Der Tag an dem Google+ kam

Party- und Turnschuhblog. Google-Schuhe von BrassMonki.

Wo warst du als die Mauer fiel, als Lady Di verunglückte, als die Twintower einstürzten, als Google+ kam? Bei Mama auf dem Sofa, im Bett in der ersten eigenen Wohnung, in Tokio, uff Arbeit. Ein Protokoll des vielleicht wichtigsten Tages seit Rams Facebook-Abmeldung.

8.35
Auf meiner morgendlichen Runde lese ich, dass über Nacht Google+ gestartet ist. Wie Facebook, nur anders. Ich bin jetzt kein großer Google-Fan – Mark Zuckerberg bekommt von mir auch meine Unterhosengröße wenn er will, Google verrate ich höchstens meine sexuellen Suchvorlieben. Da bin ich altmodisch. Also interessiert mich das erst mal nicht weiter.

9.12
Ich gehe auf Google, das schon seit einigen Tagen anders aussieht. Ich komme in meinem Alter ja nicht mehr so gut mit Veränderungen zurecht. Und plötzlich sehe ich da einen Button „Profil erstellen“. Boah. Jetzt packt’s mich. Und wie ich ein Profil anlege. Natürlich in vollem Glauben, dick bei Google+ dabei zu sein. Muss ich natürlich gleich twittern:

9.13
Da hab ich was losgetreten. „invite????“ „Taugt das was?“ „schick mal link“ „schick mal einladung“. Scheint cool zu sein, so ein Google+ Account. Leider dämmert mir inzwischen schon, dass ich da wohl was missverstanden und gar keinen Google+ Account habe. Ich hab ein Profil, kann aber keine der vermeintlich tollen + Funktionen nutzen. Bissle blöd halt jetzt. Was tun? Auf Google schieben und den Dummen markieren:

14.03
Wuah – in einer schicken Networking-Gruppe bei Facebook (was eine Ironie, ha-ha… ha) will jemand Einladungen für Google+ verteilen. Ich habe unterdessen schon gelesen, dass manche Leute, die drin sind, zwar noch Einladungen verschicken können, diese den Empfänger aber nicht reinbringen. Ich probier’s trotzdem und lass mir eine schicken. Und, siehe da – ich bin drin wie Bobbele in Twitter! Ich bin jetzt ein cooler Typ, Early Adopter, Social-Media-Guru. Und jetzt? Erst mal twittern:

14.08
Aha. Das ist also Google+. Blogs und Onlinemagazine nennen das „aufgeräumtes und klares Design“, ich denke, klar, wenn man gar nicht gestaltet, sieht es auch irgendwie aufgeräumt aus. Aber mir hat Google wie gesagt eh noch nie gefallen. Und sonst? Nett ist die Funktion, per Drag and Drop Freunde in die „Circles“ zu ziehen, also in die verschiedenen Gruppen wie „Freunde“, „Bekannte“ oder „Familie“. Nett sind die „Sparks“, eine Art Stream mit Nachrichten und Videos zu Themen bzw. Interessen, die man selbst definieren kann. Sonst eigentlich alles wie bei Facebook, nur weniger.

15.24
Hallo hallo Hallo… Echo Echo Echo… Ich bin einsam. Ich als Social-Media-Guru weiß, dass für ein Soziales Netzwerk Leute nicht schlecht sind. Da aber Google+ Einladungen rarer sind als S-Kennzeichen auf der Theo, gibt’s da noch nicht viele Leute. Ich hab jetzt vier Kontakte und drei Statusmeldungen.

16.07
Dafür bin ich jetzt so beliebt wie zuletzt in der 10. Klasse, als sich beim Tanzkurs-Abschlussball 23 Mädels in meiner Klasse um 7 Jungs prügeln mussten. Seit ich nämlich bei Facebook (was eine Ironie, ha-ha… ha) gepostet habe, dass ich drin bin, werde ich um Einladungen angebettelt was das Zeug hält. Mir wird Geld angeboten, Sex und Unterwäsche (und das alleine von Ram und Tobsen). Leider kann ich keine Einladungen verschicken.

18.01
Ich habe jetzt siebe Freunde bei Google+, und die Zusammenstellung dieser Leute zeigt das erwartete Bild: Die üblichen Trendsetter, die immer als erste irgendwo dabei zu sein, nur um denen, die später kommen zu erzählen, wie langweilig das doch schon wieder ist. Und ich bin jetzt auch einer von ihnen. Yeah! Die Betteleien um Einladungen nehmen verzweifelte Züge an. Die Zahl der Statusmeldungen hat sich auf vier erhöht.

00.23
Oh nein. Inzwischen scheint jeder Anfänger, der bei Google+ ist, Einladungen verschicken zu können. Und die funktionieren auch noch. Twitter, Google+ und Facebook (was eine Ironie, ha-ha… ha) quellen über vor Leuten, die sich nen Wolf freuen, endlich drin zu sein. Die ersten feiern schon offiziell den Abschied von Facebook. Pah. Wichtigtuer. Als ob das was Besonderes wäre.

08.52
Achso, ob Google+ gut ist? Besser als Facebook? Muss man dabei sein? Könnt ihr hier lesen, hier oder woanders.

Und wer sich mit der Umstellung schwer tut – eine kleine Änderung im CSS, und alles sieht aus wie gewohnt. Und zeigt, wie groß klein die Unterschiede doch sind:

Gefunden bei TechCrunch

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10 Comments

  1. says: Toni D.

    Ich bin da schon wieder raus. Netzwerken ist mir zu blöd. Und wenn Boris seinen Account bei Twitter löscht bin ich da auch raus. Genauso mit Bushido.

  2. says: Jogi

    Puahhh!! Könnte mal jemand den bunten Schuh von meinem Monitor entfernen, ich sollte jetzt ein paar Fenster schließen …

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