Commming s’oo’n: Otis Spunkmeyer

Otis_spunkmeyer

Leute. Bitte. Wir haben eine gute und eine geile Nachricht für Euch. Beide zuerst: Da, wo bis vor Kurzem noch das Soho war – bekannt aus den Jammereien ‚Das letzte Stück Subkultur stirbt‘, ‚Da war ich als Teenager immer zum flippern‘ und ‚Armes Stuttgart‘ – da kommt jetzt ein Otis Spunkmeyer rein. For real. Wahnsinn. Durchdrehen. ‚Schwabstraße – no rules‘ T-Shirts überziehen und einen Trollinger Dance 2015 aufführen!

Otis Whatthefuckmeyer? werden sich die meisten fragen. Und wir rufen ihnen zu wie ein gutes Hasenberg-Echo: Otis Spunkmeyer, Baby. Comming soon mit Doppel-M – für den ganzen Durchfahrtsverkehr mit Doppel-B im Kennzeichen. I werd‘ narrisch. Aber vorher werd‘ ich noch cookie.

Der Spunkmeyer Otis ist sowas wie der DeBeukelar Prinz – nur aus den USA. Oder aus der Schweiz. Alles bissle undurchsichtig, bei der Firma Aryzta AG aus Zürich. Die aber immerhin „passion for good food“ versprechen – und das beruhigt einen dann doch wieder.

Und wenn ich auf die Schnelle den Unternehmens-Stammbaum richtig deute, dann ist der gute alte Otis in Deutschland wohl eher ein kleines Geschwisterchen von Hiestand & Stuhr, die wiederum Marktführer für Tiefkühlbackwaren sind. Ob Weltmarktführer oder „nur“ Freiburg-Marktführer steht da nicht. Ist aber auch wumpe.

Fakt ist,  Otis Spunkmeyer bringt endlich Cookies, Muffins & Donuts in die Servicebackwüste Schwabstraße (und hoffentlich einen besseren Kaffee als das Soho). Das ist dann wohl das Ende von Bamberger Nusshörnchen, Mürbekeks und diesem Zartbitter-Orangengebäck, das keiner mag, wie heißt das gleich? Softcake, genau. Danke, Prakti.

‚Make the world a sweeter place‘ – verspricht der Herr Spunkmeyer. Und man hat A) sofort ein Michael Jackson/Elton John-Medley im Ohr und B) so einen klebrigen Geschmack auf der Zunge, oder? Making the Schwabstrasse a better place.

Laut Website wird es vielleicht sogar einen Toasty Tower geben, eine Naschwand und ein Grab’n’Go Angebot. Kurzum und in eigenen Worten: Otis Spunkmeyer verkörpert alles, wofür American Bakery steht. Und das ist nichts Gutes.

Ich schätze trotzdem, beim Otis Spunkmeyer werden sehr sehr viele Schülerinnen der 8c zwischen Reli-Unterricht und Erdkäs-Büffeln sitzen. Sie werden dort „chillen“ und hart den Rainbow Crunch Donut feiern. Und wir werden ihnen (wieder mit diesem geilen SFX Hasenberg-Echo) zurufen: wusstet Ihr eigentlich schon, dass Otis Spunkmeyer jedes Jahr über 16.000.000 Kilogramm Schokostückchen, für die Herstellung von Cookies kauft?

Und jetzt, Ihr kleinen Schlauberger, Hefte raus! Und schnell ausgerechnet, was das für den Blutzuckerspiegel und den Nachmittags Sportunterricht bedeutet. Da spannt die Gymnastik-Leggings, aber hallo.

Sicher ist jedenfalls, was das alles für diese Hood bedeutet: wenn wir da erstmal Muffins, Cookies und Donuts haben, haben wir auch sehr bald Cops. Und so geile Sirenen. Und Verfolgungsjagden. Polizeirevier Gutenbergstrasse, get ready!

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23 Comments

  1. says: bernd_s

    na ja, aber für die local youngsters, wärs trotzdem wünschenswert gewesen, wenn ein Laden aufgemacht hätte, über den sie dann in 20 Jahren nostalgschwärmen können, da immer drin geflippert – oder was immer die Nachwuchs-Hood heut so treibt – zu haben. Aber Ami-Kaffee und Kekse (!) braucht nun wirklich keiner. Oder?

  2. says: Julia

    Delicious. Ein literarischer CaramelDoubleMacademiaCheesecakeSwirl ist das! Großartiger Text. Jetzt weiß ich genau was da kommt! Danke an den Schreiberling, talented as a fluffer nutter marshmellow stuffed monstercookie. Mein Ernst.

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