodycount rockt!!!

  3. says: Fred Funk

    hehehe, hab nur ein schlechtes gewissen, dass ich nix besseres mit meiner zeit anfange – an meinem ersten tag in der arbeitslosenwelt! 8)

  4. says: Toni D.

    1a Album! Prollpowerfaktor 666%. Außerdem sollte der T für das Cover einen Preis erhalten oder von Bene heilig geschlagen werden.

    Und insgeheim warte ich schon seit mehreren Jahren auf ein neues Album+Tour von Body Count. Ghetto Metal to the fullest.

  5. says: julia

    also ich versuch mal bissle zu schlaumeiern bezüglich der „fishes“.

    die marken die aufgezählt werden (alpine, jvc, motorola und sony) gehören ja alle zu herstellern elektronischer geräte. ein aquarium würde irgendwie schlecht passen.
    vielleicht meinte er mit „fishes“ geräte der marke fisher:
    http://www.fisher-hifi.de/history.asp

    so viel mal dazu 🙂

  6. says: martinez

    ….also ich glaube er meint tatsächlich Fische. Ich kann mich erinnern ein MTV-Cribs mit ICE-T gesehen zu haben… Da hat er auf seinem Schreibtisch auf einen Knopf gedrückt und hinter Ihm ist ein Vorhang aufgegangen. Dahinter verbarg sich ein riesiges Aquarium mit Katzenhaien… Er begründete dies damit, dass alle Bösewichte in den James Bond Filmen auch eins haben bzw.. wenn Du Haie in deinem Büro hast, hast Du es geschafft und bist richtiger BAD ASS MASSAFAKKA…

  7. says: Mascha

    Herrlich! Power steht bei mir auch im Regal. Aber mein damaliges „Vorzeige“-Album: Das originale Bodycount-Album mit der unzensierten Version von Cop-Killer! Hab ich damals beim Oscar unterm Ladentisch gekauft 🙂

  8. says: atom3000

    Kurz Schulenglisch klug geschissen: der Plural von fish ist doch fish, oder? Vielleicht sagt er ja was ganz anderes?

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